Argumente gegen Gott

Der «liebe Gott» und das Leid der Welt

Wer glaubt nicht gerne an einen lieben Gott? Ganz besonders dann, wenn dieser Gott es gut mit uns meint. Doch wenn man plötzlich mit dem Leid dieser Welt konfrontiert wird, wird nicht selten das Vertrauen in den «lieben Gott» erschüttert.
Frau

Viele Menschen ziehen an dieser Stelle ihre eigenen Rückschlüsse:

1. Es gibt Gott nicht. Argument: «Wenn es einen Gott gäbe und dieser Gott die Liebe ist, wie es immer von ihm behauptet wird, dann kann er das Leid auf dieser Welt einfach nicht zulassen.» Was zunächst recht logisch klingt, hat dennoch einen Haken: Wer diesen Gedanken in aller Konsequenz zu Ende denkt, dem wird schnell klar, dass er von einem Gott, der gar nicht existiert, auch keine Rechenschaft oder Erklärung fordern kann. Damit wäre er letztendlich dem Schicksal ausgeliefert. Doch das Schicksal gibt ihm garantiert keine Antwort auf das Leid dieser Welt; vielmehr lässt es ihn mit dem Leid, dem Schmerz und der Bitterkeit alleine.

2. Gott ist nicht gut. Argument: «Ein Gott, der das Leid dieser Welt sieht und nicht verhindert, kann nicht gut sein.»

3. Gott ist nicht allmächtig. Argument: «Ja, Gott existiert und er ist gut, aber er ist unfähig, die Ungerechtigkeit und das Furchtbare auf dieser Welt zu ändern. Deshalb ist nicht allmächtig, sondern bloss ein alter Mann, der die Uhr des Lebens ablaufen lässt und zuschaut.»

Das Schweigen

Der springende Punkt beim Thema «Gott & Leid» liegt aber dennoch an einer völlig anderen Stelle. Die entscheidende Frage heisst für die meisten Menschen in diesem Zusammenhang nicht «Gibt es Gott oder nicht?», sondern: «Warum schweigt er?» Es ist Gottes Schweigen, das uns zur Verzweiflung bringt. Selbst Jesus, der Sohn Gottes, schrie am Kreuz nicht: «Oh, diese Schmerzen!» oder «Mein Gott – wozu?», sondern: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?»

Es hilft mir im Leid nicht, die Existenz Gottes zu leugnen, und auch nicht, Gott Lieblosigkeit und Unfähigkeit zu attestieren. Eine solche Anklage beendet nicht das Leid dieser Welt und auch nicht mein privates. Und ob ich es wahrhaben möchte oder nicht: Gott ist meine einzige Hoffnung!

Die Hoffnung

Gott ist unsere einzige Hoffnung, auch wenn wir nicht immer erkennen, wozu das Leid dienen soll. Gott ist und bleibt unsere einzige Hoffnung, auch wenn das Warum des Leidens häufig weder zu verstehen noch nachzuvollziehen ist. Doch Gottes Angebot bleibt: «Vertraue mir! Ich bin bei dir! Wenn du mich und meine Hilfe in guten Tagen des Lebens erfährst – wie viel mehr in den schweren?»

An dieser Stelle muss ich an die Worte meiner Mutter denken, die vor über 10 Jahren an Krebs erkrankte. In den letzten Monaten ihres Lebens sagte sie: «Wir haben anderen Menschen immer gesagt, dass Gott trägt, tröstet und uns nahe ist. Wir haben es nicht laut genug gesagt!» Gott ist mitten im Leid der Welt. Er lässt Leid zu, aber er trägt uns auch im Leid. Er leidet mit uns. In Jesus Christus hat er das Leid und den Tod besiegt und uns ein Versprechen gegeben: Eines Tages wird alles Leid ein Ende haben. «Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.» (Die Bibel, Offenbarung, Kapitel 21, Vers 4).

Datum: 06.11.2007
Autor: Wilfried Schulte
Quelle: Neues Leben

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