StopArmut-Konferenz 2012

Christen sollen Korruption und Armut den Kampf ansagen

«Den Armen entgeht jährlich eine Billion Dollar durch Korruption
Joel Edwards (r.) mit Übersetzer. Edwards ist Direktor von Micah Challenge.
StopArmut Preisträger Els Kazadi-Gysel, Sven Unold und Irène Cherpillod

.» Joel Edwards nannte die unvorstellbare Summe, welche durch Studien der Weltbank und von Transparency International errechnet wurde.«Den Armen entgeht jährlich eine Billion Dollar durch Korruption». Joel Edwards nannte die immense Zahl aufgrund von Erhebungen der Weltbank und von Transparency International. An der StopArmut-Konferenz vom 15. September 2012 forderte der Direktor einer internationalen Kampagne gegen Armut (Micah Challenge) Christen auf, energisch gegen die mit der Korruption verbundene Ungerechtigkeit anzutreten. 

Edwards wies die Teilnehmer aber darauf hin, dass auch Europa ein grosses Problem mit Korruption hat. «Integrität in der Leiterschaft ist ein zentrales Problem», der Theologe ermahnte die Schweizer, nicht nur auf Afrika zu schauen, sondern die Augen auch auf die politische Leiterschaft in Europa zu richten.

Licht in einer dunklen Welt

In seinem Referat regte der südamerikanische evangelische Pastor René Padilla die Zuhörer zum Denken an. Der 80-jährige ist Präsident des Micah Network, eines Verbandes von über 530 Hilfswerken und lokalen Kirchen aus 85 Ländern. Padilla wiederholte in Thun das, was er seit Jahren unermüdlich predigt, nämlich dass die Armut in vielen Ländern für Christen eine Verpflichtung sei, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. «Dazu hat Jesus selbst den Auftrag gegeben», so Padilla. Er betont, dass Jesus das beste Beispiel ist für Nächstenliebe. Jesus ging auf die Armen zu, Christen seien gerufen, diese Mission selbst weiterzuführen.

Gemeinsam gegen Armut

Anhand eines Beispiels der Bandenkriege in El Salvador zeigte Ruth Padilla, Tochter von René Padilla, dass Veränderung möglich ist. Als Folge einer gemeinsamen Anstrengung von Christen und Regierung ist die Mordrate in dem zentralamerikanischen Staat von 12 auf weniger als fünf Tote pro Tag gesunken. Joel Edwards wandte sich zum Schluss seiner Ansprache besonders an die Schweizer. Er möchte diese auffordern, so Edwards, die neutrale Mentalität etwas weniger zu pflegen.Oft sei diese nämlich eine Form von Gleichgültigkeit und Abschottung. Besser wäre, diese Haltung abzuschütteln, sich der Not der Welt hinzuwenden und der Korruption und Armut den Kampf anzusagen, sagte Edwards.

StopArmut-Preise

Am Ende der Konferenz wurden die StopArmut-Preise verliehen. In den vier Kategorien Persönlichkeit, Kreativität, Projekt und Predigt wurden Persönlichkeiten und Organisationen geehrt, die sich in besonderer Weise für die Korruptionsbekämpfung und für die Sensibilisierung der Schweizer Bevölkerung bezüglich der weltweiten Armut engagiert haben.

Datum: 19.09.2012
Autor: Steven Giger
Quelle: Livenet/SEA

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