Immer wieder hatte die
Muslimin Ani Kontakt zu Christen. Ihre Freundlichkeit und Liebe begeisterte
sie. Doch als sie selbst Christin wurde, erlebte sie, was es bedeutet, auch bei
Ablehnung liebevoll zu bleiben.
Mit 13 Jahren hörte Ani aus
Indonesien immer wieder Worte in ihrem Kopf – mal waren es Koranverse, aber immer
wieder andere Verse, nämlich aus der Bibel. Das Mädchen wuchs in einem
muslimischen Haushalt auf, wobei ihr Vater auch traditionelle Geisterpraktiken
der indonesischen Urvölker durchführte. Jedes Familienmitglied durfte sich seine Religion aber
aussuchen. Ani selbst interessierte sich für den monotheistischen Glauben und Gott und
war ganz Ohr, als ihre Grundschullehrerin über den Himmel sprach. «Wo ist denn
der Himmel?», fragte sie, aber ihre Lehrerin sagte nur: «Der Himmel ist oben.» Auf Fragen wie «Was werden wir im Himmel machen?», «Wer kommt in den Himmel?» oder
«Wie sieht es im Himmel aus?» bekam Ani keine Antwort.
In ihrer Nachbarschaft
wohnte eine christliche Familie, die eine Tochter hatte, mit der sich Ani
anfreundete. Wenn sie dort Zeit verbrachte, verglich sie diese Familie mit der
eigenen. Es gab viele Unterschiede: Diese Familie war so friedlich, betete
morgens, vor dem Essen und abends miteinander – man konnte sehen, dass sich
alle lieb hatten. Ihre eigene Familie dagegen war ganz anders, nicht so
harmonisch, auch nicht so liebevoll. Und welchen Gott betete die Familie ihrer
Freundin an?
Aktiv im Islam,
neugierig am Christentum
Ani beschloss, in der
Moschee aktiv zu werden. Sie besuchte regelmässig die Koranschule und lernte
auch die Interpretationen. Mit zehn wurde sie Mitglied von muslimischen
Schülervereinigungen sowie einer Bewegung, in der Muslime motiviert werden,
ihre nicht-muslimischen Freunde einzuladen, mehr über den Islam zu erfahren und
letztlich zu konvertieren.
Doch obwohl sie so aktiv
im Islam war, verbrachte sie auch viel Zeit mit christlichen Freunden und
genoss diese gemeinsamen Momente. Sie waren so herzlich, so freundlich. Auch
liebte sie es, christliche Lieder zu hören. Sie ging sogar ab und an zu
Lobpreisgottesdiensten und hörte die Berichte von ehemaligen Muslimen, die
jetzt Jesus nachfolgten. Dies machte sie immer neugieriger über den christlichen
Glauben.
Dann begann sie, immer
wieder im Inneren Texte aus dem Koran und aus der Bibel zu hören. Ihre Eltern
schickten sie zu einem Psychiater – doch der konnte nichts weiter für sie tun.
Und so wurde sie zu einem Ustad, einem religiösen Lehrer geschickt. Als dieser
Muslim für sie betete, wurde sie plötzlich ohnmächtig und sah, wie ein Licht
auf ihre Stirn schien und dort ein Schatten in Kreuzform entstand. Als sie
wieder zu sich kam, sagte der Ustad, sie hätte den Namen Jesus ausgerufen.
Erst akzeptiert, dann…
Nach einiger Zeit
entschied sich Ani bewusst, Jesus zu folgen und bat ihre Familie um Erlaubnis. Ihre
Schwester und ihr Vater unterstützten ihre Entscheidung und kamen sogar zu
ihrer Taufe. Doch als entfernte Verwandte von der Entscheidung hörten,
wurden sie sehr wütend und versuchten, Ani durch Verleumdung unter Druck zu
setzen. In einer Zeitung veröffentlichten sie, dass Ani zum Christentum
konvertiert sei, weil sie von einem Christen schwanger sei. Daraufhin wurde Ani
von ihrem Vater angegriffen. Er schlug sie und griff sogar nach einem Messer,
woraufhin Anis schwangere Schwester sich zwischen die beiden stellte. Doch es war
erstaunlich: Obwohl Ani sehr mutig und selbstbewusst war, wehrte sie sich
nicht, sondern blieb ruhig – ihr war klar, dass Gott bei ihr war.
Auch ihre Nachbarn
stellten sich gegen sie. Ani verkauft ein Gebäck und verdient sich so ihren
Unterhalt. Als bekannt wurde, dass sie Christin ist, begannen die Nachbarn,
Gebäck zu stehlen. Ani unternahm aber nichts gegen sie. Mit der Zeit regelte sich
die Situation wieder. Und so ist Ani ein lebendiges Beispiel für die Liebe und Gnade,
die sie in Jesus gefunden hat, für ihre Nachbarn, ihre Verwandten und die
eigene Familie.