Schlaglichter

Ein Teil vom Ganzen

Ohne wenn und aber

Es begab sich aber zu der Zeit, ... dass alle Welt geschätzt würde" - Damit beginnt die Weihnachtsgeschichte. Bis heute werden Menschen geschätzt: eingeschätzt und abgeschätzt, unterschätzt oder überschätzt, eingestuft und abgestuft, zensuriert und registriert. Nach den Terroranschlägen werden die Gesetzte noch in diesem Sinne verschärft.

Inzwischen sind wir Rädchen und tragen Nummern: Kennummer, Hausnummer, Telefonnummer, Autonummer, Versicherungsnummer, Personalausweisnummer, Kontonummer. Es ist wichtig dass alle Welt richtig eingeschätzt werden kann. Alles muss ja schliesslich seine Ordnung haben.

Gott kommt nicht an dieser Ordnung vorbei in unsere Welt, mitten in einer Schätzung kommt er zur Welt. Unter dem Namen Jesus wird er in Listen eingetragen - und mitten darin leuchtet eine wunderbare Botschaft auf: Gott schätzt unser Leben! Er gibt für uns sein Kostbarstes und Höchstes, seinen einzigen Sohn. Bei Gott sind wir nicht nur registriert, wir sind geliebt, unendlich geschätzt, wertgeschätzt. Das tut doch gut, oder?

In der Welt werden wir eingeschätzt und etikettiert, bei Gott werden wir geschätzt und geliebt. Wir können zu ihm kommen wie wir sind. Er wird uns nicht abschätzend behandeln, sondern individuell annehmen wie wir sind.

"Stille Nacht, bis es kracht!"

Viele fürchten sich vor Weihnachten. "Hoffentlich geht alles gut heute!" - "Hoffentlich streiten wir uns nicht wieder wie letztes Jahr!" - "Hoffentlich finde ich jemand, der Weihnachten mit mir verbringt!"

Die Statistik zeigt, dass es in keiner Nacht so viele Selbstmorde gibt wie in dieser speziellen Nacht. Einsamkeit und Verzweiflung kann so deutlich wie nie empfunden werden - dieser enorme Druck die andern (scheinbar?) glücklich zu sehen.

Warum werden die Erwartungen an Weihnachten so selten erfüllt? Weil die meisten Menschen Gemeinschaft an der falschen Stelle suchen. Zu finden ist die wirkliche, echte Weihnachtsfreude nur bei Jesus. Da erst fällt aller Druck ab und beginnt der innere Friede und die Freude, die alle so dringend brauchen.

Die Realität auch an Weihnachten nicht aus den Augen verlieren

Weihnachten ist ein schönes Fest. Die Augen der Kinder glänzen, wenn sie die Gabentische und die Kerzen sehen. Und dies wiederum lässt die Augen der Eltern glänzen. Aber - so sagen da die Kirchen - Weihnachten darf nicht nur das Fest der guten Gaben auf den Tischen der Reichen sein. Sie warnen - so berichten die Agenturen - vor, Konsumdenken, Egoismus oder vor der Ellenbogengesellschaft.

Es ist nett zu meinen, man könne die Probleme einer komplizierten Industriegesellschaft durch Teilen lösen. Aber man kann nur teilen, was zuvor erarbeitet wurde. Leider unterliegen wir Sachzwängen: damit etwas erarbeitet wird, muss man wettbewerbsfähig sein. Daran ändert auch Weihnachten nichts. Da liegt das Problem; nicht in etwas mehr oder weniger Konsum. Ja, etwas mehr Konsum würde sogar ein paar zusätzliche Arbeitsplätze bringen. An Weihnachten sollte man nicht nur dazu neigen, sich nicht nur mit dem ewigen Leben, sondern auch mit den irdischen Verhältnissen, den wirtschaftlichen Realitäten zu beschäftigen.

Weihnachten darf die Welt nicht einlullen - aber...

Weihnachten ist zwar nicht dazu da, die Welt für einige Stunden und Tage in eine rosafarbene Stimmung einzuhüllen und einzulullen. Gott sei Dank aber, dass wir in dieser Zeit voll Kriegsgeschrei nicht gebannt auf Aufruhr und Terrorismus starren müssen, sondern durch den, dem wir Weihnachten zu verdanken haben, wieder ein Zeichen gesetzt wird, mit dem auch hoffentlich eine Versöhnung unter verfeindeten Gruppen erleichtert wird.

