Jugendarbeit in Zollikofen

„Mein Lieblingsfach ist Jesus“

Anita ist 23 Jahre jung und wohnt in Zollikofen, einem Vorort von Bern. Nach ihrer Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten hat sie die Pädagogische Hochschule besucht. Doch anstatt eine interessante Stelle als Primarlehrerin anzunehmen, investiert sie ihre Zeit nun in die Kinder und Teenager von Zollikofen.
Anita Reichenbach
Anita

Ich treffe Anita Reichenbach nach Feierabend in ihrer WG (Wohngemeinschaft). Sie zeigt mir das grosszügige Appartement. Ich bin erstaunt, dass sie ihr Zimmer mit einer Freundin teilt. „Das wäre nichts für mich“, denke ich entsetzt. Irgendwie geht die Rechnung nicht auf... sie ist doch Lehrerin und könnte sich eine eigene Wohnung leisten! Wieso lebt sie so einfach?

„Niemand begleitet die Jugendlichen“

Anita hatte in der Tat ein attraktives Angebot für einen Job als Lehrerin. Sie hat es abgelehnt und sich entschieden, in die Jugendlichen von Zollikofen zu investieren. Durch ihre Mitarbeit bei der Tanzgruppe Roundabout und beim teens.träff ist sie ganz nahe an die Teenagers und Kids herangekommen. „Diese jungen Menschen haben viele Nöte“, sagt Anita. „Sie interessieren sich für Jesus, aber niemand begleitet sie. Mir ist klar geworden, dass ich keine Zeit mehr für diese Beziehungen hätte, wenn ich eine Stelle als Lehrerin annehmen würde.“

Jesus weitergeben – nicht nur in der Freizeit

Diese Entscheidung hat Konsequenzen: Anita arbeitet 30 Prozent als Aushilfe in der Migros, um sich finanziell über Wasser zu halten. Ein kleiner Lohn aus Aufgabenhilfe und ein Minipensum als Lehrkraft ergänzen das Gehalt. Damit kann sie aber noch nicht leben. Jeden Monat erhält sie Spenden von Freunden und Bekannten. „Eigentlich unterrichte ich sehr gerne und kann mir gut vorstellen, später voll als Lehrerin zu arbeiten. Doch ich habe gemerkt, dass mein Lieblingsfach „Jesus“ ist. Deshalb will ich Jesus weitergeben – und das nicht nur in meiner Freizeit“, erzählt Anita.

Vertrauen statt Angst

Ich frage nach, welche positiven Veränderungen sie bereits miterleben konnte. Anita berichtet mir von der Kinderbibelwoche (KiBiWo) der reformierten Kirchgemeinde in Zollikofen. Das Team konnte im April mehr als 100 Kindern und Teenagern von Gott erzählen. Nach dieser Freizeit erzählt die Mutter eines Mädchens, dass sie selber als Kind nie von Gott gehört und niemals in der Bibel gelesen habe. Ihre Tochter hatte oft Angst, wenn sie alleine war, aber nach der Kinderbibelwoche sagte sie: „Mama, ich muss nie mehr Angst haben, weil ich jetzt weiss, dass Gott immer bei mir ist und mich nie alleine lässt!“

Sichtbare Spuren

Auch bei der Aufgabenhilfe hat Anita manchmal die Gelegenheit, von Gott und seinen genialen Plänen zu erzählen. Diese Botschaften werden jeweils richtig aufgesogen! Mehrere Mädchen stellen sogar ganz persönliche Fragen zu Themen wie Schule, Eltern, Berufswahl, Freunde oder Sexualität, und Anita kann ihnen wichtige Werte weitergeben.

Diese junge Frau hinterlässt sichtbare Spuren. Sie hat viele Freundschaften aufgebaut und sieht nun, dass Menschen durch ihren Lebensstil mit Gott in Berührung kommen. Das ermutigt Anita, auch in Zukunft viele Menschen mit Jesus Christus bekannt zu machen.

Link zum Thema: Mehr über Jesus Christus erfahren: Die Tour

Autorin: Angelika Schor

Datum: 24.10.2008
Quelle: Livenet.ch

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