Bibelreport: Die Joseph-Brüder

Josef-Brüder spielen

«Tschou Sepp»*

* = Eine Kartenspielart in der Schweiz

Sein amerikanischer Traum endet in der Sklaverei

Familienverrat: Jakobs Söhne verkaufen ihren unschuldigen kleinen Bruder Josef an ruchlose Sklavenhändler.


Bild: PIXELIO.de

Der Neid seiner Brüder war Josefs Schicksal. Nie konnten sie ihrem kleinen Bruder verzeihen, dass er Vaters Liebling war. Als er ein poppiges Kleid von Daddy erhielt, drängten sie ihn an den Rand. Doch in seinen eigenen Vorstellungen stand er im Mittelpunkt. «Er träumte, dass er über uns herrscht, dass wir uns vor ihm verneigen», knurrt einer seiner Brüder zu BIBLE DAILY.

Diesmal wurde er über den Rand gestossen: Als Josef seine Brüder bei ihren Herden besuchte, warfen ihn diese in eine Grube.

Der Verrat

Was folgte, war ein beispielloser Familienverrat. Wegen den Träumen eines harmlosen Teenagers! Als die Brüder Josef sahen, stürzten sie sich auf ihn. Was dann geschah, liegt im Dunkeln. Nach Darstellung der Brüder war Josef gar nie bei ihnen angekommen. Traurig zeigten sie ihrem Vater Jakob Josefs Kleider. «Ein Löwe hat ihn gerissen», behaupteten sie. Ein Kriminologe zweifelt: «Das Blut ist echt. Aber es riecht irgendwie nach Schaf! Naja, Josef war zwar ein Unschuldslamm. Aber trotzdem ... » Seither fehlt von dem jungen Mann jede Spur.

Tod nur vorgetäuscht?

BIBLE DAILY hat Hinweise, dass Josefs Brüder lügen. Papa Razzi jedenfalls, ein Fotograf, der gerade zufällig zwischen den Büschen lag und viele Fotos machte, meint: «Die Brüder haben Josef in die Mangel genommen. Dann töteten sie ein Schaf und tauchten Josefs Kleider in das Blut des Tieres. Josef, der nur noch seine Unterhosen trug, verkauften sie an Sklavenhändler. Nicht einmal Sonnencreme haben sie ihm mitgegeben!»

Völlig von Sinnen

Ein Josef-Bruder zu BIBLE DAILY: «Dieser Schritt war nötig. Seine Träume waren einfach zuviel! Er war völlig von Sinnen! Glauben Sie mir, als nächstes hätte er sicher behauptet, er regiere eines Tages das Weltreich Ägypten. Wir haben ihm und uns einen Gefallen getan ... äh, der Löwe hat ihm und uns einen Gefallen getan ... äh, wir sind sehr traurig, dass unser lieber Bruder offenbar einem grossen wilden Raubtier zum Opfer fiel.»

Jakob oder Schaf?
Ein Mitarbeiter des Polizeilabors: «Leider können wir noch keine DNA-Analysen machen. Sonst wüssten wir, ob Jakob ein Schafskopf ist .... besser gesagt: ob das Blut von einem Schaf oder von einem Nachkommen von Jakob ist.»

Ein anderer Josef-Bruder darauf: «Wir können froh sein, dass Jakob nach seinen Gentech-Experimenten bei Laban nicht weitergeforscht hat.» - Tatsache ist: Josef ist weg.

«Junger Hebräer, kaum gebraucht!»

Josef verkauft

Er träumte, dass sich alle vor ihm verneigen. Jetzt wurde er als Sklave verkauft.

«Immerhin zu einem guten Preis», behauptet Josef. Der Händler und der neue Besitzer vereinbarten Stillschweigen über die Summe.

Der Händler: «Ich musste ihn zu einem Halsabschneiderpreis geben! Der neue Besitzer hat ja keine Ahnung! Man muss bedenken, ich habe eine grosse Familie zu ernähren, viele Auslagen beim Transport und der Fütterung des Sklaven und erst die gefährliche Reise, auf der wir gegen wilde Tiere und Banditen kämpfen mussten ... Ich hätte ihn auf keinen Fall noch billiger gegeben!» Der Käufer: «Mit einem solchen Halunken habe ich schon lange nicht mehr verhandelt. Ich habe bereits so viele Sklaven zu ernähren. Dann habe ich eine Frau, die den Luxus liebt, und so weiter ... Zu einem noch höheren Preis hätte ich ihn nie und nimmer gekauft.»

Der Knauser-Käufer ist kein Geringerer als Potifar, einer der höchsten Beamten des Pharao. Die Frau von Potifar - BIBLE DAILY-Leser kennen die Power-Shopperin bestens - hat den Kauf von Josef sehr befürwortet. «Auf den knackigen Burschen warten ein paar illustre Aufgaben, wo er richtig anpacken muss», soll sie grinsend gesagt haben. «Ich werde mit ihm ein paar eindringliche Gespräche führen», meinte sie mit wildem Funkeln in den Augen.

BIBLE DAILY WISSEN

Wer ist Potifar?

Potifar ist der neue Besitzer von Josef. BIBLE DAILY sagt Ihnen, was Sie über Potifar wissen müssen: Er ist ein Spitzenbeamter des Pharao. Als Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache ist er einer der mächtigsten Männer im Land. Putschgesuche laufen nur über ihn (glaubt er jedenfalls). Aber Vorsicht, wenn Potifar ihr Feind ist, brauchen Sie Ihr Testament gar nicht erst zu machen.

