Prophetie und Gebet

«Gott hat uns für diese Zeit Anweisungen gegeben»

Eine der charismatischen evangelischen Kirchen in der Schweiz ist die New International Church (NIC); ihre Gottesdienste werden auf Englisch-Deutsch mit Simultanübersetzungen auch in anderen Sprachen abgehalten. Warum Zungenreden und Wunder auch heute noch an der Tagesordnung sind, erklärt Pastor John Sagoe im Interview mit Livenet.
John Sagoe (Bild: zVg)
Ein Gottesdienst in der NIC

Vor nicht ganz 2000 Jahren schüttete der Heilige Geist seine Gaben auf die Apostel aus. Und wie sieht es heute aus?
John Sagoe:
Ich stelle eine Abwertung der Ausgiessung des Heiligen Geistes fest – einerseits wegen unserer modernen Welt, andererseits weil viele religiöse Lehren ein unterschiedliches Verständnis des Auftrags des Heiligen Geistes haben. Während gewisse Kirchen den Heiligen Geist als Erfahrung ansehen, sagen andere Kirchen, diese Zeiten seien vorbei.

Die Schweiz wird vielerorts als Paradies auf Erden gesehen. Wie beurteilen Sie die Zukunft unseres Landes?
In Bezug auf das Geistliche könnte es entweder in Richtung Erweckung gehen, dass wir Verände­rungen in unserem Leben sehen und vom Heiligen Geistes berührt werden. Oder es geht in die entgegengesetzte Richtung, was bedeuten würde, dass viele Christen vom Glauben abfallen. Als Christ sollte man gerade jetzt nicht die Hände in den Schoss legen! Ich glaube fest daran, dass Gott unsere Hände, unsere Füsse, unseren Mund gebraucht.

Sie erhalten viele Prophetien – besonders für die Schweiz. Wie erklären Sie sich das?
Normalerweise braucht Gott die Leute dort, wo sie leben. Ich lebe nun seit über 20 Jahren in der Schweiz, und der Ursprung meines Dienstes ist hier. Von daher kommt das für mich nicht über­raschend. Zuvor sprachen wir vom Heiligen Geist: Was in Jerusalem begann, breitete sich weiter aus nach Judäa, nach Samarien und später in alle anderen Gegenden der Welt.

Hat die New International Church einen starken Zulauf wegen ihrer prophetischen Ausrichtung?
Ja, aber nicht nur deswegen! Wir glauben auch an den sogenannten «Power-Dienst», also dass Gott auch heute noch Wunder tut. Wenn Gott uns etwas verheisst, auch wenn wir es nicht verstehen oder es grösser ist als unsere Vorstellung, glauben wir, dass es Wirklichkeit werden kann. All die Zeugnisse, die wir Wochenende um Wochenende in unserer Kirche hören, bestätigen uns, dass Gott auch heute noch spricht, und dass sein Wort geschieht. Natürlich manifestieren sich nicht alle Prophetien; aber eine hohe Prozentzahl davon sehr wohl.

Können Sie uns ein Beispiel geben?
Nehmen wir am besten die Corona-Pandemie. Immer gegen Ende Jahr offenbart uns Gott Dinge, die im nächsten Jahr passieren werden. Bei der NIC zeichnen wir das auf und publizieren es auf unserer Webseite und auch auf YouTube, sodass diese Prophetien eingesehen werden können. Im Oktober 2019, als ich als Gastprediger in London war, sprach Gott in meinem Hotelzimmer zu mir: Kaum zurück in der Schweiz, müsse ich die Gemeinde auf ein sehr schweres, sehr dunkles Jahr vorbereiten, vor allem die Wintermonate. Als ich nachfragte, was wir denn tun sollten, sprach Gott: «Stelle ein Fass voll Öl ab November 2019 vorne auf die Bühne, und bei jedem Gottesdienst sollen alle über diesem Öl beten!» Das taten wir, und in der Silvesternacht 2019 konnten dann die Gemeindemitglieder ein leeres Fläschchen mitnehmen und es vorne vom Ölfass abfüllen. Dieses Öl, das die Gegenwart Gottes darstellt, würden sie 2020 benötigen, so die Verheissung. Heute, im Rückblick, wissen wir, was mit «dunkle, schwere Zeit» gemeint war; Gott hat uns für diese Zeit Anweisungen gegeben.

Möchten Sie zum Schluss noch etwas anfügen?
Ich möchte daran erinnern, dass wir in einer Zeit leben, in der Gott seine Liebe zu den Menschen zeigen will. Es scheint, als würden wir in einer dunklen Zeit leben, aber wir dürfen nicht vergessen, dass am Anfang, als alles dunkel und leer war, Gott Licht hineingesprochen hat – und es wurde Licht. Das Licht Gottes scheint heller in der Finsternis. Darum glaube ich fest, dass Gott uns eine Aufgabe als Leib Christi gegeben hat, und dass dies die richtige Zeit ist, das Evangelium zu verkündigen. Damit helfen wir vielen Menschen, von der Dunkelheit ins Licht zu kommen. Aus diesem Grund startet die NIC im August auch mit Alphalive.

Wer ist Pastor John Sagoe?

Gründer und Apostel der New International Church mit nigerianisch-ghanaischen Wurzeln. In seiner früheren Heimat war er zeitweise professioneller Casino-Spieler, im Auftrag reicher Leute. Sein Leben übergab er Gott während einer Fahrt im ÖV, als er zum Tiefpunkt seines Lebens gekommen war. Im Jahr 1997 liess er sich in der Schweiz nieder. Seit 2003, dem Beginn der New International Church, hat er zahlreiche Projekte vorangetrieben: Beginn der Schule des Dienstes 2009 in der Schweiz, Aufbau eines Kinderheims 2011 und einer Schule 2015 in Ghana u.v.m. Pastor John Sagoe wird auch regel­mässig als Gastredner in Kirchengemeinden eingeladen. Die NIC hat physische Gemeinden in Biel, Bern und Basel sowie in den USA und Ghana.

4. bis 6. Juni: PUSH-Wochenende

Zum 15. Mal organisiert die New International Church ein PUSH-Wochenende in Biel (und online). PUSH steht für «Pray until something happens» (Bete, bis etwas passiert). Das diesjährige Konferenz­thema ist «Salbung für Gunst».

Konferenzredner sind (via Zoom): Mike Murdock (USA), Noel Jones (USA), Jerry Grillo (USA).
Konferenzsprachen: Deutsch/Französisch/Englisch/Portugiesisch.
Anmeldung auf der Website www.n-i-c.ch

Zum Thema Prophetie hat Livenet einen Talk durchgeführt, den Sie sich hier anschauen können:

Zur Webseite:
New International Church

Zum Thema:
Livenet-Talk: Prophetie: Ein Wegweiser, aber wohin?
Livenet-Talk: Prophetische Worte in Corona-Zeiten
Andreas Keller: Prophetie – jetzt erst recht!

Datum: 04.06.2021
Autor: Sandra Lo Curto
Quelle: Livenet

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