Deshalb brauchen wir Menschen Gnade

Die Sündhaftigkeit des Menschen

Um die Gnade Gottes besser zu schätzen, benötigen wir nicht nur ein Bewusstsein von der Grösse und Erhabenheit Gottes, sondern auch ein Empfinden für die Sündhaftigk
Golgatha.
Fahrrad.
Sünde.
Sünde
keine Gnade.
Dunkelheit.

eit des Menschen. So wie unsere Gedanken über Gott stets zu menschlich ausfallen, so stellen wir den Menschen in unseren Gedanken auf eine geradezu göttliche Ebene.

Die Bibel malt ein sehr düsteres Bild vom Menschen. Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass dieses Bild leider der Wahrheit entspricht.

Der Mensch ist ein von Gott losgelöster Sünder. Er ist ein Sünder seit seiner Geburt: "Abgewichen ... von Mutterschosse an . . . " Er irrt von Geburt an und spricht Lügen (Psalm 58.,3 bzw. 4). In seiner Kindheit muss man ihm nicht etwa erst beibringen, Böses zu tun. Dies geschieht ganz von selbst: "Torheit steckt dem Knaben im Herzen" (Sprüche 22,15). Er muss ein ganzes Leben lang belehrt werden, richtig und gerecht zu handeln.

Der Mensch ist von Natur aus ein Sünder und handelt dementsprechend im täglichen Leben. "Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes" (Römer 3,23). Sowohl das, was er in sich selbst ist, als auch das, was er tut, ist gleichermassen von der Sünde verdorben. Doch das, was er seinem Wesen nach in sich schon ist, ist weitaus schlimmer als alles, was er jemals an Schlechtigkeit verübt. In seinem Herzen verbirgt sich ein Abgrund der Verdorbenheit und der Ungerechtigkeit.

Sein innerstes Gedankenleben könnte nicht blossgestellt werden: "Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen" (Matthäus 15,19). Ein Bericht mit seinen geheimsten Gedanken und Regungen könnte in keinem Buch veröffentlicht werden; dies würde gegen die Zensur verstossen. Er würde sich schämen, auch nur eine einzige Stunde mit einem Plakat am Halse herumzulaufen, das seine schmutzigsten Gedanken während der vergangenen Woche öffentlich verkündigen würde.

Durch die Jahrhunderte hindurch haben Menschen gemeine Gedanken an die Wände öffentlicher. Gebäude geschrieben, die die tiefe Verdorbenheit ihres Herzens offenbaren.

Es besteht eine weite Kluft zwischen dem, was der Mensch ist und dem, was er vor den Augen anderer zu sein vorgibt. Er möchte nicht, dass seine Mitmenschen wissen, wer er in Wirklichkeit ist. So setzt er eine Maske auf. Er ist ein Heuchler!

Jemand hat gesagt, dass der Mensch in Wirklichkeit das ist, was er im Dunkeln ist, wenn keiner ihn sieht. Und Gott urteilt: "Die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse" (Johannes 3,19).

Sobald der Mensch bei anderen Fehler, Versagen oder Sünde sieht, erscheint ihm dies sehr empörend und abstossend. Wenn er jedoch genau dieselbe Sünde begeht, dann dünkt ihm dies nicht halb so schlimm. "Denkst du aber dies, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und verübst dasselbe, dass du dem Gericht Gottes entfliehen werdest?" (Römer 2,3).

Und unter dieser Schuld der Sünde steht die gesamte Menschheit; alle, die von irdischen Eltern abstammen: "Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der Gott suche. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer" (Römer 3,10-13).

Die Sünde hat nicht nur die ganze Menschheit befallen, sie hat auch auf jeden Teil des menschlichen Wesens übergegriffen: Zunge, Lippen, Mund, Füsse und Augen. "Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trüglich. Otterngift ist unter ihren Lippen. Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Ihre Füsse sind schnell, Blut zu vergiessen; Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen" (Römer 3,13-18).

Der Mensch sündigt gegenüber Gott, gegenüber seinen Mitmenschen und auch gegen sich selbst.

Anstatt dass er Gott verherrlicht und anbetet, beleidigt er Ihn, indem er sich Götzenbilder schafft und sich davor niederbeugt. "Sie tauschten die Herrlichkeit des ewigen Gottes gegen blosse Bilder von sterblichen Menschen, Vögeln und allen möglichen anderen Tieren" (Römer 1,23). Der Mensch flucht Gott, anstatt Ihm für Nahrung, Bekleidung und Wohnung dankbar zu sein. Er schwört nicht etwa beim Namen von Päpsten, Präsidenten oder Königen, sondern missbraucht den Namen des Herrn, seines Gottes (2. Mose 20,7). Er hegt gegenüber Gott dauernd Gefühle der Feindschaft, anstatt Ihn von Herzen zu lieben. Er ist glücklich, wenn Er Gott vergessen kann und wird traurig, wenn er sich seiner erinnert.

Doch der Mensch sündigt nicht nur gegenüber Gott; er sündigt auch gegenüber seinen Mitmenschen. Nicht mir, dass er sich in widerliche Vergnügungen stürzt, sondern er ermuntert auch noch andere, dasselbe zu tun: ". . . die, wiewohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, dass, die solches tun, des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun" (Römer 1,32). "Denn sie schlafen nicht, wenn sie nichts Böses getan, und ihr Schlaf wird ihnen geraubt, wenn sie nicht Schaden getan haben" (Sprüche 4,16).

Der Mensch ist egoistisch. Zuerst denkt er stets an sich. Er muss seinen Eigenwillen durchsetzen. Um seine Leidenschaften und Lüste zu befriedigen, ruiniert er andere durch Ehebruch, Hurerei und andere Formen schändlichen Verhaltens.

