Schluss mit dem weihnachtlichen Betrug!

Urs-Heinz Naegeli

Eine Kolumne von Urs-Heinz Naegeli

Einmal mehr schlägt die Werbebranche mit voller Wucht zu. Klar: Weihnachten steht ja vor der Türe. Diese Tatsache nützen einige besonders kluge Geschäftemacher tüchtig aus. Denn schliesslich geht es ja darum, die soeben erhaltene Gratifikation möglichst voll-umfänglich ins Weihnachtsgeschäft zu investieren. Alles schön und gut. Weihnachten soll ja wirklich ein Fest der Freude sein. Doch könnte man fragen: Was feiern wir eigentlich genau an diesem Tag? - Das wirkliche Geschenk, um welches es geht, wird nämlich praktisch in keinem der vielen Prospekte, die zur Zeit ins Haus flattern, erwähnt. Und was man da nicht alles angeboten bekommt! Ich kann wählen zwischen musizierenden Engeln aus Biskuit-Porzellan, einer CD mit echten singenden Katzen, die ihre Weihnachtslieder in mein Gehör hineinmiauen, einem sprechenden elektronischen Wahrsagespiel, 200 Gramm Pektindrinkpulver für nahezu 40 Franken, die meine Schlankheitsdiät unterstützen sollen, sowie einer Orientteppich-schau inklusive Bauchtanzvorführung. Und schliesslich wird mir - wir feiern ja Weihnachten - auch noch eine "Wärme und Geborgenheit" vermittelnde Jesusstatue angeboten. Der Fall ist klar: "Die Statue wird einfach in die Steckdose gesteckt. Und schon erleuchtet Gottes Sohn den ganzen Raum und verbreitet eine Atmosphäre des Friedens."

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Ich habe ganz einfach die Nase voll von dem, was heute unter Weihnachten verstanden wird. Ich brauche keine Geschenke, die zusätzlich in der Wohnung herumstehen, da ich mir während des Jahres jeweils das kaufe, was ich benötige. Ich will mir auch von niemandem vorschreiben lassen, wann ich wem was kaufen muss. Dieser ganze Zirkus rund um Weihnachten ist für mich echt zum k.....!

Genau gleich geht es meiner Frau und meiner Tochter. Wir haben deshalb beschlossen, diesem weihnachtlichen Geschäftstreiben bewusst entgegenzutreten und neue Prioritäten zu setzen. Sogar meine Tochter verzichtet dieses Jahr auf Weihnachtsgeschenke zugunsten von Mitmenschen, die weniger haben als sie selbst. Mit dem Geld, das wir so einsparen, wollen wir als Familie bewusst Menschen eine Freude bereiten, die sich an Weihnachten nichts oder nur wenig leisten können. Unser Verzicht soll schliesslich positive Auswirkungen auf unsere Mitmenschen haben.

Der freischaffende Autor Urs-Heinz Naegeli, Jahrgang 1957, ist verheiratet und lebt in Schiers/GR. Viele kennen ihn durch seine engagierten christlichen Kolumnen. Darüber hinaus hat er vier Bücher geschrieben (u.a. mit Auszeichnung) und wirkt auch als Ghostwriter und Lektor.

Datum: 21.11.2002
Autor: Urs-Heinz Naegeli
Quelle: Jesus.ch

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