Mit "Lutherbonbons" will die nordelbische evangelische Kirche den Spuk der "Halloween"-Geister vertreiben. "31. Oktober ist Reformationstag" steht auf dem Einwickelpapier der insgesamt 700.000 Süssigkeiten, die die lutherische Landeskirche in Schleswig-Holstein und Hamburg hat produzieren lassen. Es schmeckt nach Zitrone oder Orange. Auf dem Bonbonpapier steht: "31. Oktober ist Reformationstag". Abgebildet ist ein freundlich augenzwinkernder Martin Luther. Ausserdem finden die Kinder die Internetadresse www.lutherbonbon.de mit Spielen und Informationen rund um das Leben des Reformators. "Wir möchten als Kirche Neugier und Interesse für den Reformationstagwecken", sagt Pastor Michael Stahl. Ich kenne unendlich viele Leute, die mir immer deutlich machen, sie würden diesen amerikanischen Hokus-Pokus-Heidenrummel nicht mitmachen. Käme gar nicht in die Tüte. Schön, würde ich vielleicht auch gerne ignorieren, aber das ist äusserst schwierig, wenn man Kinder hat, sagen viele Eltern. "Nein, mein Kind. Lass die anderen Kinder nur klingeln und Süssigkeiten einsammeln. Wir werden uns nicht einer fremdländischen Vermarktungsstrategie unterwerfen, damit der Rubel rollt. Und verkleiden ist doch eh völlig langweilig..." Die Mutter, der dieses Wunder gelingt, will ich mal kennenlernen. Also lautet eine Alternative: Verteilt Lutherbonbons den Kindern. Die Lutherbonbons können auf der Internetseite www.lutherbonbon.de/kg.root/shop/index.html oder unter der Telefonnummer 040/30620-1100 bestellt werden. Eine Tüte kostet 1,75 Euro. Quellen: epd/dpa/LivenetWie soll ich das einem Kind klarmachen?
Datum: 26.10.2006
