Im
Darwin-Jahr 2009 organisierte Wissenschaftler Günter Bechly die grösste Evolutionsausstellung
Deutschlands. Doch im Zuge der Recherchen entdeckte er: Viel wahrscheinlicher ist, dass es einen
Schöpfer gegeben hat.
Ich war schon
immer absoluter Atheist und grosser Fan des Evolutionsbiologen Richard Dawkins.
An Übernatürliches glaubte ich nicht und hatte auch kein Interesse an philosophischen
oder metaphysischen Fragen. Ich wurde Paläontologe und Entomologe. 17 Jahre
lang war ich Kurator für Bernstein und Insekten am Naturkundemuseum Stuttgart.
Ich kümmerte mich dort um die Sammlung, war in der Forschung aktiv und
schliesslich wurde ich im Darwin-Jahr 2009 der Projektleiter für die
Sonderausstellung «Evolution – Der Fluss des Lebens». In Deutschland eines der
grössten Ereignisse zum Darwin-Jahr.
Ich hatte die
Idee, in der Ausstellung die Evolutionstheorie der Schöpfungstheorie
gegenüberzustellen und wollte damit zeigen: Die Lehre Darwins wiegt schwerer
als sämtliche Kritik von Kreationisten und Intelligent-Design-Anhängern. So
begann ich mich mit evolutionskritischen Büchern zu beschäftigen. Doch zu
meiner Überraschung waren darin keine hanebüchenen, religiös verbrämten und
pseudowissenschaftlichen Argumente zu finden. Alles war derart wissenschaftlich fundiert
begründet, dass ich anfangen musste, nach Gegenargumenten zu recherchieren. Doch
selbst bei hochgeschulten Evolutionsbiologen aus aller Welt fand ich keine
plausiblen Antworten auf meine Grundfragen.
Was
wissenschaftlich für eine Schöpfung spricht
Entscheidend
war für mich das mathematische Argument. Aufgrund des Fossilberichtes stehen
für bestimmte Übergänge verschiedene Zeitfenster zur Verfügung. Man hat den
mathematischen Apparat der Populationsgenetik und kann berechnen, wie lange es
dauert, bis sich eine bestimmte Mutation in einer bestimmten Population durchsetzt.
Doch nach dieser Berechnung hätte die Entwicklung der Wirbeltiere länger
gedauert, als das Universum existiert. Darauf gibt es von den
Evolutionswissenschaftlern keine plausible Antwort.
Ich fragte mich
auch, wie es zum ersten Replikator gekommen war? Der Darwinistische Prozess
funktioniert nur, wenn ich schon Replikationen habe. Doch wie komplex muss ein
Replikator sein, dass er erste Makromoleküle entwickelt, die sich selbst
vervielfältigen können? Wie kommt unbelebte Masse zum Leben? Auch hier gibt es
keine plausible Antwort.
Aufgrund meines
eigenen Spezialgebietes, der Forschung der geologischen Vergangenheit durch
Fossilien, wusste ich: Für die Evolutionstheorie müsste man verschiedene
Übergänge zwischen den einzelnen Arten und den verschiedenen Gruppen finden.
Doch manche Gruppen treten ohne Übergänge auf, andere viel zu abrupt.
Erdgeschichtlich ist es kaum möglich, dass so etwas in so kurzer Zeit entstehen
kann.
Ich musste
zugeben, dass es wissenschaftlich gesehen bessere Argumente für eine Schöpfung
gab als dagegen. Für mich war die Evolutionstheorie nicht mehr durch
wissenschaftliche Argumente abzudecken.
Eine
Entscheidung mit Folgen
Immer
intensiver beschäftigte ich mich mit der Theorie der Schöpfung. Gleichzeitig
interessierte mich, wie glaubhaft die Evangelien, die Auferstehung von Jesus
und andere Theorien des christlichen Glaubens sind. Zunehmend schwand meine
Abneigung gegen das Christentum und ich musste zugeben, dass es historisch
gesehen gute Gründe gab, warum das alles glaubwürdig war.
Natürlich war
mir bewusst, dass meine Entdeckung berufliche Folgen haben würde. Doch ich
konnte nicht mehr hinter der Evolutionstheorie stehen. 2015 veröffentlichte ich
eine private Webseite, auf der ich meine neuen Erkenntnisse veröffentlichte und
mich als Christ bekannte.
Erst bekam ich
keine Materialien mehr für die Forschung. Dann wurde ich gebeten, freiwillig
bestimmte Ehrenämter abzugeben. Kollegen wollten nicht mehr mit mir
zusammenarbeiten. Ich wurde von grossen Projekten abgezogen. Als ich in Elternzeit
ging, verschwand mein Name von der Webseite des Museums und von sämtlichen Forschungsprojekten,
an denen ich teilgenommen hatte. Ich galt nun als rufschädigend für das Haus
und schliesslich wurde mir nahegelegt zu gehen.
Doch als
Wissenschaftler überzeugen mich eben Fakten. Selbst wenn diese ergeben, dass es
einen Schöpfergott gibt.