Positive Hektik

Das Gedränge in den Kaufhäusern widerspricht nicht dem Sinn des Christfestes. Dass wir nicht genug kriegen können mit Schenken und Beschenkt werden, könnte mit dem geheimen Wunsch zusammenhängen, unser Leben nicht selbst meistern zu müssen, sondern immer wieder auch einmal als Geschenk zu erfahren. Die Hektik, die manchem den Atem nimmt, spiegelt eine Ahnung wider, dass Gott mit der Geburt Christi die Welt in Bewegung gekommen ist und die Geburt von Jesus sein Geschenk an uns ist.

Drohender Ruhepunkt

Weihnachten stört. Es stört unser zunächst vorweihnächtliches Grundgefühl von Hektik und Zeitnot und steht plötzlich vor uns wie ein drohender Ruhepunkt im steten Strom der Zerstreuung. Alle Jahre wieder überkommt uns am 24. Dezember jene sonderbare Stimmung der Rührung, der Erinnerung und der Nähe. Nicht weil wir vergessen, gar verdrängen wollen, wie es jene gerne behaupten, die Weihnachten für ein sinnentleertes Ritual halten und lieber unter Palmen feiern. Im Gegenteil: nach der vorweihnachtlichen Hektik nimmt uns die Weihnachtsstimmung aus dem Betrieb heraus, zwingt uns zum Innehalten, berührt uns, wie wir es aus eigener Kraft schon lange nicht mehr können - und fragt uns nach dem Sinn jenseits von Skifahren und Alpenglühen.

Von Frühkäufern und Panikschenkern

In diesen Tagen, so kurz vor Weihnachten, gibt es eigentlich nur noch zwei Typen von Menschen: Frühkäufer, und Panikschenker. Erstere sind furchtbare Langweiler, weil sie immer alles planen müssen und bereits Anfang August beim Badeurlaub das erwerben, was sie Mitte November, sobald es das passende Papier gibt, einpacken, und es dann Anfang Dezember, sobald es den passenden Baum gibt, unter denselben legen.

Die zweiten sind einfach nette Leute. Menschen wie du und ich. "Ja, ist denn schon Weihnachten", fragen sie sich am 22. Dezember. Am 23. fällt ihnen ein, dass sie ja noch Geschenke brauchen, und am 24. stürzen sie sich dann ins Getümmel, wo sie zwei Dinge feststellen: Erstens: Ich weiss nicht, was ich schenken soll. Und zweitens: Ich bin nicht allein. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich Tausende über die Rolltreppen der Kaufhäuser wälzen.

Weihnachten kommt wieder zu früh

Wir kennen ihn und wir lieben ihn, den adventlichen Winterstress - genau wie unseren gewohnten Urlaubsstau in jedem Sommer. Es ist uns auf Anhieb anheimelnd vertraut, dieses Adventsritual aus Termin-, Sach- und Kaufzwängen. Wir haben gelernt, darüber zu klagen, ohne darunter zu leiden, weil wir aus Erfahrung wissen: Weihnachten kommt sowieso jedes Jahr zwei Wochen zu früh.

Was könnten wir mit einem verlängerten Advent nicht alles anfangen! Da hätten wir mehr Zeit, noch sinnlosere und wertvollere Geschenke zu suchen und noch toller einzupacken. Und wie viel mehr Geschenke könnten wir einkaufen, wenn wir die wohltätigen Spenden, mit denen wir unser schlechtes Gewissen dann beruhigen, erst vom Januargehalt überweisen dürften. Und jede Familie hätte ausreichend Zeit, um die zahllosen, neu aus dem Asphalt der Städte sich alljährlich vermehrende Weihnachtsmärkte zu besuchen.

Aber das wäre leider gegen den Einzelhandel nie durchzusetzen. Der verspätete Kaufrausch würde nur die ganze Inventur zunichte machen und der Weihnachtsumtausch dann mit dem Winterschlussverkauf kollidieren. Letzte Christbaumversteigerungen fänden als Einlage bei den ersten Fasnachtsbällen statt. Wir würden da ein heilloses Durcheinander im festen Terminplan des nächsten Jahres anrichten. Da schaffen wir doch leichter den Adventsstress mit all seinen liebgewonnenen.

