Schon die Azteken warteten auf ihren Erlöser

Uxmal Pyramide

Wo Krieg, Terror und Gewalt herrschen, sehnen sich Menschen nach einem Erlöser. Denn tief im Innern aller Menschen schlummert die Sehnsucht nach Friede, Geborgenheit und Gerechtigkeit. Ganz besonders zur Weihnachtszeit werden diese Wünsche, Träume und Sehnsüchte wieder intensiver und berühren unsere Herzen. Was wäre unsere Welt ohne Sehnsucht nach dem Erlöser?

Heute zeugen nur noch die alten Pyramiden von der einst hohen Kultur der Azteken. Damals herrschte eine autarke Theokratie über das Volk der Azteken und terrorisierte es mit masslosen Forderungen wie Menschenopfer zur Versöhnung der Götter und den Bau von Pyramiden zu deren Ehre. Diese monumentalen Bauwerke konnten nur unter grossem und rücksichtslosem Einsatz der Untertanen entstehen. Kein Wunder sehnte sich das Volk nach einem Erlöser, der ihnen diese furchtbaren Bürden abnehmen würde.

Die rücksichtslose Priesterschaft

Ihre Priester verfügten über erstaunliche astronomische Kenntnisse, dank denen sie Kalender von einer Exaktheit zu errechnen vermochten, die selbst den heutigen Wissenschaftern Erstaunen entlockt. Ein Sonnenjahr umfasste damals schon 360 Tage. Die Priester nutzen ihre Kenntnisse zur Machtausübung und bestimmten welche Tage für die Aussaat, Ernte und andere wichtige Vorhaben günstig waren. Zwar garantierten die Priester dem einfachen Volk materiellen Wohlstand, aber sie hatten diese gleichzeitig fest in der Hand. Sie legten auch die Feste zu Ehren der selten gnädigen Götter fest. Für die Azteken existierte eine kosmische Ordnung, der selbst die Götter unterworfen waren. Nach ihrer Vorstellung hatte die Welt bereits vier Zeitalter durchlebt, die jeweils von anderen Lebewesen geprägt und durch charakteristische Katastrophen in bestimmten Momenten zu Ende gegangen waren.

Nach Vollendung eines 52-Jahre-Zyklus verkündigten sie, gemäss dem Bericht von Fritz Bolleter, jeweils den Weltuntergang. So verharrte das Volk in Angst und Schrecken vor der Allmacht der Götter und ihren Dienern - den Priestern. König und Adel teilten sich die Macht und Herrschaft mit der Priesterschaft dank einer schlagkräftigen Armee. Auch diese brachte materiellen Überfluss, indem sie durch ihre Eroberungen ständig neue Märkte erschlossen und Sklaven zusammentrieben, die für die eigenen ehrgeizigen Bauvorhaben im eigenen Land eingesetzt wurden.

Menschenopfer für die Götter

Dem Mythos gemäss opferten sich im nächtlichen Dunkel auf Beschluss der versammelten Götter jeweils zwei von ihnen im Feuer und erschienen dann als Sonne und Mond neu. Aus diesem Selbstopfer der Götter leiteten die Azteken die Notwendigkeit ab, den Bestand der gegenwärtigen Welt durch zahlreiche Menschenopfer zu sichern. Die Opfer waren nötig, weil sie glaubten, dass die Sonne ihre Bahn durch Himmel und Unterwelt nur zu leisten vermöge, wenn sie fortgesetzt mit menschlichem Herzblut ernährt würde.

Kriegsgefangene trugen dazu bei, dass die Quelle der Menschenopfer nie versiegte. Diese todbringende Ehre wurde nicht nur Kriegsgefangenen, sondern auch dem eigenen Volk und Adeligen zuteil. Dadurch wurde der Adel für die Priesterherrschaft nie zu mächtig. Um das finale Ritual für die Betroffenen erträglicher zu machen, wurde ihnen versichert, dass sie nicht im freudlosen Totenreich enden würden, sondern in die Sonne eingehen. Doch die Last für Volk und Adel war schwer und so sehnten sich alle nach einem Erlöser.

Die aztekische "Weihnachtsgeschichte"

Zusammen mit den Mayas blickte das Aztektenvolk auf eine 3000-jährige Geschichte zurück. Die Unterdrückung durch die Priesterherrschaft war das Volk im Laufe dieser Zeit müde geworden und wollte sie endlich abschütteln. So schwirrten Gerüchte durchs Land, die Rückkehr des Erlösers Quetzalcoatls sei nahe. Diese sagenhafte Gestalt soll hellhäutig und bärtig gewesen sein. Er predigte milde Sitten, verhiess die Abschaffung der Menschenopfer und betete das Kreuz an. Als er scheinbar erkannte, dass ihm die Menschen nicht folgen wollten, verliess er mit seinen Anhängern das Land Richtung Osten, mit dem Versprechen zurückzukehren, wenn die Zeit dafür reif sei. Der Gott Quetzalcoatl war der Schöpfergott der Azteken, verantwortlich für Wind und Regen, und die Nahrungsmittel. Ihm verdankten die Menschen die wichtigsten Weisheiten und Erfindungen.

