Zach Williams: Auf Gefängnisdienst folgt Knast-Album
Zach Williams debütierte kürzlich sein neuestes Album
«Survivor: Live From Harding Prison», nachdem er sechs seiner beliebtesten
Songs für Insassen in der «Metro-Davidson County Detention Facility» in
Nashville aufgeführt hatte. Zusammen mit seiner Frau hilft er innerhalb eines
christlichen Gefängnisdienstes regelmässig Gefangenen. Zach selbst hatte
jahrelang versucht, mit Alkohol und Drogen seine innere Leere zu füllen.
Zach Williams
«Ich bin eine
Stunde von dort entfernt aufgewachsen, wo Johnny Cash geboren wurde, in
Arkansas», sagt Zach Williams.
Eine seiner Lieblingsplatten war Cash's «At Folsom Prison» – es wurde ebenfalls im Gefängnis aufgenommen.
«Als wir an meinem Album 'Chain Breaker' arbeiteten, sagten wir immer: 'Hey, wäre es nicht genial,
eines Tages ein paar Songs in einem Gefängnis aufzunehmen?'»
«Er rettet aus dem Gefängnis»
Fünf Jahrzehnte
nach dem Debüt von Cashs legendärem Album veröffentlicht Williams nun das Album, bei dem er hofft, die Zuhörer genauso zu beschenken wie die Häftlinge, die bei den Aufnahmen Anfang des Jahres dabei waren. Innerhalb dieser
entmutigenden und scheinbar unüberwindbaren Mauern erklärte Williams: «Jesus
Christus rettet aus dem Gefängnis», eine der Zeilen aus seiner bekannten
Ballade «Chain Breaker».
Seit einigen
Jahren arbeiten Williams und seine Frau Crystal im Gefängnisdienst, so dass die
Aufnahme von Musik in einem Gefängnis schon lange auf seinem Herzen gelegen hat.
Gefängnisdienst kam auf Zach zu
Sein neues Album «Survivor: Live From Harding Prison»
Der in Nashville
ansässige Gefängnisdienst «Men of Valor», dessen Freiwillige bereits einige
von Williams' Liedern für die Arbeit verwendet haben, wandte sich an den 37-jährigen Sänger. Die Leiter des Werks fragten ihn, ob er daran interessiert sei, live vor einer Gruppe von Häftlingen
aufzutreten.
«Man konnte
erkennen, dass jeder dieser Jungs einfach dankbar dafür war, dass wir da waren», erinnert
sich Williams. «Sie bekommen so etwas nicht oft. Wir gingen nicht rein und
versuchten, diese Jungs auszunutzen, nur um unsere Platte
zu machen. Wir wollten einfach diesen Jungs eine Freude machen.»
«Als ob eine Mauer gebrochen wäre»
Zach erzählte
den Insassen seine Lebensgeschichte. Und die Texte der Songs wurden auf die
weissen Betonmauern hinter der Band projiziert. «Es war, als wäre eine Mauer
zwischen uns zusammengebrochen.»
Es sei eine Ehre
gewesen, Zeit mit den Häftlingen von Nashville zu verbringen. «Ich versuche,
mich in die Lage dieser Leute zu versetzen, wenn ich da drin bin, weil ich den
Vater oder den Sohn oder den Bruder oder Onkel von jemandem sehe»,
erklärte er. Zach sinniert darüber, wie schnell es passieren kann, dort zu landen. «Um an diesen Ort zu kommen, muss man eine falsche Entscheidung treffen, das ist manchmal in Sekundenschnelle geschehen. Es gibt so viele Leute, die hinter Gittern sitzen, und es ist
eine besondere Sache, ein wenig Hoffnung mit diesen Leuten zu
teilen.»