Diese in vielen Arten vorkommenden Wespen treiben ihren Legebohrer in Haut und Fettgewebe von Larven. Weder die bestverborgene Raupe noch die kleinste Laus entkommt ihnen. Kein passender Wirt wird verschont, nicht einmal Insektenpuppen. Schlupfwespen mit langem Legebohrer suchen in modrigen Baumstümpfen nach Larven. Sie bohren durch das Holz, bis sie schliesslich auf die Made stossen, und legen dann ihre Eier direkt in den Larvenkörper. Warm und geschützt sowie umgeben von lebendigem Nahrungsvorrat braucht die Schlupfwespenlarve nichts zu tun, als nur am Leben zu bleiben. Klugerweise frisst sie zunächst lediglich das überflüssige Fett ihres Wirtes und hütet sich, lebenswichtige Organe anzugreifen; diese kommen erst zuletzt dran. 1 Nebenbei: Das kleinste Insekt der Welt ist ebenfalls eine Schlupfwespe. Ihre Länge beträgt einen viertel Millimeter. Das heisst, sie ist praktisch unsichtbar; doch sie kann fliegen, hat sechs brauchbare Beine, kann sehen und essen, ist mit vielen deutlichen Instinkten ausgerüstet und hat natürlich auch einen effektiven Legebohrer. Fortsetzung: Andere Wunder 1 Menzel-Tettenborn und Radtke, Animals, Seite 233.Die Schlupfwespe
Datum: 13.10.2006
Autor: William Mac Donald
Quelle: Ein Gott der Wunder tut