Mensch sein



Früher wusste jedes Kind, was Weihnachten bedeutet: Gott schickt seinen Sohn in die Welt, um uns mit sich zu versöhnen. Heute ist Gott fraglich, und was ein Sohn für Qualitäten hat, kommt immer drauf an. Sohn und versöhnen ist zwar ein schönes Wortspiel, aber der Hintersinn ist verloren, wo Schuld und Sünde verblasst sind.

Und dennoch ist Weihnachten wichtiger denn je. Alle feiern es - auch wer nichts von der Herkunft dieses Festes weiss. In einer der gotischen Kirchen fragte einmal ein Besucher den Pfarrer: "Wir sind hier zur Besichtigung. Können Sie uns sagen, was da vorn die hängende Figur bedeutet?"

Und dennoch ist die Geburt von Jesus das Bild für die Rettung der Menschheit. Der Sinn der Welt verkörpert sich im Menschen, in diesem Jesus. "Das Wort wird Fleisch", heisst das in der edel frommen Sprache ausgedrückt. Gott schafft nicht nur das Leben, sondern geht es. Er geht Jesu Lebenslauf mit: Am Anfang der Stall, am Ende das Kreuz - jeder Mühe, jedem Mangel unterzieht sich Gott, erleidet die Schuld der Menschen am eigenen Leib. Und geht selbst in den Tod, durch ihn hindurch - und wir ihm nach. Darum leuchtet der Stern des Jesus über der Menschheit. Sein Leben ist zum Kennzeichen der Herkunft und Qualität des Menschseins geworden.

Hoffnung auf einen Neuanfang

Zum Weihnachtsfest gehören die Weihnachtslieder. Eigentlich muss man dazu gar nicht viele Worte machen. Über der Krippe jubeln die Engel das "Ehre sei Gott in der Höhe". Es genügte, einfach dort einzustimmen und den Ton zu finden, der schon angestimmt ist. Es genügte, sich anstecken zu lassen von der Freude. Denn so wird Weihnachten Wirklichkeit, dann reden wir nicht nur über das Fest, wünschen uns nicht nur ein gesegnetes Fest, sondern erleben es, erfahren es, was es meint.

Vielen Menschen ist es aber überhaupt nicht nach Loben zu Mute. Die Hausfrau ist abgehetzt, der Geschäftsmann überreizt. In manchen Familien gibt es gerade an Weihnachten unausweichlich Streit. Viele Alleinlebende packt gerade jetzt die Feiertagsdepression. Da mag es auch schwere Krankheit geben und Sterben, die das Loben in der Kehle stecken bleiben lassen.

Da mag es Streit geben - die Liebe Gottes aber ist geduldiger als wir. Da mag es Krankheiten geben, da mag es Sterben geben - die Liebe Gottes aber ist stark wie der Tod. Da sind viele Ehen zerbrochen und Liebende verstehen sich nicht mehr - und doch gibt es durch Jesus immer Hoffnung auf einen Neuanfang.

Weihnachten ist mehr als ein Familienfest

An Weihnachten aber geschah das Ungeheuerliche. Einer kommt gleichsam "ausser Konkurrenz" von oben - Jesus Christus. Er ist das ewige Wort des Vaters im Himmel, das auf die Erde gekommen ist: hörbar, sehbar, unfassbar, verstehbar, anschaulich, erlebbar.

Im Stall von Bethlehem wird Gott ein Mensch. Das Wort Gottes nimmt einen irdischen Namen an: Jesus. geboren von einer irdischen Mutter: Maria. In der antiken heidnischen Welt war so etwas so unvorstellbar, dass man sagte: Eher wird der Mensch ein Gott, als daß Gott ein Mensch wird. Dennoch ist es geschehen. In Bethlehem, dem armseligen Nest vor den Toren Jerusalems, wird die Menschwerdung Gottes wahr.

Freilich war da Weihnachten noch mehr als nur ein Familienfest, ein Anlass für schöne Sprüche und gute Wünsche. Man wusste damals noch, dass die Menschwerdung Gottes diese Welt auf den Kopf gestellt hat. Von nun an sollte nichts mehr so bleiben, wie es war. Von nun an soll Wirklichkeit werden: Wie im Himmel, so auf Erden.

