Doll oder doof? Virtuelle Puppen für Girls

Virtuell reich, schön und berühmt sein – möglich ist’s auf Stardoll.com

Auf der finnischen Internetplattform Stardoll.com werden Träume wahr: Mädchen können eine E-Beauty, darunter 400 Promis, mit dem trendigsten Schick einkleiden und ihr ein hippes Heim massschneidern. Doch macht es wirklich glücklich, das, was man in der realen Welt selber haben und sein möchte, auf eine Puppe zu übertragen?

Scheinbar stillt das Angebot mit Hauptsitz in Stockholm ein Bedürfnis: Knapp neun Millionen User weltweit haben sich schon als Mitglieder registriert, davon sind sieben Prozent Jungs. Täglich kommen 20`000 Neulinge dazu. Die Stardolls, virtuelle Anziehpuppen, sollen vor allem 7- bis 17-jährige Mädchen ansprechen.

Die Mitglieder können sie in einer eigenen Suite wohnen und mit allem möglichen Schnickschnack von der Zimmerpalme bis zum Schosshündchen ausstatten lassen. Natürlich gehört auch eine moderne Garderobe dazu, ausserdem sind Gesichtszüge, Körperbau und Haarfarbe des eigenen "Avatars" frei wählbar. Zur Auswahl stehen auch bekannte Köpfe wie etwa Victoria Beckham.

Traumweb

Reich, schön, berühmt sein - welcher Teen träumt nicht davon? In der Realität fehlt aber oftmals das nötige Kleingeld, Talent oder Glück. Doch im Webspace können die Wünsche ausgelebt werden, indem man eine Person schafft, die man selber gerne wäre und ein Umfeld entwirft, in welchem man selber hausen möchte.

Grundsätzlich falsch ist das nicht; bereits die Generationen zuvor spielten mit Puppen und versetzten sich in andere Welten. Aber im Netz existieren auch Gefahren. Gerade Einzelgänger, Ausseinseiter und Menschen mit geringem Selbstbewusstsein verlieren sich manchmal im virtuellen Raum und verkriechen sich hinter dem Computer. Zumindest dort läuft alles nach ihren Regeln und Wünschen - es braucht nur ein paar Klicks.

Originale

Irgendwann erwacht frau dann in der Realität und bedauert, nicht über den Bildschirmrand geguckt und mehr aus ihrer Person gemacht zu haben. Egal ob Mr. Krummnase oder Mrs. Strubelhaar, jeder ist einzigartig geschaffen, viel zu schade um das Original mit einer digitalen Falschkopie auszuwechseln. König David erkannte das lange bevor der viereckige Kasten die Erde eroberte:

"Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir, das ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele … Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war." (Die Bibel, Psalm 139, Vers 13-16)

Herzforscher

Und ausserdem: Hat Gott die Welt geschaffen, damit wir uns von ihr im privaten Kämmerlein abschotten und sie mit Pixeln neu erfinden? Nein! Vielmehr lädt sie uns ein, ihren Reichtum zu entdecken. Dazu gehören auch wir selbst, jeder ausgestattet mit seiner eigenen Vielfalt. Gott liegt daran, dass es uns gut geht in allen Belangen, auch materiell, aber am meisten wünscht er sich, dass wir die wahren Schätze entdecken:

"Euer Schmuck soll nicht äusserlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott." (Die Bibel, 1. Petrus, Kapitel 3, Vers 3-4)

Der "verborgene Mensch" steckt nicht im Netz, nicht im Nachbarn und nicht im Körper des Hollywoodstars, sondern in dir selbst. Wenn du ihn ausgräbst, wird er mit immateriellen Werten glänzen - zur eigenen und zur Freude deiner Mitmenschen. Registriere dich also besser bei Gott, der den Schatz in dir eingepflanzt hat.
Quellen: Livenet.ch, Sonntagszeitung

Datum: 30.07.2007
Autor: Monika Breidert

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