Hochkonjunktur für Engel

Nicht nur zur Weihnachtszeit erfreuen sich die Engel grosser Beliebtheit - ob in Film, Werbung oder im Umfeld einer neuen Spiritualität. Die moderne Esoterik offeriert viele Wege, Techniken und Produkte, um sich der Engelkräfte im eigenen Leben zu versichern. Die Engel in der Bibel sind jedoch ganz anders.
Engelmotive sind beliebt.
Engel Gottes lenken das Interesse stets auf Gott.
Engel bleiben Nebenfiguren.

An den Kiosken ist das «Engelmagazin» erhältlich. Themen im Engelmagazin sind beispielsweise: «Wie Sie ihr Engel beschützt», «Wie Sie ihr Engel heilt» oder «Engel-Wege aus der Sucht». Eher kurios tönt das Thema «Mit dem Segen der Engel kochen». Engel sind auf dem Weg, ein selbstverständlicher Teil der Alltagskultur zu werden. Es gibt Bücher mit «gedolmetschten» Botschaften, Engelkarten zur Selbsterkenntnis und Kontaktaufnahme oder Engelessenzen für Heilungszwecke.

Derzeit gibt es etwa 550 Bücher zum Thema Engel. Rund 500 davon stammen aus dem Bereich der Esoterik. Engel werden zum Thema in Nachmittags-Talkshows und in kirchlichen Seminaren, Frauenzeitschriften berichten darüber, und mittlerweile befassen sich auch mehrere Ausstellungen mit den Himmelsboten. Man trifft sich zu «Internationalen Engeltagen». Dort werden solche Themen angesprochen: «Dein Engel nimmt Dich, wie Du bist. Dein Engel zeigt Dir, Deine eigene Kraft zu leben. Dein Engel führt Dich zum höchsten Licht.»

Vorsicht vor falschen Engel

246 mal kommt das Wort «Engel» in der Bibel vor, davon 136 Mal im Neuen Testament. Trotzdem sind die Informationen über die Engelwelt eher spärlich. Das hat wohl einen guten Grund. Nirgendwo in der Heiligen Schrift lenken die guten Engel Gottes das Interesse auf sich, sondern stets auf Gott. Das ist der entscheidende Unterschied zur Esoterik, die sich in den letzten Jahren die Himmelswesen sehr zu eigen gemacht hat: Glauben sollte man nur an Gott, nicht an Engel. Engel sind nicht das Zentrum im christlichen Glauben. Esoteriker dagegen legen grossen Wert auf das Erscheinen von Lichtgestalten und ähnlichem.

Deshalb warnt die Bibel vor falschen Engel: «Das ist nicht weiter verwunderlich! Gibt sich nicht sogar der Satan als Engel Gottes aus? Kein Wunder, wenn auch seine Helfer als Diener Gottes auftreten!» (2. Korinther, Kapitel 11, Vers 14 bis 15). Die äussere Gestalt ist «Licht», aber es handelt sich dabei um eine Verkleidung, die absolut im Gegensatz zu dem steht, was sich dahinter verbirgt. Die Esoterik hat das Thema Engel besetzt. Der Zugang zu ihnen fällt manchen Menschen leichter als zu Gott und Jesus Christus. Weshalb eigentlich? Ist es etwa schwerer, an die Engel der Bibel und an Gott zu glauben, statt den Esoterik-Engeln? Am derzeitigen Engel-Boom wird deutlich, dass in den Menschen eine religöse Sehnsucht steckt. Nur Geld, Besitz und Beziehungen reichen vielen Menschen eben nicht aus. Sie haben eine Ahnung, dass es mehr gibt, sehnen sich nach einer höheren Macht. Nur wenden sie sich oft an die falsche Adresse.

Engel mit klarem Auftrag

Etwas fällt auf: Biblische Engel wenden sich mit klarem Auftrag direkt an die Menschen. Dabei sind sie knapp an Worten. Hier ist nichts von esoterischen Fantasien spürbar. Ein Grund: Der Name «Engel» ist keine Wesens-, sondern eine Funktionsbezeichnung: das griechische Wort angelos, bedeutet «Bote». Die Engel sind «dienende Geister», ausgesandt zum einem Auftrag, bleiben jedoch Nebenfiguren. Sie tauchen aber an vielen wichtigen Schauplätzen der Bibel auf.

Weihnachtsengel

Jetzt ist sie wieder da - die Zeit, in der man sich rund um den Globus der Geburt Jesu erinnert. Auch wenn man sonst mit Jesus nicht sehr viel anzufangen weiss, zumindest die Szene von Bethlehem ist bekannt. Sie löst immer wieder nostalgische Gefühle aus. In der Hirten-Szene erscheinen singende Engel. Wer den Bericht über die Geburt Jesu in der Bibel aufschlägt, wird feststellen, dass die Engel «Ehre sei Gott in der Höhe» gesungen haben. Dort, wo Gott die Ehre gegeben wird, hat das Leben eine Qualität, die mit nichts zu vergleichen ist. Wie kann man Gott die Ehre geben? Ehre ist, wenn man ihn bekennt und nicht ignoriert, indem man auf seine Ratschläge hört und sich nicht lustig darüber macht. Wenn ich den Worten der Bibel glaube, dann geht es um die Zukunft - um ein ewiges Leben, das es zu gewinnen oder zu verlieren gilt.

In der Weihnachtsbotschaft wimmelt es nur so von Engeln. Ob das nun Gabriel ist, der Maria die Geburt verheisst, sie helfen Josef umzudenken, sie freuen sich, als das göttliche Kind geboren wird und sie informieren die Hirten. Die Engel haben die Botschaft schlechthin: Gott wird Mensch, er kommt in Liebe. Die Himmelswesen verkünden Gott als den Herzlichen, der uns retten will.

Link zum Thema: Das Weihnachts-Dossier von Jesus.ch

Datum: 22.12.2009
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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