Unter Obdachlosen ein Zuhause finden

Die junge Lehrerin, die in der sicheren Umgebung von Sydney aufgewachsen ist, war tief betroffen von der Notlage der AIDS-Waisen, die sie auf den Strassen der südafrikanischen Metropole traf. «Viele der Kinder haben beide Elternteile durch AIDS verloren.» Sie weinte mit ihnen, wenn sie ihre Geschichten erzählten und sagten, wie sehr sie ihre Mutter vermissen. «Gleichzeitig wusste ich, dass einige von ihnen anderen Kindern gegenüber auf der Strasse gewalttätig sind.»

Überfall mit vorgehaltener Waffe

Die obdachlosen Kinder machten viel Dunkelheit durch, für Kylie Zietsch ebenfalls eine schwere Arbeit, doch sie kann die Hoffnung durch Christus bringen. «Das ist ein Privileg.»

Und sie begeistert auch andere Menschen für diesen Dienst. Obwohl sie selbst einmal einen Überfall mit vorgehaltener Waffe erlebt hatte: «Ich kehrte von einer Hochzeit in Australien zurück, war nicht auf dem Laufenden, was die sicheren Orte angeht – und noch ein wenig in meiner australischen Blase. Ich ass in einem grossen Park mit sechs Kindern im Alter zwischen acht und 13 Jahren zu Mittag und es gab viele Leute in der Nähe, was oft auf Sicherheit hinweist. Als wir aufstanden, umzingelten uns drei Leute und zogen Waffen heraus, sie richteten diese auf mich und forderten meine Schlüssel. Offenbar hatten sie gesehen, wo ich mein Auto gleich um die Ecke geparkt hatte, also gab ich ihnen meine Schlüssel und meine Tasche und alle Kinder gaben ihre Telefone und die Diebe machten sich aus dem Staub. Das war beängstigend.»

«Gott hat ein Herz für die Armen»

Manche Kinder, denen geholfen wurde, kehrten trotzdem auf die Strasse zurück. Doch mit der Zeit verstehe man, «warum Menschen in diesen Mustern stecken bleiben».

Kylie ist als Missionarin der «Church Missionary Society» (CMS) vor Ort und unterrichtet am «Johannesburg Bible College» unterrichtet.

«Mir wurde klar, wie unglaublich die Gelegenheit ist, als ich sah, wie Gott wirklich harte Herzen veränderte. Gott hat ein Herz für die Armen und ich denke, dass wir als sein Volk genauso sein müssen.»

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