Ohne ihn würden viele im Gefängnis oder im Sarg enden
Tobe Nwigwe
träumte davon, die NFL zu pulverisieren. Dann beendete eine Verletzung
seine verheissungsvolle Karriere. «Warum tust du mir das an?», rang er mit
Gott. Doch bald darauf fand er seine wahre Berufung…
Tobe Nwigwe
Die Fussverletzung
beendete seine Karriere. Mit dem Bein im Gips lag er im Bett. Kaum Besuch, die
Krücken ausser Reichweite: Der Captain und MVP («wertvollster Spieler») der
Universität von North Texas musste mangels Alternativen ins Badezimmer kriechen.
Derart am Boden, brach er innerlich zusammen.
«Die Tränen rollten
über mein Gesicht.» Er fragte Gott, warum er ihm das antat. «Ich habe niemanden
getötet. Ich habe niemanden ausgeraubt. Ich bin schlecht, aber ich bin nicht so
schlecht. Es war in diesem Moment auf dem Badezimmerboden, dass Gott mir sagte: 'Du hast deine Identität ans Spiel gehängt. Doch du hast einen Lebenssinn
ausserhalb deiner Umstände und deiner Situation.'»
Sinn: NFL, Geld, Autos, Kleider
Hätte man ihn
während der Unizeit nach seinem Sinn gefragt, wären die NFL, Geld, Autos und
Kleider an erster Stelle gestanden. «Nun war ich buchstäblich am Tiefpunkt,
denn das Einzige, wofür ich jemals all meine Zeit, Mühe und Energie aufgewendet
habe, war Football.»
Nun musste er
sein Leben überdenken. Er habe herausfinden müssen: «Wer bin ich, was ist meine
Berufung und was sind meine natürlichen Gaben?»
Er erkannte,
dass dies der Hip-Hop ist. Mit seinen Klängen führt er die Hörer in seine
Vergangenheit, nach South West Alief Texas (auch SWAT genannt), in Houston.
Eine raue Gegend.
Tobe erinnert in
seinen Raps an seine Erfahrung, ein armes Einwanderer-Kind aus Nigeria gewesen zu sein, das
ums Überleben kämpfte. Zusammen mit seinen vier Geschwistern lebte er in einem Raum.
Er rauchte Gras und schlich sich nachts nach draussen – zum Leidwesen seiner Mutter, die für
ihn betete.
Etwas von Bedeutung wählen
Tobe zeigte viel
Talent im Football, deshalb erhielt er ein Stipendium. In zwei Skills rangierte
er als Nummer fünf des Landes, eine gute Grundlage für eine Karriere in der
NFL; bis zu seiner Verletzung…
Sein Unglück
brachte ihn letztlich zu Jesus Christus, auf den seine Eltern bereits zählten.
Er gründete die Non-Profit-Organisation «TeamGINI»; «GINI» steht
in der Igbo-Sprache für «Gini Bu Nkpa Gi?», was übersetzt «Was ist dein Sinn?»
steht.
Für Tobe war
klar: Wenn es keinen Sinn im Leben gibt, würden alle Kids in die gleiche
«Falle» tappen. Viele würden in Gangs, im Gefängnis oder im Sarg landen. Sie mit
einem Ziel zu erfüllen, das war für Tobe klar, würde helfen, dass sie das
College und etwas von Bedeutung wählten. Deshalb hilft er heute den Jugendlichen,
dass sie Banden, Gewalt und Drogen meiden, indem er ihnen hilft, ihren von Gott gegebenen Sinn
zu entdecken.
«Sie liebte zu 100 Prozent mich»
Zudem
überschritten seine Videos bei YouTube die Zwölf-Millionen-Klick-Marke und er ist heute glücklich mit Ivory verheiratet. Sie verliebte
sich in ihn, als er die gemeinnützige Organisation aufbaute. «Sie liebte mich,
als ich arm war und bevor ich Musik machte. Sie war buchstäblich nur in mich
verliebt und liebte zu 100 Prozent mich. Ich denke, dass es das ist, was jeder
auf der Welt will, jemanden, der einen dafür liebt, wer man ist und nicht für
das, was man tut.»
Sein Vorname
Tobe ist die Kurzform seines eigentlichen Vornamens Tobechukwu, der in der
Muttersprache seiner Eltern für «Preis sei Gott» steht. «Gott ist die Grundlage,
nicht nur meiner Musik, sondern auch meines Lebens. Meine Beziehung zu Gott bestimmt,
was ich in jedem Bereich meines Lebens tue.»