Regensdorferin Regula Sulser über ihre Dienste für ältere Menschen
Regula Sulser (Bild: christliches-forum.ch)
Die Regensdorferin Regula Sulser hat es geschafft, am
sechsten Forum christlicher Führungskräfte Unternehmer zu Tränen zu rühren.
Sie zeigte authentisch auf, dass sie ihre Liebe zu älteren Menschen vorlebt und
damit viel bewegt.
Regula
Sulser betreibt den Seniorenmahlzeitendienst Gourmet Domizil und das Restaurant
«Meal&More» in Regensdorf. Sie referierte am Forum christlicher Führungskräfte
vom vergangenen Freitag in Winterthur unter anderem zusammen mit namhaften
Persönlichkeiten wie der Zermatter Skilegende Pirmin Zurbriggen, der Thurgauer Kirchenratspräsidentin
Christina Aus der Au, der Luzerner Rechtsprofessorin Regina Aebi oder
verschiedenen namhaften CEO's und Verwaltungsratsmitgliedern.
«Muschel ohne Perle»
Was Regula
Sulser den rund 400 Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft klar
machte, zeigte sich in tränengerührten Gesichtern von Führungskräften und im
nicht enden wollenden Applaus. Schon mit ihrem Eingangszitat hatte die
scheinbar unscheinbare Regensdorferin die Führungskräfte in ihren Bann gezogen: «Eine Gesellschaft ohne alte
Menschen ist wie eine Muschel ohne Perle.»
Arbeit ist Berufung aus Begeisterung
Man spürte es Regula Sulser an: Ihre
Arbeit ist ihre Berufung. Sie arbeitet mit «ihren» Senioren zusammen: «Ihnen
gehört mein Herz und meine Begeisterung.» Sie meint damit Menschen ab 80.
Denn: «Alles andere ist jung.»
Ihre Devise heisst: «Täglich aber nicht
alltäglich.» Und das ist ihr Mahlzeitendienst denn auch: Gekühlte Menüs werden an
die Tür oder in den Kühlschrank geliefert – in drei Portionengrössen wählbar.
Ihre Motivation dafür: «Senioren fühlen sich schon wertgeschätzt, wenn sie
kleine Portionen bekommen. Bei uns bekommen sie auch pürierte Menüs, denn
manchmal reicht die Kraft nicht mehr zum Kauen.» Ihre Kundschaft sei oft
schwach, dement, psychisch angeschlagen oder lustlos. Auch geduldige Bedienung
oder eine seniorengerechte Verpackung seien wichtig.
An Weihnachten am schlimmsten
Senioren seien in der Weihnachtszeit
am einsamsten. Sie habe nicht nur, aber auch deswegen die Infrastruktur für ein
Restaurant eingerichtet. «Und genau am 24. Dezember um 17 Uhr gibt es bei uns
eine Weihnachtsfeier.» Damit wolle sie zusammen mit ihrem Team der Einsamkeit
entgegenwirken: Sie habe 40 Mitarbeitende und ein Freiwilligenteam – denn: «Auch
junge Menschen sind über die Weihnachtstage froh um eine sinnvolle Aufgabe.»
An
solchen Feiern wolle sie nichts verdienen. Das Betreuen der Mitarbeitenden oder
Freiwilligen sei genauso wichtig wie ihre Mission, die Kunden
zufriedenzustellen. Sie laufe deshalb «einmal im Tag durch den ganzen Betrieb,
um zu spüren was abgeht». Sie habe erlebt, «dass Frauen weinend und Männer
tobend in meinem Büro gestanden sind». Es gehe darum, die einzelnen Personen
und damit das Team zu stärken.
Früher
selber depressiv
Dabei war
Regula Suler früher alles andere als derart selbstbewusst: «Früher hörte ich
nur 'Ich kann das nicht und schaffe das nicht'.» Beide Elternteile seien
depressiv gewesen und das habe auf sie abgefärbt: «Das war normal.» Mit etwa 25
habe sie den Mut gehabt, ihr Leben und ihren Glauben kritisch zu beleuchten.
Sie habe gehört, dass in der Bibel von Freude und Fülle geschrieben werde. Sie
wollte, dass sich etwas ändert, weil ihr Leben dermassen hoffnungslos und
traurig gewesen sei – sie war arbeitslos und depressiv.
Und dann habe sie in
einer Zeit der Stille und Ruhe plötzlich ein Wort als Gedanken durch ihren Kopf
fahren spüren: «Mahlzeitendienst!» Indes: «Eine Firma war definitiv nicht auf
meinem Rader. Vor allem, weil ich ja immer hörte 'Das kannst du nicht' und dass
Chefs nichts Gutes an sich haben.»
Belohnt
mit Verantwortung
Fazit: Sulser
wollte nur zuhause «ein Sackgeld verdienen. Doch Gott hat es anders gesehen.»
Plötzlich sei einiges gut gelaufen, von Bewilligungen bis hin zu vielen
weiteren Herausforderungen organisatorischer und personeller Art. Heute sagt
sie im Rückblick: «Ich fühle mich selber reich beschenkt.» Und sie habe die
erstaunliche Erfahrung gemacht, dass es immer weiter gehe und ihr neue Aufgaben
zugetragen werden, denn, so ist sie heute überzeugt: «Gott belohnt Erfolg nicht
mit mehr Ferien, sondern mit mehr Verantwortung.»