Mexiko: Fünf Häuser von Evangelischen niedergebrannt
Eines der niedergebrannten Häuser in Mitzitón (Bild: El Universal)
Lokale Behörden und traditionalistische Katholiken haben in Mexiko fünf
Häuser von eingeborenen Evangelischen zerstört und niedergebrannt – das, obwohl
das Land mittlerweile über elf Prozent Evangelische hat.
Die Häuser gehörten Pastor
Alejandro Jiménez Jiménez, der am 10. Januar aus seinem Dorf Mitzitón
in San Cristóbal de las Casas (Chiapas, Mexico) vertrieben worden war, sowie seinen Söhnen. Die
Anklage gegen ihn: Er habe versucht, eine evangelische Kirche zu bauen. Er
lebte seitdem in einem Haus der Organisation «Alas de Aguila» (Flügel des
Adlers), die sich für Evangelische einsetzt.
Als er in sein Dorf zurückkehrte,
um seine kranke Mutter zu besuchen, wurde er von den Behörden festgehalten und
aufgefordert, das Dorf zu verlassen. Als er antwortete, dass er hier in Mitzitón
sein Haus und seine landwirtschaftlichen Rechte besitze und sie kein Recht
hätten, ihn zu vertreiben, brannten sie seinen Besitz nieder.
Langer
Kampf
Seit 1982 sind in Mitzitón
allein rund 180 Häuser von evangelischen Familien niedergebrannt worden. Die
meisten dieser Christen wurden gezwungen, ihren Besitz zu verlassen und sich
woanders anzusiedeln. Stromsperrungen, Beschädigungen und Zerstörungen von
Häusern werden von lokalen Behörden unterstützt und gerechtfertigt, weil die evangelischen
Familien keine Beiträge an die traditionellen katholischen Feste leisten.
Fundamentalkatholische Extremisten im Bundesstaat Chiapas haben vor etwa 40
Jahren systematisch begonnen, evangelische Christen wie Presbyterianer,
Adventisten und Pfingstler mit dem Argument zu vertreiben, dass sie die
Gesellschaft mit der Einführung ausländischer Glaubenslehren in die
einheimische Tradition spalten würden. Wiederholt hatten sich auch katholische
Bischöfe gegen diese Gewaltakte gewandt, was aber keinen Erfolg hatte.
Im
«Armenhaus Mexikos» werden trotz der Unterdrückung vor allem Indigene seit
Jahrzehnten in grosser Zahl Christen.
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