Der jamaikanische
Fussball-Nationalspieler Giles Barnes (30) ist weitgereist: Der gebürtige Brite
spielte sowohl in der Premier League, in Mexiko und der Major Soccer League in
den USA. Seine Heimat findet er allerdings im christlichen Glauben – denn schon in jungen
Jahren wurde ihm nach einer Verletzung der Rücktritt nahegelegt. Im Gebet
erlebte er Zuversicht.
Giles Barnes
«Mein
Onkel spielte für West Ham», erinnert sich Giles Barnes und sein Vater gehörte
unter anderem zur Reserve von Millwall. «Der Fussball war also immer schon da.»
Giles
selbst unterzeichnete im Alter von acht Jahren einen Vertrag mit der Akademie
von Chelsea. In Grossbritannien stand er schliesslich in den Diensten von Derby
County, dem Fulham FC und anderen, ehe der Wechsel nach Amerika in die Major
Soccer League erfolgte.
Zwischen
den US-Stationen Houston, Vancouver, Orlando City und Colorado in der Major
Soccer League trat er mit dem Club Leon FC aus Mexiko an. Und die Länderspiele?
Der seit kurzem vereinslose Athlet erhielt bisher 19 Aufgebote für das Nationalteam
von Jamaika.
Der Neuanfang
«Es
war eine schwierige Zeit für mich in England, weil ich als kleines Kind so viel
Erfolg hatte.» Doch eine Knie-Verletzung warf ihn zurück. Sogar der Rücktritt
wurde ihm nahegelegt. Seine Karriere geriet arg ins Stocken.
Der
Wechsel im Alter von rund 24 Jahren in die USA sei deshalb ein Segen gewesen,
um die harzige Zeit hinter sich zu lassen. «In
der MLS war ich unbekannt, niemand hatte wirklich etwas, woran er mich messen
konnte und meine Verletzungsgeschichte war kein Thema. Es war also ein
Neuanfang, ein neues Leben.»
Antritt für Jamaika
«Als
Jugendlicher für England zu spielen, und das mag für viele wirklich seltsam klingen, war für
mich nur eine weitere Stufe der Anerkennung, um in die Elitegruppe aufgenommen zu werden,
und ich denke, wir waren auch die Nummer eins der Welt», ordnet Barnes seine zwölf
Einsätze für die englische U19-Nationalmannschaft ein. Die Medien jubelten ihn
zum neuen Hoffnungsträger hoch. Doch dann folgten die Verletzungen…
Später
entschied er sich dazu, im Aktivalter für Jamaika anzutreten. «Als ich mein
Hemd für Jamaika anzog, die Nationalhymne sang und meine Familie dort sah, war
es ein ganz anderes Gefühl als alles, was ich mit England erlebt hatte. So
wusste ich damals, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, ich kam
aus einem karibischen Haushalt und wurde so erzogen. Ich schätze, deshalb hat
es mir immer mehr bedeutet.»
Ohne Gott nicht mehr auf dem Feld
«Wenn
ich nicht meinen Glauben an Gott gehabt hätte, würde ich jetzt nicht Fussball
spielen. Das ist völlig klar. Es gab viele Nächte, in denen ich betete, betete
und betete und darum rang, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es brauchte viel Gebet und Glauben, als die Ärzte mir den Rücktritt empfahlen», reflektiert
Barnes.
Der
Glaube habe den richtigen Blickwinkel geliefert und eine tragende Rolle
gespielt, «besonders in den Zeiten, in denen ich wirklich am Boden war». Zum
Beispiel, als er miterlebte, wie Arsenal («Ich bin ein Arsenal-Fan») für ihn geboten hat und ihn dann ein paar Wochen später die Knie-Verletzung einholte.
Oder als er erneut die Premier League vor Augen hatte und sich den Knöchel
brach und das Debüt wieder platzte. «Wenn du dein Leben etwas gewidmet hast
und es dann wegfällt, musst du in diesen Zeiten stark bleiben und erkennen, dass
es Gottes Plan ist. Irgendwann wird auch deine Zeit kommen. Es wird immer so
kommen, wie Gott es für dich geplant hat.»
Im
Alltag helfe des Gespräch mit Gott ihm immer wieder. «Jeder wird manchmal nervös,
ängstlich oder wütend. Doch wenn man mit Gott spricht, kann man Ängste abbauen.
Erlaube ihm, all deine Lasten zu tragen – für mich ist es das beste Mittel.»