Der Kopf der Statue (Bild: Screenshot arabnews.com)
Ein palästinensischer Bauer hat den Kopf einer 4500
Jahre alten Statue des Götzen Anat entdeckt, einem Abgott der Kanaaniter.
Dieses Volk lebte zur Zeit des Alten Testaments in Kanaan.
Das Fundstück aus Kalkstein ist etwa 20 Zentimeter
hoch und zeigt ein in Stein gemeisseltes Gesicht, das eine Schlange als Krone
trägt. Anat war ein Götzenbild der Kanaaniter, einer Gruppe von Menschen, die
Gott im Alten Testament aus Israel vertreiben liess.
Das von der Hamas geführte Ministerium für Tourismus
und Altertümer gab die Entdeckung des Kopfes kürzlich auf einer Pressekonferenz
in Gaza bekannt. Die Zeitung «The New Arab» berichtet, dass Jamal Abu Rida,
Generaldirektor des Ministeriums für Altertümer und kulturelles Erbe, schätzt,
dass die Statue aus dem Jahr 2500 vor Christus stammt. «Anat war die Göttin der
Liebe, der Schönheit und des Krieges in der kanaanitischen Mythologie», erklärte
Abu Rida.
«Grosser archäologischer Wert»
Abu Rida vertrat die Ansicht, dass die Statue die «zionistische
Behauptung widerlegt, dass das Land Palästina ein Land ohne Volk für ein Volk
ohne Land ist». Der Bauer Nidal Abu Eid, der den Fund gemacht hat, habe das
Artefakt in der Stadt al-Qarara in Khan Younis gefunden.
«Ich habe es zufällig entdeckt, als ich mein Land
bewirtschaftete. Der Gegenstand war schlammig, aber als ich ihn mit Wasser
abwusch, wurde mir klar, dass es sich um ein wertvolles Stück handelt.»
Der Bauer erwog zunächst, die Statue zu verkaufen,
änderte aber seine Meinung, als ein Archäologe ihn über ihren «grossen
archäologischen Wert» informierte. Es bedeute, dass hier eine Geschichte existiert,
die Tausende von Jahren zurückreicht.
Die Anat-Statue ist nun im Museum Qasr al-Basha in der
Altstadt von Gaza zu sehen.
Kanaaniter verärgerten Gott
Im Jahr 2017 zerstörte die Hamas die Überreste der
kanaanitischen Stadt Tel es-Sakan, um Häuser und Militärbasen zu errichten. Damals
sagte Abu Rida, die Zerstörung der kanaanitischen Stadt sei «katastrophal für
die Archäologie und das kulturelle Erbe in Palästina».
In der Bibel ist beschrieben, dass die Kanaaniter Gott
verärgerten, indem sie Götzen anbeteten und ihren falschen Göttern Kinder
opferten. Nachdem Mose das jüdische Volk aus Ägypten
herausgeführt hatte, übernahm Josua die Führung der Israeliten. Gott betraute
Josua mit der Aufgabe, sein Volk nach Kanaan zu führen und das Land Israel
zurückzuerobern.
Gott sagte den Israeliten in 5. Mose Kapitel 9, Vers 5: «Nicht wegen
eurer Vollkommenheit und Aufrichtigkeit kommt ihr hinein! Die Bewohner von
Kanaan müssen euch weichen, weil sie gottlos sind und weil der Herr ihr Land
euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat.» Er warnte die Israeliten auch davor, sich von den
Kanaanitern beeinflussen zu lassen.