Das zufällige Anschwellen des grossen Sees, der Brand des Tempels von Tenochtitlán und das Erscheinen dreier Kometen waren Ereignisse, die zur gleichen Zeit stattfanden, als die erste Kunde vom Eintreffen des seltsamen Fremden in Mexiko laut wurde. Es waren böse Vorzeichen für den König Montezuma . Er ahnte den Sturz seines Reiches und verlangte von seinem Hofastrologen die Deutung der seltsamen Zeichen. Als dieser dem König keine tröstliche Antwort geben konnte, wurde er hingerichtet. Die Priester widersprachen der Ansicht des Königs, man hätte es mit Geistererscheinungen zu tun; aber diese Unheil verkündenden Zeichen ereigneten sich gerade in dem sich alle 52 Jahre wiederholenden Kalenderzyklus.

Der Untergang des Aztekenreichs

Um den Untergang des Aztekischen Reich besser zu verstehen, sollte man folgendes darüber wissen. Der Sage nach soll "Quetzalcoatl" der weisshäutige und bärtige Gottkönig aus vergangenen Zeiten, nach seinem Fall auf einem Floss gen Osten geflohen sein, mit dem Versprechen eines Tages vom Meer her zurückzukehren und sein altes Reich wieder in Besitz zu nehmen. In Cortés und den spanischen Eroberern glaubten die Azteken, die Wiederkehr Quetzalcoatls zu sehen; der Glaube an die Rückkehr der mythischen Gestalt des vergöttlichten Priesterkönigs war bis in seine Zeit im Volk erhalten geblieben. Gerade dieser Glaube wurde den Azteken zum Verhängnis, da er die Eroberung Mexikos durch die Spanier begünstigte.

Erstaunliche Parallelen

Vergleichen wir die Geschichte Jesus so fallen uns erstaunliche Parallelen auf. Jesus Christus wurde als Retter und Erlöser der Welt angekündigt und wird in der Bibel auch als Schöpfergott angesprochen, der Macht hat über Wind und Wellen. Zu Jesus Zeiten wurde das Volk von zwei Mächten beherrscht, einerseits durch eine sehr stark Priesterschaft als geistliche Macht - die Hohepriester, andererseits durch das Römische Reich als Verwaltungsmacht. Das Volk sehnte sich nach Freiheit und einem Erlöser. Trotz aller Wunder hörten viele nicht auf Jesus und glaubten nicht an ihn. Jesus selbst war ein Opfer. Er ging schuldlos in den Tod als Sühneopfer für die Welt. Mit ihm gab Gott seinen einzigen Sohn hin zur Vergebung aller Schuld von gestern, heute und morgen. Vor seinem Tod am Kreuz versprach Jesus wieder zu kommen, um sein Reich zu errichten. Mit seiner Geburt begann die Erlösungsgeschichte. Jedes Jahr gedenken wir dieser Tatsache, indem wir Weihnachten feiern und die Geschichte seiner Geburt erzählen. Doch die Parallelen lassen sich noch weiter ziehen. Damals wie heute gehen Menschen irre und laufen falschen "Göttern" nach. Worauf bauen wir heute eigentlich unser Vertrauen? Auf Gott oder die Welt? Wenn wir die Zeitungen aufschlagen, dann lauten die Schlagworte: Geld...Wirtschaft...Politik...Macht...! Wie anders tönt im Gegensatz dazu die Weihnachtsgeschichte. Hier wird von Armut, Vertreibung, Verachtung und Gottes Sohn als dem Retter und Erlöser gesprochen. Verletzlich und zart offenbart er sich als Kind in der Krippe. Doch die Kunde seiner Geburt lockte viele Menschen, Hirten und Könige, hoffnungsvolle und sich nach Frieden sehnende Menschen zum Stall von Bethlehem, wo das Christuskind in der Krippe lag. Und die Engel verkündeten es den Hirten: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden" (Lukas-Evangelium, Kapitel 2, Vers 14).
Jesus allein vermag uns diesen Frieden zu schenken.

Quelle: Zürichsee-Zeitungen , diverse Quellen

Datum: 22.12.2002
Autor: Antoinette Lüchinger

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