Jim Sonefeld, Drummer von «Hootie and the Blowfish»,
hatte alles: Geld, Autos, Ruhm und Ehre. Doch gleichzeitig nagte eine Alkohol-
und Drogensucht an ihm. Bis ihn seine kleine Tochter an einem Sonntagmorgen
berauscht im Übungsraum fand.
«Ich bin in einer faszinierenden kleinen Stadt namens
Naperville, Illinois aufgewachsen», erinnert sich Jim Sonefeld. Das Haus lag am
Rande von Maisfeldern. «Da konnte ich träumen, über die Maisfelder blicken und
darüber nachdenken, wohin mich das Leben führen könnte.»
Sein Leben bestand aus Sport und Musik. «Meine Eltern hörten
alles, von Rock aus den Sechzigern über R&B bis hin zu anderen, eher
klassischen Stilen. Ich habe das alles aufgesogen. Schliesslich beschlossen
meine Eltern, dass mir Schlagzeugunterricht gut tun würde.» Er wurde für einen
entsprechenden Unterricht angemeldet…
Liebe erlebt
Stunde um Stunde um Stunde trommelte er im
Übungskeller. Zuerst spielte er in einer kleinen, alternativen Band namens «Bachelors
of Art». «Dann wechselte ich zu einer Coverband namens 'Tootie and the Jones'.»
Dann hörte er von einer Band, die «Hootie and the Blowfish» hiess.
Gerade war seine Wohnung auf dem Uni-Campus
abgebrannt, als diese Gruppe kurz danach in der Gegend spielte. Während des
Konzerts nahm Sänger Mark Bryan seinen Hut ab und sagte zum Publikum: «Unser
Freund Jim hier war bei dem Wohnungsbrand auf dem Campus. Ich werde meinen Hut
herumreichen und hoffe, dass ihr alle etwas spenden werdet, denn er hat kein
Bett zum Schlafen und keine Küche zum Kochen.»
«Das war meine erste Begegnung mit 'Hootie and the
Blowfish'. Ein grossartiges Zeichen von Liebe – bedingungslose Liebe. Sie nutzen ihre
Position auf der Bühne, um Einfluss zu nehmen und jemandem zu helfen, der
es wirklich braucht. Zu dieser Zeit war ich sozusagen obdachlos. In diesem
Moment wurde mir klar, dass 'Hootie and the Blowfish' nicht nur eine grossartige
lokale Band war, sondern auch ein grossartiger Haufen von Jungs. Sechs Monate
später sprach ich für diese Band vor, und wie man so schön sagt: Der Rest ist
Geschichte.»
Auf dem Zenit
Die Band genoss den Aufstieg zu Ruhm und Reichtum. Doch
bei Jim stellte sich eine Alkohol- und Drogensucht ein. «An einem Sonntagmorgen kam meine vierjährige
Tochter ins Studio gehüpft. Und sie sagte einen Satz, der mich sehr bewegte: 'Daddy,
was machst du da?' Es war 10.30 Uhr und ich lag halb ohnmächtig auf der Couch
und sah weder gut aus noch roch ich gut.» Sie wiederholte: «Daddy, was machst
du da?»
«Ich glaubte, dass Gott auf mich herabschaute. Ich
stellte mir die Frage: 'Was tue ich eigentlich?' Ich schaute der Wahrheit in
die Augen: Ich hatte mein Leben nicht im Griff, und ich musste jemand anderes
um Hilfe bitten. Ich rief einen Freund an, der vom Party-Zug abgesprungen war
und ein geistliches Leben begonnen hatte.»
Eine neue Sicht
Er begann, christliche Musik zu hören. «Ich hatte die
Dinge, von denen die Gesellschaft sagte, dass sie einen Mann erfolgreich
machen: ein Haus, Autos, eine Familie, einen Gehaltsscheck.»
Er fragte die Band, ob eine Auszeit vom Touren und
Aufnehmen möglich wäre «und wir waren uns alle einig, dass das eine gute Sache
wäre. Das war etwa 2008. Und in dieser Zeit blühte mein Songwriting und die
Transformation zu Gott richtig auf.»
Jim Sonefeld begann, christliche Musik zu machen und
diese vor einem Publikum vorzutragen und ihnen dadurch von der Botschaft der
Hoffnung und Erlösung zu erzählen.
Nicht auf Sonntag warten
Ihm war wichtig, den Glauben in den Alltag
einzubeziehen. «Schliesslich schrieb ich ein Lied, das die Idee des täglichen
Gebets aufgreift: 'Not Waiting on Sunday'. Und es ist nach wie vor einer der
Favoriten meines Publikums. Es ist eine tägliche Hingabe.»
Jim Sonefeld: «Ich werde täglich genährt, um täglich
zu handeln und zu leben. Ich muss meinen Kopf klar bekommen und meine Segel auf
das richtige Leuchtfeuer am Horizont ausrichten. Und für mich ist das Jesus.»