Er erfindet Lügen, um seine Pläne voranzutreiben. Es ist keinerlei Verlass auf ihn. "Lasset ab von dem Menschen; in dessen Nase nur ein Odem ist! denn wofür ist er zu achten?" (Jesaja 2,22). "Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut ..." (Jeremia 17,5).

Er freut sich, wenn anderen Unglück widerfährt - freut sich, dass es ihn nicht getroffen hat.

Seinen Zorn und Groll lässt er an seinem Nächsten aus. Er beneidet diejenigen, die mehr haben als er und stiehlt, um sich an fremdem Eigentum zu bereichern.

Und was tut er, wenn er einen Menschen findet, der gerechter ist als er? Versucht er etwa sein Leben auch auf diese höhere Ebene zu bringen? Nein, im Gegenteil, er versucht den, dessen vorbildliches Leben ihn blossstellt, zu zerstören (Johannes 3,19.20)!

Er sündigt jedoch nicht nur gegenüber Gott und seinem Nächsten, sondern auch gegen sich selbst. Er ruiniert seinen Körper durch Trunkenheit, Unsittlichkeit und ein ausschweifendes Leben. Er lässt seine Talente verkommen und verschleudert die ihm von Gott anvertrauten Güter. Er verweigert weisen Rat und verwirft seinen wahrhaftigsten Freund, den Herrn Jesus. Wenn er es nur wahrhaben wollte - er ist sich selbst der schlimmste Feind!
Der Mensch liebt es nicht, an einen Gnade erweisenden Gott zu denken. "Gnade - die vollkommene und freie Vergebung jeglicher Sünde, ohne dass Gott auch nur das Geringste von dem Schuldigen verlangt oder erwartet - ist ein Prinzip, das so weit über den Menschen hinausgeht, das so allen menschlichen Gedanken und Überlegungen entgegengesetzt ist, dass er Gottes Gnade einfach nicht schätzt. Sein Herz nennt sie im Geheimen oft Ungerechtigkeit Der Mensch handelt selbst nicht auf solch eine Weise und liebt es daher auch nicht, zu denken, dass Gott so handelt" - J.N. Darby.

Die Bibel benutzt verschiedene Illustrationen, um den sündigen Zustand des Menschen zu beschreiben. So wird er beispielsweise mit einem Aussätzigen verglichen (Matthäus 8,2). Dieses Bild spricht von seinem elenden, unheilbaren und ansteckenden Zustand. Er ist gelähmt (Johannes 5,5), taub (Markus 7,32), stumm (Markus 9,17), blind (Johannes 9,1) und tot in Übertretungen und Sünden (Epheser 2,1). Er ist gefallen, unrein, hilflos und verdarnmungswürdig bis zur Hölle.

Vor nunmehr fast 2000 Jahren erreichte die Sünde des Menschen ihren Höhepunkt. Als Gott in der Person des Herrn Jesus Christus in diese Welt kam, da erblickten die Menschenkinder den einzigen vollkommenen Menschen, der je über diese Erde wandelte. Doch sie konnten Ihn nicht ertragen! Er kam nicht wie andere, um zu stehlen, zu töten oder zu verderben, sondern damit sie Leben hätten und es im Überfluss hätten (Johannes 10,10). Aber die Geschöpfe, die aus seiner Hand hervorgingen, spieen ihm ins Angesicht und riefen: "Dieser ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten ..." (Lukas 20,14). Am Kreuz von Golgatha starb er für ein rebellisches Geschlecht von Sündern - Ehebrecher, Alkoholiker, Lügner, Diebe und Mörder. Würdest du für einen Alkoholiker sterben? Er tat es!
In der Tat, der Mensch verdiente die Hölle! Da ist nichts in seinem Herzen, das Gottes Erbarmen und Liebe her-vorrufen könnte. Es gibt keinen einzigen Grund, warum Gott den Menschen segnen sollte. Er ist verdorben und verdiente nichts als Strafe. Doch Gott sandte Seinen einzigen Sohn, um als Stellvertreter für sündige Menschen zu sterben. Das ist Gnade! Sie sollte jeden einzelnen von uns ausrufen lassen: "Wer bin ich, dass der allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde sich hingab, Mensch zu werden, dass er sich so sehr erniedrigte, zu leiden und zu sterben, sich für mich in den Staub des Todes zu legen!"

O Tag der Schmach, der Schande und der Schmerzen, o Tag, erfüllt mit unfassbarer Not, als Du am Leib, Herr Jesu, und im Herzen für uns erduldet hast den Zorn von Gott.

Du sahst umher nach Mitleid und nach Liebe. Ob wohl ein Mensch Dein tiefes Weh empfand und bis zum Tode tröstend bei Dir bliebe? Ach, dass Dein Herz nicht solchen Tröster fand!

Du bliebest stumm, es stillte nichts Dein Sehnen, die Feinde weiden sich an Deiner Qual; nur Schmähung, Spott und lästerndes Verhöhnen kam aus den finstern Herzen ohne Zahl.

Du hast vollbracht, sanftmütig bis zum Ende, das schwere Werk, das Dir der Vater gab; befahlst den Geist in Seine treuen Hände und gabst für uns Dich hin in Tod und Grab.

O teurer Herr, wir singen Dankeslieder und preisen Dich, Du starbst an unsrer Statt! Wir beten an und fallen staunend nieder vor Dir, der Gott so hoch verherrlicht hat.

Datum: 05.03.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Die Gnade Gottes

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