Der blinde Musiker Thomas Steinlein sagt

„Gott hat mir die Augen geöffnet.“

Thomas Steinlein am Klavier
Thomas Steinlein 2006
Steinlein Thomas

Thomas Steinlein liebt die Musik. Töne und Texte sind für den 38-Jährigen der schönste Weg, seine Liebe auszudrücken. Besonders die Liebe zu Gott. Liebe? - In der Vergangenheit hatte dieser Begriff eher etwas Haltloses für ihn, was auch an seinen wechselnden Partnerschaften mit Frauen lag. Die Blindheit war dabei kein grosses Hindernis für ihn, immer wieder neue Freundinnen zu finden. „Das Handicap hatte auch einen gewissen Charme“, erinnert er sich. Heute ist seine Vorstellung von Liebe jedoch fest im Glauben an Jesus gegründet. Seine Beziehung zu Gott hat für ihn etwas Zärtliches und gleichzeitig Radikales, Entflammtes – beides drückt er in seinen Liedern aus.

Jesus statt Marx und Engels

Vielleicht rührt diese Kompromisslosigkeit von seiner DDR-Jugend her. Mit den Grundsatzüberzeugungen des Atheismus aufgewachsen gibt es bei ihm nicht viel über das Thema Religion zu diskutieren. Auch in seiner Berufswahl muss Thomas Steinlein nicht lange überlegen: Er will Musik studieren. Schon mit sechs Jahren spielt er leidenschaftlich Klavier, besonders Bach und Schumann haben es ihm angetan. Später nehmen auch Musikstile wie die von „Pink Floyd“ und „Yes“ oder der Deutschrock der 80er-Jahre Einfluss auf seine Musik und beschreiben sein damaliges Lebensgefühl. Während seiner Zeit an der Franz-Liszt-Hochschule in Weimar kommt es zu erfolgreichen Teilnahmen an Musikwettbewerben, in- und ausländischen Konzerten, CD-Aufnahmen und Live-Auftritten im Fernsehen. Sein persönlicher Höhepunkt ist das Jahr 1995 – einerseits mit dem Abschluss in Klavierpädagogik, Musiktheorie, Komposition und Jazz-Vocal und andererseits mit dem Besuch eines Gottesdienstes in Erfurt, in dem er Gott begegnet.

„Mir sind die Augen aufgegangen!“

Ein guter Freund lädt ihn einfach zum Besuch in eine christliche Gemeinde ein. Thomas Steinlein ist offen dafür, geht aber ohne grosse Erwartungen mit. Doch schon als er durch die Tür des Gemeindehauses kommt, weiss er sofort, dass er zu Hause ist. Der Gottesdienst bewegt ihn so sehr, dass er sein gesamtes bisheriges Leben überdenkt und merkt, dass er etwas ändern muss. In seinem Herzen denkt er: „Gott, ich bin bereit mit dir durch mein Leben zu gehen, aber ich kann mir schwer vorstellen, nur mit einer Frau durchs Leben zu gehen.“ Doch er entscheidet sich für Jesus Christus. Das bedeutet für ihn auch, eine neue Haltung zu seiner Musik zu finden. Nach und nach wächst er in die christliche Musikszene hinein.

Endlich Klarheit

Heute ist Thomas Steinlein dankbar, dass mit Gott endlich Wahrheit und Klarheit in sein Leben eingezogen sind. „Mein Leben ist hell geworden!“, freut er sich. Im Glauben an Jesus Christus ist er quasi sehend geworden. In einem Lied drückt er aus: „...die Verwirrung ist vorbei!“

Der Glaube verändert ihn. Nach seiner Taufe bekommt Thomas auch die Sehnsucht an der Seite ausschliesslich einer Frau glücklich zu werden. 1998 heiratet er Marion, ein Jahr später wird er sogar Vater. Die Familie lebt nun seit einiger Zeit in Hamburg, wo sie eine Freikirche besucht. Dass Thomas Steinleins Augen irgendwann einmal geheilt werden, schliessen die drei in ihren Gebeten nicht aus – aber das wollen sie Gott allein überlassen.

Datum: 15.01.2006
Quelle: Neues Leben

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