Verloren und leer

Wie ihre Tour mit Bob Dylan ihr Leben veränderte

Jennifer Goetz tourte einst zweimal mit Bob Dylan, einmal durch die USA, einmal durch Europa. Doch sie fühlte sich zunächst völlig leer und verloren statt in einem Hoch. Dann kam ihr eine Bibel in die Hände.
Jennifer Goetz
Jennifer Goetz mit ihrem Mann Marty Goetz

«Ich dachte mir, wer auch immer dieser Jesus ist, ich könnte einen Freund wie ihn gebrauchen …»Zweimal tourte Jennifer Goetz im Jahr 1975 während jeweils sechs Wochen mit Superstar Bob Dylan als Background-Sängerin, einmal durch die USA und einmal durch Europa. «Wir spielten in den grössten Stadien, schliefen in den besten Hotels und fuhren mit einem privaten Zug durch rund sechs Länder.» Doch dabei fühlte sie sich völlig leer und verloren. Trotz allen Privilegien kam bei Jennifer keine Spur von Begeisterung auf.

«Es war, als wäre ich auf einen Berg gestiegen und hätte auf die andere Seite hinuntergeschaut … doch auf der anderen Seite war nichts.» Sie war vom Leben frustriert. «Ich beschloss, dass sich innerhalb von 35 Tagen in meinem Leben etwas ändern musste, da ich die Art und Weise, wie mein Gehirn in meinem Körper wohnte und wie es Dinge dachte, satt hatte.»

Gebet … «Was war denn das?»

Während dieser 35 Tage erkrankte Jennifer. Ein Teil ihres Gesichts wurde teilweise über Nacht gelähmt. Am nächsten Tag nahm Bob Dylans Freundin, eine gläubige Baptistin, Jennifer an den Händen und begann, im Namen Jesu für sie zu beten.

«Ich erinnere mich, dass ich, als sie fertig war, aus dem Wohnwagen stieg und fassungslos war. Ich dachte: 'Was war das?'. Am nächsten Tag begann ich tatsächlich eine Verbesserung in meinem Gesicht zu fühlen.»

«Einen Freund wie Jesus könnte ich gebrauchen»

Nach der ersten Tournee durfte Jennifer an Dylans sechswöchiger European Tour teilnehmen. Dort fand sie in einem Hotel-Zimmer eine Gideon-Bibel. Sie nahm diese mit und begann, darin zu lesen.

«Ich hatte noch nie zuvor in der Bibel gelesen. Ich öffnete sie und begann in Matthäus, Kapitel 5, Vers 3 zu lesen: 'Selig sind die geistlich Armen, denn ihnen wird das Himmelreich gehören.' Ich dachte mir, wer auch immer dieser Jesus ist, ich könnte einen Freund wie ihn gebrauchen.»

«Sind diese Leute verrückt?»

Jennifers Gesangslehrerin nahm sie mit in eine christliche Gemeinde. In dieser sangen etwa 1'000 Leute mit erhobenen Händen Worship. «Ich schaute mich im Raum um und dachte mir: 'Sind diese Leute verrückt und bin ich die einzige, die hier vernünftig ist? Oder wissen sie etwas, was ich nicht weiss?'»

Sie war immer noch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Eine Freundin gab ihr ein Buch von C.S. Lewis «Christentum schlechthin» (englischer Originaltitel «Mere Christianity»)...

Schuppen fallen von den Augen

«Während ich das Buch las, war es, als ob mir buchstäblich Schuppen von den Augen fielen. Ich erinnere mich, dass ich lachend dachte: 'Oh mein Gott, ich wusste, wer Jesus war', denn C.S. Lewis schrieb, dass man Jesus nicht einen Propheten, einen weisen Mann oder einen guten Mann nennen kann. Es geht darum, ihn anzubeten. Entweder war er der, für den er sich ausgab, oder er war verrückt oder grössenwahnsinnig.

Zurück in Kalifornien nahm Jennifers Freundin sie mit in eine Vineyard-Gemeinde. «Beim Verlassen der Gemeinde standen Bob Dylan und seine Freundin Mary Alice in der Nähe. Sie sagte: 'Mädchen, du musst eine Jüngerschaftsschule besuchen.'» Jennifer befolgte den Rat und ging für fünf Monate hin, sie studierte jeweils dort.

Heute ist Jennifer mit Marty Goetz verheiratet, ein Emmy-nominierter christlicher Pianist und Sänger.

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Datum: 31.05.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports / Youtube

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