Zwar gilt auch, dass nicht auf einmal alles gut wurde. Menschen haben sich nach dem ersten Weihnachtsfest noch bis heute viel Schlimmes angetan. Aber Gott hat mit der Menschwerdung, angefangen, alles gut werden zu lassen. Die Heilung unserer Welt und unserer Geschichte hat an Weihnachten begonnen. Das ist unser Grund, die Geburt Jesu zu feiern. Lassen wir uns darauf ein, werden wir beglückende Erfahrungen machen.

Advent

Weise eingerichtet ist die Wartezeit aufs Fest hin. Nicht Knall auf Fall taucht Weihnachten hinter irgendeinem Datum auf, sondern vier Adventssonntage tragen die Erwartung an uns heran. Advent hat was mit Aufräumen, Vorbereiten, Besorgen zu tun. Andere sollen bedacht werden, die Wohnung soll leuchten. Das alles ist aber äussere Verrichtung für ein hoffentlich innen passierendes Fest. Nachrichten sind auch während dieser Zeit voller Bedrohung. Sie nicht im Bewusstsein löschen, aber mit etwas anderem sie in Beziehung bringen und dadurch in ihrer Gültigkeit einzuschränken, das macht Sinn an Weihnachten. Den Meldungen vom Scheitern der Menschheit setze man das Evangelium entgegen: Gott liebt die Welt. Lassen sie sich neu eichen von Jesus.

Entwurzelt durch die Zeit

Spätestens seit der Niederschrift der vertrauten Weihnachtsgeschichte durch den Evangelisten Lukas wissen wir: Der Glaube an Jesus Christus ist ein öffentlich Ding. Denn "es begab sich zu der Zeit" des Kaiser Augustus. In die Weite der damaligen politischen Öffentlichkeit wird die Nachricht der Geburt des Kindes gesetzt. Glaube ist niemals nur Privatsache gewesen, sondern wollte sich immer in Gemeinschaft der Menschen verstanden wissen.

Dieser Anspruch auf Öffentlichkeit ist in den vergangenen Jahrzehnten zeitweilig verloren gegangen. Glaube ist zu einer nur noch persönlichen, privaten Angelegenheit geworden. Es täte den Menschen und dem Glauben gut, sich auf sein eigentliches Wesen zu besinnen. Denn der Umgang der Menschen miteinander erweckt manchmal den Eindruck, dass der Mensch seinen Wurzelgrund verloren hat. Der Mensch treibt als Einzelner entwurzelt durch die Zeit und sucht nach Strohhalmen, die ihm nur vorübergehend Halt geben.

Wir feiern Weihnachten und tauchen in vertraute Erinnerungen, Zeichen, Lieder und Geschichten ein. Die Menschen unserer Tage - ob sie es zugeben oder nicht - haben sich auf den Weg einer neuen religiösen Sinnsuche begeben. Sprächen wir einen Menschen darauf an, so würde er das strikt zurückweisen. In unseren Breiten lässt sich aber seit einiger Zeit deutlich beobachten, dass die Menschen mehr glauben als sie zuzugeben bereit sind. Die überlieferten Aussagen der christlichen Dogmatik haben für viele weder Klang noch inhaltlichen Sinn. Denn die "Gesichter Gottes" sind neu geworden. Das ist allerdings eine Herausforderung.

Ich begegne vielen Menschen, in denen eine religiöse Sehnsucht schlummert. Manchmal fehlt ihnen die Sprache, sie zu beschreiben. Heute erleben wir innerhalb und ausserhalb der etablierten Kirchen eine Aufbruchsstimmung. Gesucht wird die elementare Erfahrung der Religion.

Der Mensch beginnt langsam zu verstehen: Fortschritt, High-Tech, Internet, Multimedia sind leere Hülsen, wenn es um die Fragen nach dem individuellen Woher und Wohin geht. Die Suche nach verlässlicher Daseinsbegründung ist deutlich gestiegen.