Laut Beobachtern des Hofes ist Potifar aber - trotz seiner intriganten wie verzaubernden Frau - ein gerechter und fleissiger Bürger.

BIBLE DAILY meint: Der Pharao ist die Sonne Ägyptens. Und Potifar der Sonnenstrahl. Und seine Frau ein Sonnenfleck (wenn auch ein ausgesprochen schöner Sonnenfleck).

Kolumne

Brief von Papa Razzi - Ägypten, etwa 1895 Jahre vor Christus*

Typisch Beamte - Sklave Josef überholt sie alle.

Verkehrte Welt: In der gigantischen Hierarchie kommt Sklave Josef bereits nach Potentat Potifar. Der junge Hebräer hat damit in den ersten Wochen bereits mehr erreicht als die meisten Hofbeamten für gutes Geld in ihrem ganzen Leben. Josef ist bereits ganz oben und trägt fast gleich viel Verantwortung wie Potifar. Er ist eine Art Shooting-Star der Wirtschaft. Ganz abwegig scheinen seine Träume nicht zu sein.

Ein neidischer Mitarbeiter flüsterte mir zu: «Der kommt schon noch runter. Spätestens wenn es um wichtige Verhandlungen geht und die Delegierten der Gegenseite erkennen, dass sie nur mit einem Sklaven verhandeln.»

Josef kostet nichts, macht aber alles. Er arbeitet gratis, aber nicht umsonst. Potifars Frau liess mich wissen: «Ich mag diesen jungen, willigen Sklaven.»

Für Sie am Ball,
Papa Razzi

* P.S.: Wer ist Christus? Warum schreiben wir immer heute schon vor Christus? Sollten wir nicht erst nach Christus «vor Christus» zu schreiben beginnen?

Kochen mit Josef

Seine Rezepte sind nicht schlappe Schaumschläger, sondern kulinarische Strassenfeger.

Josef gehört bereits zu den wichtigsten Männern in Potifars Stab. Mit seinem israelischen Orangensorbet macht er jetzt auch Karriere als Star-Koch. BIBLE DAILY veröffentlicht exklusiv nach Jakobs Staatsputsch-Suppe auch diese Köstlichkeit (für sechs Portionen):

Man nehme:
250 g Zucker
Abgeriebene Schale und Saft von einer Zitrone
Abgeriebene Schale von drei Orangen
450 ml frisch gepresster Orangensaft, gesiebt
2 Eisweiss, steif geschlagen
Frische Minzeblätter zum Garnieren
Als Beilage: Sabra (oder anderen Orangenlikör)
4 Tafeln Schokolade

  • Zucker, Zitronen- und Orangenschalen und 250 ml Wasser in einen Topf geben. Langsam zum Kochen bringen, rühren und warten, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Fünf Minuten kochen, von der Kochstelle nehmen, abkühlen lassen und drei bis vier Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank stellen.
  • Zitronen- und Orangensaft mit der gekühlten Flüssigkeit mischen und eventuell durch ein Sieb giessen, damit das Sorbet glatt wird.
  • In eine Metallschüssel füllen und drei bis vier Stunden anfrieren lassen. Die halbgefrorene Mischung in einen Mixer geben und 30 bis 45 Sekunden mixen, bis sie locker und cremig ist. Wieder in die Metallschüssel geben und weitere anderthalb Stunden gefrieren lassen. Erneut in den Mixer geben und mit dem geschlagenen Eiweiss 30 Sekunden vermischen. Vollständig gefrieren lassen.
  • Fünf Minuten bei Zimmertemperatur weich werden lassen, dann in Portionsgläser füllen. Mit einigen Minzeblättern garnieren und den Likör dazu servieren, damit jeder Gast etwas über sein Sorbet giessen kann.
  • Wenn Sie alles richtig gemacht haben, haben sie jetzt noch 4 Tafeln Schokolade. Wozu eigentlich? Die können Sie essen oder in die Vorratskammer stellen. Die brauchen Sie im Moment gar nicht!

Anzeige

Die Königliche Leibwache sucht Verstärkung

  • Können Sie wichtig dreinblicken?
  • Sprechen Sie gerne ein paar völlig sinnlose, aber schaurig wichtig klingende Codeworte in ein Funkgerät?
  • Mögen Sie dazu einen Hörknopf im Ohr?

Dann sind Sie unser Mann.

Schreiben sie an:
Schampar & Wichtig
Stichwort: «Ich bin hier der Boss»
Sesam-Schliesse-Dich 40
30116 Jenseits von Goschen und Böse

Mögen Sie zudem Russisches Roulette mit fünf Kugeln in der Trommel?
Dann können Sie bei uns als Vorkoster einsteigen. Vorkenntnisse nicht nötig. Teure Ausbildung zur Leibwache entfällt. Bitte vollständig ausgefülltes Testament mitbringen.
Stichwort für Vorkoster: «Arsen à discrétion» Ansonsten gleiche Adresse.

Single-Hitparade, Top 3

  1. «Ein Schiff wird kommen» Noah & «The Sodom Memorial Ensemble»
  2. «Beiss' nicht gleich in jeden Apfel» Eden Again - feat. Adam
  3. «Junge, komm bald wieder» Jakob
Die Geschichte ist nachzulesen unter: 1. Mose, Kapitel 37 und Kapitel 39.

Datum: 10.11.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service