Winsome Sears wird Vizegouverneurin und will Wege ebnen
Winsome Sears wird in Virginia als Vizegouverneurin gewählt. (Bild: Instagram)
Bei den Gouverneurswahlen
in Virginia schrieb Winsome Sears Geschichte: Sie ist die erste Afroamerikanerin,
die Vizegouverneurin wird. Sie ist die Tochter einer Einwandererfamilie aus
Jamaika und führte einst ein Obdachlosenheim.
Glenn Youngkin, der republikanische Kandidat, wurde
zum Gouverneur von Virginia gewählt. An seiner Seite steht künftig die
Republikanerin Winsome Sears, sie wurde zur Vizegouverneurin des Bundesstaates
gewählt und ist damit die erste Afroamerikanerin, die dieses Amt in Virginia
bekleidet.
Ihre demokratische Gegenkandidatin Hala Ayala,
ebenfalls eine afroamerikanische Frau, begrüsste ihre Wahl und lobte Sears dafür, dass
sie «den Weg für künftige weibliche Führungskräfte ebnet, die wie wir aussehen»,
so Hala Ayala.
In ihrer Rede nach der Bekanntgabe ihres Sieges sagte
die neue Vizegouverneurin, sie sei «zum ersten Mal in ihrem Leben um Worte
verlegen» und zollte gleichzeitig Gott Anerkennung.
«Gott segne Sie»
«Gott war mit uns, sonst hätten wir es nicht
geschafft. Und so möchte ich zum Schluss sagen: Danke, Jesus. Wie schön! Gott
segne Sie!» Sie betonte auch die Bedeutung von Bildung und Unterricht. Die
Absolventin der Regent University glaubt, dass ihr die Bildung aus der Armut
geholfen hat.
«Bildung wird uns alle aus der Armut befreien, denn
wir brauchen vermarktbare Fähigkeiten, damit unsere Kinder nicht nur überleben,
sondern gedeihen und den Wohlstand der Generationen wiederherstellen können.»
Auch will sie sich für sicherere Viertel, sicherere
Gemeinden «und einer guten Ausbildung für unsere Kinder» einsetzen. «Dies ist eine
historische Nacht, aber ich bin nicht hierher gekommen, um Geschichte zu
schreiben, ich wollte sie nur besser hinterlassen, als ich sie vorgefunden
habe. Und mit Ihrer Hilfe werden wir das schaffen.»
«Wir haben Obama zweimal gewählt»
Winsome Earle Sears kam am 11. März 1964 in der
jamaikanischen Hauptstadt Kingston zur Welt. Im Alter von sechs Jahren kam sie
in die USA. Sie wuchs in New York in der Bronx auf. Und noch bevor sie einen US-Pass hatte, leistete sie als Elektrikerin ihren Dienst in der Armee bei den
Marines.
Nach ihrem Studium in Englisch mit Nebenfach
Wirtschaftswissenschaft und einem Master-Abschluss in Organisationsführung
leitete sie ein Obdachlosenheim. Unter anderem erklärte sie nach dem
Wahlerfolg: «Hier seht ihr den amerikanischen Traum. Falls Ihr es nicht
bemerkt habt: Ich bin schwarz. Mein ganzes Leben lang war ich schwarz. Doch
darum geht es nicht.» Man dürfte nicht zulassen, dass die USA in der aktuellen
politischen Lage gespalten werde.
Auch gebe es in der
Nation Rassismus. Doch kein Land habe für Menschen aller Hautfarben so viele
Möglichkeiten bereit: «Wir haben nicht nur einmal, sondern gar zweimal einen
schwarzen Präsidenten gewählt. Und ich bin der lebende Beweis dafür.»