Eine Schockwelle traf am Sonntag die Sportfans auf der ganzen Welt wegen des frühen Todes von NBA-Superstar Kobe Bryant, der gerade 41 Jahre alt war. Bryant, seine 13-jährige Tochter Gianna und sieben andere starben bei einem Hubschrauberabsturz in der Nähe von Los Angeles.
Kobe Bryant
Tausende von
Fans versammelten sich vor dem Staples-Zentrum von Los Angeles, wo Bryant
während seiner gesamten 20-jährigen Karriere für die Lakers spielte. Er gewann fünf NBA-Meisterschaften, zwei olympische Goldmedaillen und er wurde 18mal ins
All-Star-Team berufen.
Bryant ist
Dritter auf der Liste der besten NBA-Schützen aller Zeiten – am Abend vor
seinem Tod wurde er von Lebron James überholt.
Turbulentes
Privatleben
Bryant hatte
Schwierigkeiten in seinem Privatleben, unter anderem war er mit einer Anklage
wegen sexueller Nötigung konfrontiert. Er gab die Affäre zu, bestritt aber die
Nötigung. Das Gerichtsverfahren wurde rund ein Jahr danach eingestellt, weil
die Frau ihre Aussage verweigerte. Ein Zivilprozess endete mit einer aussergerichtlichen
Einigung und einer Verschwiegenheitserklärung.
Während eines
Interviews mit dem «GQ» im Jahr 2015 sagte er, dass ihn dies veranlasste,
bestimmte Lebensentscheidungen in Betracht zu ziehen und zu seinem Glauben
zurückzukehren.
Hilfe im
Christentum
«Das Einzige,
was mir in diesem Prozess wirklich geholfen hat – ich bin katholisch, katholisch
aufgewachsen und meine Kinder sind katholisch –, war das Gespräch mit einem
Priester.»
Das Gespräch sei
so verlaufen: «Er sieht mich an und sagt: 'Hast du es getan?' Und ich sage: 'Natürlich
nicht.' Dann fragt er: 'Hast du einen guten Anwalt?' Ich sagte: 'Äh, ja, er ist
phänomenal.' Dann sagt er einfach: 'Gott wird dir nichts geben, womit du nicht
umgehen kannst. Es liegt jetzt in seinen Händen. Das ist etwas, das du nicht
kontrollieren kannst. Also lass es los.' Das war der Wendepunkt.»
Am Tag des
Unfalls in der Kirche
Berichten
zufolge nahm er wöchentlich an der katholischen Messe teil, auch am Morgen des
Unfalls, der ihn das Leben kostete.
Die Sängerin
Cristina Ballestero schrieb auf Instagram über das erste Mal, als sie Bryant
während einer werktäglichen Messe in der «Holy Family Cathedral» in Kalifornien
traf.
«Ich machte einfach wie gewohnt mit meinem normalen Gebet und Gesang weiter, denn er kam
wie wir alle zum Beten. Als wir zur Kommunion gingen, wartete er darauf, dass
ich gehe. Wenn man in der katholischen Kirche aufgewachsen ist, versteht man,
dass dies eine respektvolle Sache ist, die Männer in der Kirche als Zeichen des
Respekts vor den Frauen tun.»
Obdachlose unterstützt
Bryants
persönliche Kämpfe gingen weiter, als seine Frau Vanessa 2011 die Scheidung
beantragte, was zu einer zweijährigen Trennung führte. Er gestand, dass die Ehe
nicht perfekt war, aber das Paar war in der Lage, seine Differenzen zu
überwinden, und Vanessa zog ihren Scheidungsantrag zurück.
Das Paar
gründete die «Kobe & Vanessa Bryant Family Foundation», die obdachlose
Jugendliche durch Programme unterstützt, die einen gesunden Lebensstil und
körperliche Fitness fördern.
Die Stiftung
expandierte international als «Kobe China Fund», nachdem Bryant sich mit Cao
Yan, einem 14-jährigen Jungen mit Spina bifida, angefreundet hatte. Er sorgte
dafür, dass Cao in Los Angeles eine lebensverändernde medizinische Behandlung
erhielt.