„Grüne“ Weihnachten unter dem Bio-Christbaum

Ökobaum

Der WWF Schweiz verrät, wo die grünsten Weihnachtsbäume der Schweiz zu finden sind. Auf 138 Märkten in der Deutschschweiz und der Romandie werden einheimische Bäume mit dem FSC-Label angeboten - die umweltverträgliche Alternative zu Plantagenbäumen, die oft Hunderte von Kilometern weit transportiert werden.

Schätzungsweise eine Million Weihnachtsbäume stehen Jahr für Jahr festlich geschmückt in Schweizer Stuben. Doch was sich da prächtig grün präsentiert, hat meist bereits Hunderte von Strassenkilometern hinter sich und einiges an Gift abgekriegt. Denn das Geschäft mit den Weihnachtsbäumen ist grenzenlos. Mindestens zwei Drittel der in der Schweiz verkauften Weihnachtsbäume stammen aus intensiv bewirtschafteten Plantagen im Ausland, hauptsächlich aus Dänemark. Ihr sattes Grün verdanken sie dem massiven Einsatz von Dünger und Pestiziden.

Auch viele einheimische Bäume haben einen Wald nie aus der Nähe gesehen, sondern sind in landwirtschaftlichen Kulturen hochgepäppelt worden. Doch es gibt eine umweltverträgliche Alternative zu den Plantagenbäumen: Bäume aus einem FSC-Wald. Sie sind ohne Gift und Dünger gross geworden. Denn sie stammen von Schweizer Forstbetrieben, die ihren Wald nach den Vorschriften des FSC umwelt- und sozialverträglich bewirtschaften. Die "grünsten Weihnachtsbäume der Schweiz" sind an 138 Märkten in der Schweiz zu kaufen.

Der WWF Schweiz unterstützt den Verkauf von einheimischen Bäumen mit dem FSC-Label seit vier Jahren, die Zahl der Märkte mit FSC-Bäumen hat seither stetig zugenommen. Erstmals sind FSC-Bäume in diesem Jahr auch in der Romandie erhältlich. Und neu macht auch die Migros mit: Der Grossverteiler verkauft FSC-Weihnachtsbäume in den grösseren Filialen der Genossenschaften Aare, Basel und Zürich.

In der Schweiz ist bereits rund ein Viertel des Waldes FSC-zertifiziert (291'000 ha). Weltweit werden 40 Millionen ha Wald nach den Vorgaben von FSC umwelt- und sozialverträglich bewirtschaftet, eine Fläche fast zehn Mal so gross wie die Schweiz. Wer diese Weihnachten einen FSC-Baum kauft, trägt zum Schutz der Wälder bei, in der Schweiz und weltweit. Ein sinnvolles Geschenk an die Natur.

Die Liste der Märkte, wo es FSC-Bäume zu kaufen gibt, findet sich auf www.wwf.ch/fsc oder kann bestellt werden beim WWF Schweiz, Telefon 01 297 21 21, service@wwf.ch

Weitere Informationen:
Liste der Märkte mit FSC-Weihnachtsbäumen und weitere Infos zu FSC: www.wwf.ch/fsc


Aktion auch in Deutschland

Millionen von Weihnachtsbäume werden auch in Deutschland in den kommenden Wochen verkauft. Die Freude an diesem Brauch möchte „Robin Wood“ niemandem nehmen - zumal inzwischen pestizidfreie, ökologisch vertretbare Alternativen zum Christbaum aus der Massenproduktion angeboten werden. Ausserdem hat der World Wide Fund for Nature (WWF) einen Geschenktipp für all jene, die schon alles haben oder des Konsumrummels rund um Weihnachten müde sind: Schenken Sie Wald.

Im Internet unter http://www.robinwood.de gibt die Umweltorganisation Tipps bei der Suche nach dem Öko-Weihnachtsbaum mit glaubwürdigem Zertifikat. 'Wenn schon Weihnachtsbäume, dann am besten aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird', empfiehlt Rudolf Fenner, Waldreferent von Robin Wood. Christbaumkäufer sollten daher auf die Siegel des Naturland Verbandes oder des FSC (Forest Stewardship Council) an den Bäumen achten. Ausserdem bieten auch immer mehr Bioland-Betriebe empfehlenswerte Öko-Weihnachtsbäume an.

'Zertifikate von Naturland und vom FSC erhalten nur Forstbetriebe, die auf Kahlschläge, Düngungen, Entwässerungsmassnahmen und Pestizide verzichten', erläutert Fenner. Der Verband Naturland hat seine Waldrichtlinien zusammen mit Robin Wood, dem Bund und Greenpeace erarbeitet. An den Richtlinien des FSC waren neben den Umweltverbänden auch soziale und ökonomische Interessengruppen beteiligt.

Noch wird leider nicht jeder, der nach einer Öko-Tanne sucht, in seiner Nachbarschaft fündig werden. Schon recht breit gestreut sind die Angebote in Rheinland-Pfalz, Hamburg und Schleswig-Holstein. Dies zeigt die Liste, die Robin Wood aktuell zusammengestellt hat.

Wer keine zertifizierten Öko-Christbäume in seiner Umgebung findet, der sollte einen Baum aus der Region wählen, am besten einen zum Selberschlagen beim nächstgelegenen Waldbetrieb. Von Weihnachtsbäumen im Pflanztopf ist eher abzuraten. Da die Bäume durch das Aufstellen in der warmen Weihnachtsstube aus dem Winterschlaf gerissen werden, erfrieren die meisten später draussen oder wachsen nicht mehr richtig an.

Übrigens ist die Weisstanne, der Baum des Jahres 2004, durch Luftverschmutzung und zu hohe Wilddichte in den Wäldern bedroht. Eine forstwirtschaftliche Nutzung - auch als Weihnachtsbaum - trägt hingegen nicht zur Gefährdung dieses Baumes bei.

Die Weihnachts-Idee vom WWF: Wald schenken

Der World Wide Fund for Nature (WWF) hat einen Geschenktipp der Sinn macht und beim Geben und Nehmen für ein gutes Gefühl sorgt.

Der WWF gibt einen Geschenktipp für all jene, die schon alles haben oder des Konsumrummels rund um Weihnachten müde sind: Schenken Sie Wald! Ein Geschenk, das Sinn macht und beim Geben und Nehmen für ein gutes Gefühl sorgt.

Der WWF bietet Geschenkkarten über eine bestimmte Fläche Wald an, die durch den WWF vor der Zerstörung geschützt wird. Das etwas andere Geschenk des WWF gibts in verschiedenen Grössen. So kann man von 1,5 Hektaren Wald (30 Franken) bis zu 32 Hektaren (640 Franken) so viel bedrohten Wald schützen, wie man sich leisten will. Das Geld fliesst in Wald-Projekte des WWF. Webseite: www.wwf.ch

Quellen: Robin Wood/WWF

Datum: 03.12.2003

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service