Idris tat alles, um
die Arbeit der Christen im Dorf zu verhindern. Er schaffte sogar, dass auf
einem gespendeten Stück Land eine Moschee statt der geplanten Kirche gebaut
wurde. Doch als er Geld brauchte, waren die Christen die einzigen, die ihm
halfen.
Idris (Name aus
Sicherheitsgründen geändert) lebt in einem Gebiet von Nigeria, in dem 90
Prozent der Bevölkerung Muslime sind. Und wenige Muslime in seinem Dorf waren
so standhaft wie er. Als lokale christliche Missionare im Dorf einen Trinkwasser-Brunnen
bohrten, verbot Idris seiner Frau, das Wasser aus dem Brunnen
zu holen.
Auftrag gegen die
Christen
Jahrelang stellte er sich gegen die Arbeit von Christen in der
Gegend. Er war davon überzeugt,
dass er den Auftrag Allahs hatte, alle Bemühungen zu stoppen, durch die
Menschen vom Islam weggelockt würden. Und so setzte er Bewohner unter Druck,
den Christen weder Häuser zu vermieten, noch ihnen zuzuhören oder ihre Hilfe
anzunehmen. Als ein Christ aus der Gegend den Missionaren Land vermachte, damit
sie dort eine Kirche bauten, fand Idris einen Weg, um den Bau zu blockieren –
letzten Endes wurde auf dem Grundstück sogar eine Moschee gebaut. «Er war
extrem feindselig gegenüber unseren Missionaren und führte die Verfolgung gegen
alle Konvertiten an», berichtet ein Gemeindeleiter. «Idris hatte sogar
geschworen, unsere Missionare zu töten, wenn sie nicht aufhörten zu predigen…»
Gestrandet
Dann wurde sein etwa elfjähriger
Sohn krank. Er bekam einen Ausschlag, musste immer wieder erbrechen, hatte
Schmerzen in den Augen, Gelenken und Knochen. Schnell brachte Idris ihn in ein
Krankenhaus, aber in seiner Gegend werden Leute nur in Krankenhäusern
aufgenommen, wenn sie im Voraus bezahlen. Und Idris hatte kein Geld. «Niemand
war bereit, ihm Geld zu leihen», berichtet der Leiter weiter.
«Unser Missionar
hörte, dass Idris in der Klinik gestrandet und dass sein Sohn todkrank war.
Unsere Mitarbeiter gingen sofort zum Krankenhaus und gaben ihm umgerechnet etwa
40 US-Dollar.» Das war genug, damit die Ärzte die Symptome einige Tage lang
behandelten und den Jungen am Leben erhielten, bis die Krankheit vorbei war.
Nach wenigen Tagen war er wieder gesund.
Dem Feind geholfen
Doch der bedingungslose
Einsatz dieser Christen, die er zuvor doch so verletzt hatte, veränderte Idris
Einstellung. Dabei hatten sie doch gar keine Hoffnung gehabt, dass er dadurch
den Islam verlassen würde – sie waren trotzdem bereit, einem Feind zu helfen…
Aus
Neugierde und Dankbarkeit begann Idris, Informationen über das Christentum zu
sammeln. Er wollte wissen, was hinter diesem Verhalten steckte. «Er wurde vom
Saulus von Tarsus zum Paulus», erklärt der Gemeindeleiter im Rückblick. «Er
nahm Christus an, den er zuvor so gehasst hatte, und dann nahm seine gesamte Familie
Christus an. Heute ist er so engagiert, dass er eine Schule besuchen möchte, um
Missionar unter seinen Leuten zu werden.»