Am Stadtbahnhof entsteigt abends einem Zug ein Mann (Markku Paltola) mit einem Koffer, der sich nach einer Weile am Rand eines Parks auf einer Bank ausruht. Im Schlaf wird er von Rowdys überfallen, halbtot geschlagen und ausgeraubt. Blutüberströmt schleppt er sich in die nahe liegende Bahnhoftoilette, wo seine Einlieferung ins Spital veranlasst wird. Dort wird er bald aufgegeben und für tot erklärt. Aber plötzlich richtet sich der Mann, der nicht nur seine Papiere, sondern auch die Erinnerung und das Gedächtnis verloren hat, wie einst Lazarus in seinem Bett auf, verlässt das Spital und findet sich bei Obdachlosen wieder. Bei der Heilsarmee erhält er zunächst warme Suppe, später auch Kleider, und lernt die Heilsarmee-Offizierin Irma (Kati Outinen) kennen, die ihm nach einem Konflikt mit der Polizei und einem Wiedersehen mit seiner geschiedenen Frau schliesslich zu einer neuen Identität verhilft und ein neues gemeinsames Leben ermöglicht. Kaurismäki steht zu seiner Botschaft. In seinen Filmen erhalten die Armen eine besondere Würde. Helden erscheinen wie Heilige; Glück wird spürbar, sogar die Gnade des Vergessens erfahrbar. Die Geschichte vom "Mann ohne Vergangenheit" und dessen Begegnung mit der Heilsarmee erzählt Kaurismäki gradlinig, schnörkellos und in warmen Farben. Die Dialoge sind knapp, kein Wort ist zufällig oder überflüssig. Dafür schwingt immer wieder eine Prise des berüchtigten Kaurismäki-Humors mit. "The Man without a Past", Finnland 2002, Regie: Aki Kaurismäki, Besetzung: Markku Peltola, Kati Outinen, Juhani Niemela, Verleih: Filmcooperative Zürich, Heinrichstr. 114, 8005 Zürich, Telefon: ++41 (0)1 448 44 22, Fax: ++41 (0)1 448 44 28, E-Mail: info@filmcoopi.ch, Internet: http://www.filmcoopi.ch/ Internet: http://virtual.finland.fi/finfo/english/kaurismaki.html Autor: Hans Hodel, Filmbeauftragter Reformierte Medien
Kinostart: 19. September
Preis der Ökumenischen Jury, Cannes 2002
Grosser Preis der Internationalen Jury, Cannes 2002
Quelle: Filmtipp der kirchlichen Filmbeauftragten. Eine Dienstleistung der Reformierten Medien und des Katholischen Mediendiensts
Datum: 12.09.2002