Ramans Grossvater
verfluchte Menschen, seine Mutter praktizierte schwarze Magie und er selbst
gründet heute neue Kirchen in Indien. Doch bis es soweit kam, musste Raman
einen Unfall erleben, von Krankheit geheilt und im Dorf abgelehnt werden – und
er erlebte einen Gott, der ihn nie aufgab.
Raman (aus Sicherheitsgründen übermalt)
Raman (Name aus
Sicherheitsgründen geändert) wuchs in einer hinduistischen Familie auf – und
erlebte von Anfang an die dunkle Seite dieser Religion. «Mein Grossvater war
ein Priester», berichtet der 29-Jährige gegenüber dem Missionswerk Open Doors.
«Er opferte Tiere und lud die Götter zu sich ein. Wenn jemand eine andere
Person verfluchen wollte, gaben sie ihm Geld und er besorgte das für sie. Als
ich klein war, kamen die Leute zu mir und sagten: 'Wir leiden wegen deinem
Grossvater!'»
Mit nur acht Jahren
erlebte er, wie sein Vater und seine Grosseltern innerhalb von nur drei Monaten
verstarben. Weil seine Mutter nicht wieder heiraten wollte, nahmen die
Verwandten ihnen den gesamten Besitz weg und zwangen Raman, seine Mutter und
seine Schwester, den Ort zu verlassen. Das Leben am neuen Ort war nicht
einfach. «Meine Mutter hatte ihr Geld durch schwarze Magie verdient, aber als
wir unser neues Leben begannen, hatte sie kein Einkommen. Wir lebten in einer
Baracke am Strassenrand, es war noch nicht einmal ein richtiges Haus…»
Warum?
Erst nach einem Jahr
können sie in ein Haus ziehen, aber zeitgleich wird Raman krank. Er ist so schwach,
dass er immer wieder zusammenbricht. «Zu der Zeit war ich mir sicher, dass es
keinen Gott gibt, denn ich fragte: 'Warum muss ich so leiden?'» Immer wieder
hört er Stimmen, die ihm hässliche Gedanken einreden und ihn drängen, andere
anzugreifen oder sich umzubringen. Er wird zu einer Gefahr für sich und andere
und auf Anraten der Dorfbewohner kettet sie ihn an, damit er niemanden mehr
angreift.
Das erste Wunder
Monatelang lebt er so vor
sich hin – bis jemand seiner Mutter vorschlägt, ihn mal in eine Kirche zu
bringen. Dort wurde für Raman gebetet und nach einem Monat war er ganz geheilt
– und auch die Stimmen verstummten. Durch das Wunder kamen seine Mutter und
Schwester zum Glauben an Jesus, doch Raman war Gott weiterhin egal. «Aus Liebe
zu meiner Mutter ging ich mit ihnen in die Kirche, aber ich glaubte nicht
daran.»
Sieben Jahre vergingen –
bis Raman einen schweren Unfall hatte. Er fuhr auf dem Motorrad und wurde von
einem grossen Lastwagen angefahren. Raman war schwer verletzt, sein Leben hing
am seidenen Faden. Freunde aus der Gemeinde seiner Mutter begannen, für ihn zu
beten. 20 Tage lang wurde es nicht besser. Ärzte schickten ihn nach Hause,
sagten seiner Mutter aber, dass er nie wieder gehen, sprechen oder vom Bett
aufstehen können würde. Die Familie der Mutter war sich sicher, dass dies die
Strafe für ihren Abfall vom Hinduismus war.
Geheilt
Doch am 21. Tag stand
Raman mit einem Mal auf und lief herum. «Gott hat dir das Leben zurückgegeben»,
erklärte ihm der Pastor – doch noch immer wollte er nicht glauben. «Ich sah
schrecklich aus, hatte Narben im Gesicht und lief mit Krücken. Ich war absolut
nicht glücklich darüber.» Er erklärte seiner Mutter: «'Wenn Gott mich wirklich
geheilt hat, will ich auch ohne diese Krücken laufen können.' Meine Mutter
betete für mich, sagte mir aber auch: 'Du musst auch anfangen zu laufen.' Das
machte ich. Innerhalb von einer Woche kehrte die Kraft in meine Beine zurück.
Und in dem Moment begriff ich, dass Jesus mich geheilt hatte.» Er übergab nun
endlich sein Leben Jesus. Nun hörte er eine ganz neue Stimme, die des Heiligen
Geistes. «Das war eine so andere Stimme, sie gibt mir Frieden…»
Gemeindegründung
Heute ist Raman
verheiratet und Gemeindegründer in der Gegend seines Heimatdorfes. «Zurzeit
gibt es an 30 Orten Sonntagsschulen und in drei Dörfern Gottesdienste.» Er hat
die Vision, in 100 Dörfern Kirchen zu gründen. Doch die Opposition ist gross.
Immer wieder ist er und seine Frau angegriffen worden, bei einem Angriff verlor
die damals schwangere Frau sogar das Ungeborene. Trotzdem hört er seinen Dienst
nicht auf. «Wenn Indien beginnt, Gott zu fürchten, werden die Menschen von
ihren falschen Wegen umkehren. Ich weiss, dass es gefährlich sein kann. Und ich
weiss, dass ich sterben kann. Aber ich habe keine Angst.»