Menschen werden sich immer entscheiden müssen, ob sie der Gottesfrage weiter ausweichen wollen oder in ihr den einzig möglichen Lebensgrund annehmen. An der Art unseres Umgangs mit der Gotteswirklichkeit wird sich die Zukunft der Menschheit, der Welt entscheiden. Gegenwärtig halten sich die Sehnsucht nach Gott und die Flucht vor Gott die Waage. Wirkliches Verstehen setzt Kenntnis und Kritikfähigkeit voraus. Wir feiern Weihnachten, aber die Gefahr besteht, dass die Menschen bald nicht mehr wissen, warum sie dieses Fest feiern werden.

Davon reden Christen an Weihnachten

Manche reden vom Christkind, das über allem schwebt und urplötzlich auf die Erde hinabsteigt. Andere reden vom Weihnachtsmann, der durch die Nacht geht und Geschenke verteilt oder mit der Rute straft. Gebildete Gemüter reden von der ersten Ursache, vom absoluten Sein, vom großen X, das vor allem und hinter allem steht.

Christen aber reden von einem Gott in Menschengestalt. Sie reden davon, dass der grosse heilige Gott ganz klein wird, damit wir erfahren wie und wer er eigentlich ist.

Man kann über das Christkind lächeln, aber nicht wirklich fröhlich werden. Über den Weihnachtsmann kann man schmunzeln oder gar lachen, doch nicht wirklich zufrieden werden. Über das absolut Seiende kann man philosophieren und diskutieren, aber nicht glücklich werden. Überall gibt es einen Unterschied.

Was ist den so wunderbar an der Botschaft von Weihnachten? Es ist gar nicht nötig zu philosophieren, zu diskutieren, zu ideologisieren usw. Es ist aber auch überhaupt nicht nötig, dass man sich irgendwelche Vorstellungen über Gott macht, denn Gott hat sich zu Weihnachten höchstpersönlich vorgestellt: in Jesus ist er zu uns gekommen. Dabei ist er nicht nur ein Christkind, sondern der Sohn Gottes. Er ist kein Weihnachtsmann, sondern der welcher Friede bringt. Er ist kein philosophisches Etwas, sondern der Sohn Gottes. Der Schöpfer allen Lebens verpackte ihn nicht in Samt und Seide, sondern steckte ihn in menschliche Haut. Und damit ist er uns hautnah auf den Leib gerückt.

Kein Doktorhut ziert seinen Kopf, kein Stern blitzt auf seiner Achselklappe, kein Brillantring schmückt seinen Finger. Nein, dieser Jesus blieb zeitlebens arm. Jesus, der anspruchslose Herr beansprucht nur eines: Er möchte in unser Herz einziehen. Wer ihn zu sich hereinbittet, der bekommt neues Leben geschenkt.

Manche bieten Jesus wohl ein Hinterstübchen an, so wie der Wirt von Bethlehem. Damit hat er dann ein Dach über dem Kopf - und der Mensch ein gutes Gewissen. Wer Jesus im Hinterhaus bzw. in der Hinterhand hat, der kann sich notfalls auf ihn berufen. Aber ist das ein Raum, der dem Geburtstagskind Jesus angemessen ist?

Manche bieten ihm eine Krippe an, aus Holz geschnitzt oder aus Ton geformt. Damit hat er seine Ruhe und wir unseren Frieden. Wer Jesus unter dem Christbaum hat, ist wenigstens nicht unchristlich, meint man. Aber Jesus will mehr! Er lässt sich nicht in eine Ecke stellen!

Manche bieten ihm ein Kreuz an, in der Zimmerecke oder im Hausflur. Damit hat er seine Ehre und wir unser Kruzifix. Aber Jesus will mehr! Er versteckt sich nicht hinter unseren frommen Traditionen und Symbolen!

Jesus will nicht allein im Hinterhaus kampieren,
nicht unter dem Christbaum logieren,
nicht im Zimmerwinkel vegetieren.
Jesus will in unserem Leben regieren.

Er möchte überall herein:
ins Arbeitszimmer, wo uns die Fehlbilanz des alten Jahres belastet,
ins Wohnzimmer, wo wir uns nur noch um den Fernseher versammeln,
ins Esszimmer, wo schon beim Frühstück der Streit beginnt,
ins Krankenzimmer, wo die Therapie des Arztes am Ende ist.
Jesus will in allen Zimmern unseres Lebens die Herrschaft ausüben. Wenn er der Herr im Hause ist, haben alle anderen Herrschaften ihr Hausrecht bei uns verloren.

Datum: 22.11.2002
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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