Evolution mittels eines unterbrochenen Gleichgewichtes

EvolutionStephen Jay Gould, Niles Eldredge, Wirbeltierpaläontologe am American Museum of Natural History, und Steven Stanley, Paläontologe an der John Hopkins University waren die Hauptbefürworter einer neuen Theorie über die Evolution, die als Theorie des unterbrochenen Gleichgewichts bekannt wurde.38,46,47 Diese Theoretiker, wie auch eine wachsende Zahl anderer, haben schliesslich begonnen, zuzugeben, dass die fossile Überlieferung keinen`Beweis für eine schrittweise Veränderung bietet.

Charles Darwin, der grosse Hohepriester der Evolution, hatte erklärt, Evolution sei langsam und schrittweise vonstatten gegangen, indem sehr kleine, kaum wahrnehmbare Veränderungen sich in jeder Entwicklungsreihe anhäuften und damit Arten dazu veranlassten, sich über lange Zeiträume hinweg zu neuen Arten zu entwickeln. Diese Theorie wird als schrittweise Abstammung bezeichnet und wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch den mächtigen Einfluss von Julian Huxley, G.G. Simpson, Theodosius Dobzhansky, Ernst Mayr, G.L. Stebbins und John Maynard Smith, den hauptsächlichen Begründern, zum _vorherrschenden Dogma des Establishments. Die schrittweise Abstammung war das Konzept, welches den neodarwinistischen Evolutionsmechanismus bestimmte, der als synthetische Theorie bekannt ist.

Gould erklärte dann jedoch, dass es nun endlich an der Zeit sei, die neodarwinistische oder synthetische Evolutionstheorie zu begraben. Er schreibt:

sollte jedoch Mayrs Beschreibung der synthetischen Theorie zutreffen, so wäre diese Theorie als eine allgemeine Behauptung effektiv tot, trotz ihres Andauems als orthodoxer Lehrgegenstand in den Lehrbüchern"48

Die Befürworter der Theorie des unterbrochenen Gleichgewichtes erklären, dass Arten völlig entwickelt in der fossilen Überlieferung auftauchen, sich über lange Zeiträume hinweg erhalten und dann aus der Überlieferung in ziemlich gleicher Erscheinung wie bei ihrem Auftreten wieder verschwinden. Diese Formstabilität wird Stasis genannt und ist gemäss Gould und seinen Kollegen ein sehr realer Teil der Überlieferung. Dann treten andere Arten in der Überlieferung zu-tage, vollentwickelt und vermutlich mit vorangegangenen Formen verbunden, entsprechende Übergangsformen sind jedoch nicht zu finden, um die Arten miteinander zu verbinden. Diese Beweisführung steht offensichtlich im Widerspruch zu dem neodarwinistischen Evolutionsmechanismus. Wie kann die Evolutionstheorie nun hingebogen werden, um mit dieser Tatsache in Übereinstimmung zu stehen?

Die Verfechter des unterbrochenen Gleichgewichtes fanden einen. sprunghaften Evolutionsmodus als Antwort. Diesem Schema zufolge entwickelte sich einmal eine Art, vermehrte sich zu einer grossen Population und blieb über einen Zeitraum von 1, 2, 5 oder 10 Millionen Jahren oder noch länger relativ unverändert bestehen. 'Dann wurde ein kleiner Teil der Population aus unbekanntem Grund isoliert und entwickelte sich sehr schnell mittels eines unbekannten Mechanismus in eine neue Art (unter sehr schnell wird ein Zeitraum von einigen zehntausend Jahren verstanden). Hatte sich diese Art einmal entwickelt, starb sie entweder sehr schnell aus oder vermehrte sich zu einer grossen Population. Diese grosse Population blieb dann für eine oder mehrere Millionen Jahre erhalten. Die lange Periode der Stasis ist der Teil des Prozesses, der als Periode des Gleichgewichtes bezeichnet wird. Das durch die rasche Evolution charakterisierte Intervall ist die Unterbrechung - daher der Begriff unterbrochenes Gleichgewicht.

Den Verfechtern dieser Theorie zufolge bietet eine grosse Population, die sich über viele hunderte oder tausende oder Millionen von Jahren hält, eine ausreichende Gelegenheit zur Ablagerung von Fossilien. Die Periode der schnellen Evolution dagegen bietet besonders wegen der relativ kleinen, beteiligten Populationen keine Gelegenheit für Versteinerungen: Ergo können keine Übergangsformen zwischen den Arten gefunden werden.
Diese Theorie des unterbrochenen Gleichgewichtes, die von vielen als Lösung des durch die fossile Überlieferung entstandenen Problems bejubelt worden ist, ist eigentlich gar keine Lösung. Zunächst einmal ist das unterbrochene Gleichgewicht kein Mechanismus. Keiner weiss, warum oder wie Arten sich so schnell zu neuen Arten entwickeln konnten. Diese Theorie steht eigentlich im Gegensatz zu unseren Erkenntnissen aus der Genetik. Der genetische Apparat einer Eidechse ist beispielsweise 100 %-ig darauf abgestimmt, wieder eine Eidechse zu zeugen. Die Annahme, dass dieser so unbeschreiblich komplexe, fein abgestimmte, höchst einheitliche und erstaunlich stabile genetische Apparat mit einer Wechselwirkung zwischen tausenden Genen so drastische Veränderungen erfahren könnte und sich dann so schnell und auf eine derartige Weise wieder eingliedern könnte, dass nicht allein ein neuer Organismus entsteht, sondern dieser schliesslich auch eine Verbesserung der vorangegangenen Form darstellt, steht im Widerspruch zu unseren Kenntnissen dieses Apparates und seiner Funktionsweise.

