Silvia Seidel starb an Depression

Eine Krankheit, die nicht das letzte Wort haben darf

Silvia Seidel ist tot. Die beliebte Schauspielerin erlitt den gleichen Tod wie ihre Mutter vor zwanzig Jahren. «Sie litt unter einer Krankheit, die schlimmer als Aids und Krebs zusammen ist: unter Depressionen», sagte Seidel damals. – Es ist schwer, im schwarzen Loch nur schon Dunkelgrau zu sehen. Aber es ist möglich, zumindest eine Schattierung zu entdecken. Die Krankheit darf nicht das letzte Wort haben.
Silvia Seidel

Der Weg ist lang und dunkel. Der Kopf schlägt Haken. Das Tal wird tiefer, die Berge ringsherum höher. Oft nicht von heute auf morgen, sondern mit den Monaten, die zu Jahren werden. So auch bei Silvia Seidel. Als Ballerina tanzte sie sich 1987 in der ZDF-Serie «Anna» in die Herzen der Zuschauer. Und als Höhepunkt ihrer Schauspiel-Karriere folgte im Jahr danach mit «Anna – der Film» ein Publikumserfolg im Kino.

In den letzten Jahren folgten weniger Rollen, in einem Interview bedauerte sie: «Ich bin oft arbeitslos. Dann weiss ich nicht, wovon die Miete bezahlen.»

«Schlimmer als Aids und Krebs»

Als Silvia Seidel 22-jährig war, nahm sich ihre Mutter 1992 das Leben. Seidel damals: «Sie litt unter einer Krankheit, die schlimmer als Aids und Krebs zusammen ist: unter Depressionen.» Nun lag neben der Künstlerin ein Abschiedsbrief, auch sie wollte nicht mehr leben. – War ihr Tod nicht zu verhindern?

Was genau die jeweilige Depression auslöst, lässt sich nicht immer eindeutig bestimmen. Dies dokumentiert Samuel Pfeifer, Chefarzt der Klinik Sonnhalde, in einem Livenet-Dossier zum Thema Depression. Äussere und innere Faktoren würden einander beeinflussen und zu diesem Krankheitsbild führen. Was genau bei wem «durchschlägt», lasse sich auch nicht vorhersagen. «Der eine verfällt beim Tod eines lieben Angehörigen in eine Depression, ein anderer bleibt unter denselben Umständen davon verschont und bewältigt den Verlust.»

Atem für die Seele

Eine Depression kann jeden treffen. Die allermeisten Depressionen heilen aber wieder ab, weiss Samuel Pfeiffer. Beim Behandeln sei es wichtig, zwischen leichteren und schweren Depressionen zu unterscheiden. «Während bei leichteren Depressionen auf Medikamente verzichtet werden kann, sollte bei schwereren Formen immer ein Arzt konsultiert werden.»

Je nach Lage sieht ein Mensch im Dunkel selbst kaum noch eine nahezu schwarze Graustufe. Ein Lichtblick für die Seele kann hier auch der Ruf nach Gott sein. Das Innere sehnt sich nach Sein, nicht nach Nicht-Sein. Das Annähern, das In-Kontakt-Treten mit dem Schöpfer kann eine Brise Morgenluft einströmen und die Seele atmen lassen.

Datum: 08.08.2012
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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