Bibelreport: Götzendienst

Der Gott der Hebräer führte sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei. Er führte sie durch das Schilfmeer. Auch heute hilft er, scheinbar übermächtigen Feinden zu trotzen. Doch was tut sein Volk? Es kommt an keinem Baum vorbei, ohne einer abartigen aber völlig wirkungslosen Gottheit zu opfern.

Abwrackprämie für Götter?

Diesmal verguckten sich die Israeliten in Schittim in die hübschen Moabiterinnen und warfen sich eilfertig vor deren Göttern auf die Knie. Insbesondere vor Baal-Peor. Dieser bringt zwar überhaupt nichts - eine Abwrackprämie wäre sinnvoller als Vergötterung.

Einen an der Waffel

«Das sind phantastische Götter», sagte einer der neuen Baal-Peor-Anhänger, in einem kitschigen Gewand mit Sonne, Mond und Sternen aufgenäht, etwas komisch aus der Wäsche schaut. Er trug eine rosa Brille und bliess Seifenblasen. «Verglichen mit unserem bisherigen Gott sind diese Götter zwar wirkungslos, aber wir tragen nun lustige Kleider, hüpfen im Kreis und opfern alles was nicht niet- und nagelfest ist in mysteriösen Ritualen hässlichen Götzen.»

Gott tobt

Gott antwortete mit einer Plage, um die Abgefallenen aufzurütteln. Erst nachdem Pinhas ein hartes Zeichen gesetzt hatte - er spiesste ein israelisch-moabitisches Liebespaar auf - hörte die Plage auf.

 

 

Wer wird Bewohner Nummer 601'731?

Volkszählung: ein neues Gaudi

Hurrah! Es ist Volkszählung. Ein spannendes Ding, das wir immer wieder wollen.

Der Stamm Dan ist am grössten. 64'400 zählen sich zum Stamm Dan, berücksichtigt wurde, wer älter als 20jährig und wehrfähig ist. Er liegt nur knapp vor dem Stamm Issaschar, mit 64'300 Einwohnern. Ein Sprecher der Sippe: «Eigentlich wären wir viel grösser. Aber wegen Weiterbildungen wurde verschiedentlich der Babywunsch zurückgestellt.» Doch Ab Bil-Dung, der Vorsitzende des Bildungsministeriums lehnt diese Darstellung entschieden ab: «Das ist eine faule Ausrede. Wir haben noch gar ein Bildungssystem installiert.»

Der kleinste der zwölf Stämme ist Simeon, mit 22'000 Mitgliedern. Diese feierten die Auswertung der Zählung mit vielen «Klein-aber-fein»-Festen. Staatschef Moses mochte die Rangliste nicht näher kommentieren. «Alle zusammen sind wir 601‘730. Alles andere ist Bürokratenkram.»

Freilich steigt diese Zahl mit jedem männlichen Bewohner, der 20-jährig wird.

Milka ist die erste Frauenrechtlerin

Die Töchter Zelofhads sorgen für eine Änderung im Gesetz: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza erklärten Moses: «Unser Vater starb in der Wüste. Wir haben keine Brüder. Sollen wir deshalb kein Land erhalten?» Das Erbrecht sah bisher vor, dass nur Männer erben - so wie es bei jedem Volk der Gegenwart gehandhabt wird. Oder wurde. Denn bei uns ist das jetzt anders: Moses fragte Gott was er tun soll.

Gott antwortete unbürokratisch. Wenn kein Sohn da ist, erbt per sofort die Tochter.

 

MOSES GANZ


 

GROSS!


In seiner schwersten Stunde denkt er nur an die Anderen.

Da könnte sich mancher eine ganz grosse Scheibe abschneiden: Moses erfuhr, dass er nicht ins gelobte Land einreisen kann und dass er vorher stirbt. Doch statt dass er tobend einen Skandal anzettelte, wie sonst bei Regenten üblich, dachte Moses an sein Volk.

Ein hochrangiger Offizier, der namentlich nicht genannt werden will: «Oft greift man in solchen Fällen ein anderes Land an, um von den innenpolitischen Problemen abzulenken.»

Nicht so Moses. Sein Gebet ist epochal. In seiner schwersten Stunde ist er nicht sich selbst am nächsten, sondern seinem Volk: Diese Worte sind ein nationales Vermächtnis: «Herr, alles Leben ist in deiner Hand. Beruf doch einen Mann, der die Israeliten anführt, einen, der ihnen vorangeht und das Zeichen zum Aufbruch und zum Halt gibt. Lass nicht zu, dass sie wie Schafe ohne Hirten sind!»

Unser Moses ist ein echter Landesvater. Nie haben wir an ihm gezweifelt. (Naja, fast nie.)

Diese Geschichten sind nachzulesen in der Bibel in 4. Mose, Kapitel 25 bis 27.

Datum: 02.05.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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