Ausserdem besteht für diese Behauptung keinerlei empirisch zu beobachtender, wissenschaftlicher Beleg. Der einzige Beleg ist das Fehlen von Übergangsformen. Da sich offensichtlich keine Form langsam und schrittweise aus einer anderen entwickelt, ist es den Verfechtern des unterbrochenen Gleichgewichtes zufolge ebenso offensichtlich, dass sich eine Form also sehr schnell zu einer anderen Form entwickelt hat.

Schon seit Darwin haben Schöpfungswissenschaftler da-rauf bestanden, dass das Fehlen von Übergangsformen ein Beweis für die spezielle Erschaffung ist. Jetzt aber behaupten die Verfechter des unterbrochenen Gleichgewichts, frei nach der Devise ,wenn Du sie nicht schlagen kannst, dann geselle Dich zu ihnen", dass das Fehlen der Übergangsformen ein Beweis für die Evolution ist - zumindest gemäss dem Modus des unterbrochenen Gleichgewichts.

Die schädlichste Einwirkung auf die Evolutionstheorie des unterbrochenen Gleichgewichtes ist jedoch die Tatsache, dass es keinerlei Lösung für das wirklich ernste Problem ist, vor welches die Evolutionstheorie durch die fossile Überlieferurtg gestellt 'wird. Dieses ernste Problem besteht nicht in den fehlenden zwischenartlichen Übergangsformen, sondern in den fehlenden Übergangsformen zwischen den höheren Kategorien - Familien, Ordnungen, Klassen und Stämmen. Während beispielsweise die fehlenden Übergangsformen zwischen verschiedenen Arten einzelliger Organismen und die fehlenden Übergangsformen zwischen, sagen wir einmal' verschiedenen Seeigelarten ein ernstes Problem darstellen, stellt die riesige Kluft zwischen einzelligen Organismen und komplexen Wirbellosen wie z.B. dem Seeigel, die durch die fehlenden Übergangsformen entstanden ist, ein Problem von monumentalen Ausmassen dar. Oder noch einmal, die fehlen-den Übergangsformen zwischen verschiedenen Heringsarten mögen aus der Sicht einiger Evolutionisten ein Problem für die Evolutionstheorie sein, die Unmöglichkeit, auch nur eine einzige Übergangsform zwischen Wirbellosen und Fischen oder zwischen Fischen und Amphibien zu finden, ruft jedoch Probleme von unüberwindlicher Grössenordnung hervor.

Die Theorie des unterbrochenen Gleichgewichtes wurde als Erklärung für die fehlenden zwischenartlichen Übergangsformen entwickelt, wendet sich jedoch nicht einmal dem Problem der wirklich grossen Lücken in der fossilen Überlieferung zu, geschweige denn einer Lösung desselben. Vielleicht war dies der Grund dafür, dass Gould, einer der Erfinder des Evolutionsmodus des unterbrochenen Gleichgewichtes, sich immer noch dazu gezwungen sieht, eine „Rückkehr der vorteilhaften Missgeburten" vorherzusagen. Die steigende Pöpulariät der Theorie des unterbrochenen Gleichgewichtes ist nur ein weiterer Hinweis auf die Pleite der Evolutionstheorie.

Zusammenfassung: Schöpfung, Evolution und die fossile Überlieferung

Die wichtigsten Vorhersagen des Schöpfungsmodells sind:

1. Das abrupte Auftreten höchst komplexer und verschiedenartiger Lebensformen ohne Anzeichen von Vorfahren.

2. Das plötzliche Auftreten von Pflanzen- und Tiergrund-arten ohne Anzeichen von Übergangsformen zwischen diesen Grundarten.

Die fossile Überlieferung zeigt:

1. Ein abruptes Auftreten einer Vielzahl von höchst komplexen Lebensformen. Nirgendwo auf der Erde konnten evolutionistische Vorfahren für diese Tiere gefunden werden.

2. Ein plötzliches Auftreten höherer Pflanzen- und Tierkategorien ohne Anzeichen von Übergangsformen zwischen diesen Grundarten.

Die historische oder fossile Überlieferung stellt daher eine exzellente Unterstützung für die spezielle Erschaffung dar, widerspricht jedoch den wichtigsten Vorhersagen der Evolutionstheorie. Auf die Frage, ob Evolution wirklich stattgefunden hat, rufen die Fossilien ein überwältigendes Nein! aus.

Literaturhinweise

38. S. M. Stanley, Macroevolution, Pattern and Process, Freeman, San Diego, 1979.
46. S. M. Stanley, The New Evolutionary Timemble, Basic Books, New York. 1981.
47. S. J. Gould and N. Eldredge, Paleobiology 3:115-151 (1917).
48. S. J. Gould, Paleobiology 6:121 (1980).

 

Fortsetzung: Embryologie, rudimentäre Organe und Homologie

Datum: 29.10.2007
Autor: Duane T. Gish
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service