Wahrgenommen wird die Persönlichkeit in ihrer Wirkung auf den Mitmenschen innerhalb eines sozialen Gefüges. Für die eigene Identität entscheidend ist also die Frage, von welchen prägenden Faktoren man sich beeinflussen lässt. Unsere Persönlichkeitsentwicklung folgt Gesetzmässigkeiten wie Vererbung, Prägung, und der Integration in Beruf, Gesellschaft, Familie und Jugendgruppe etc. Daraus resultiert eine vitale Kompetenz, die sich aus intellektueller und emotionaler Kompetenz zusammensetzt. Die Begriffe dazu sind: IQ (Intelligenz-Quotient) und EQ (Emotionaler Quotient). Auf diese Kategorien beschränkt sich das naturwissenschaftliche Menschenbild. Es kennt „Soma“ (Körper) und „Psyche“ (Verstand und Gemüt). Das biblische Menschenbild dagegen kennt eine drei-dimensionale Struktur, in der unsere Kreatürlichkeit von der geistlichen Dimension „Pneuma“ mitgeprägt wird. Gott hat uns Menschen auf „Ebenbildlichkeit hin“ erschaffen. Wir sind befähigt zur Kommunikation mit ihm. Aus der bewussten Pflege dieser Beziehung resultiert eine spirituelle Kompetenz, durch die man eine übergeordnete geistliche Identität gewinnt. Dieser „spirituelle Quotient“ (SQ) ist ein Geschenk Gottes. Er formt als geistlicher Reifungsprozess unsere Persönlichkeitsstrukturen zur „integralen Persönlichkeit“. Ein charakteristisches Beispiel dafür ist der Appell Gottes an Abraham: „Wandle vor mir und sei ein Ganzer“. Damit wurde Abraham zur integralen Persönlichkeit. Sein IQ und sein EQ wurde von der spirituellen Kompetenz, nämlich den Gaben Gottes, zur Ganzheitlichkeit ergänzt. Dabei ging es nicht um eine unbestimmte „höhere Kraft“, sondern um den einen Schöpfergott, zu dem man durch Jesus Christus eine persönliche, Identität formende Beziehung aufbauen kann. Die folgende Gegenüberstellung zeigt den Unterschied im Verhalten zwischen Menschen mit einer solchen „integralen Persönlichkeitsentfalung sowie der partialen Persönlichkeitsentwicklung. Bei der Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsgewinnung können zwei Hauptlinien unterschieden werden: Bei der im Schema dargestellten Entfaltung spielen die individuellen Faktoren die Hauptrolle. Daraus zeigt sich: die Beziehungsfähigkeit ist wichtiger als der Intellekt. Bedeutungsvoll ist auch die vorgeburtliche Prägung des Menschen, vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft: In dieser Zeit übernimmt das ungeborene Kind die „Mutter-Sprache“ und erlebt die mütterliche Emotionalität. Bekannt ist, wie zum Beispiel auch Musik und Gesang aufgenommen werden. Besonders wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung ist die soziale Kompetenz, die vor allem in den ersten fünf Lebensjahren strukturiert wird. Prinzipiell ist sie ein Teil der vitalen Kompetenz, insbesondere als Faktor des EQ. Die Stadien der psychosozialen Entwicklung sind in ihrer Polarisierung dargestellt. Wobei sie auch in der zeitlichen Längsachse fördernde und hemmende Einflüsse aufeinander ausüben. Dies führt zu der bekannten Einmaligkeit eines jeden Menschen, der je nach seiner persönlichen Beziehung zu Gott mit einer entsprechenden spirituellen Kompetenz ausgestattet wird. Dank der - auch im reiferen Alter noch erreichbaren - spirituellen Kompetenz gewinnt ein Mensch, der in einer bewussten Beziehung mit Gott und Jesus lebt, eine neue Dimension im Leben: insbesondere eine Gewissheit um Ursprung, Sinn und Ziel des Lebens. Im geschichtlich-sozialen, religiösen und politisch-wirtschaftlichen Umfeld, entfaltet der Mensch sein Leben. Die daraus resultierenden Identitäten weisen ein erhebliches, aber unterschiedliches Aggressions-Potenzial auf. Dieses flammt in der ganzen Weltgeschichte, gross- wie kleinräumig auf: z.B. in Nord-Irland, Baskenland etc. Analoge Impulse, aber ohne Aggressions-Problematik, finden sich auch in Gründungen von Vereinen und/oder Verbindungen zur Pflege ethnisch-kultureller Identität. Welche Funktion hat nun die christozentrische, spirituelle Kompetenz? Entscheid ist, dass Menschen mit den unterschiedlichsten natürlichen Identitäten, aber mit der integralen, übergeordneten Identität von Gott, friedfertig und in echter Toleranz miteinander leben und umgehen können. Diese vom Geist Gottes mitgestaltete Persönlichkeit gewinnt eine umfassende innere Freiheit, unabhängig von den äusseren Bedingungen. Die Entwicklung zur integralen Persönlichkeit ist somit ein lebenslanger Prozess. Für alle Menschen gelten dieselben Kriterien: Es geht um die ganzheitlich praktizierte Beziehung zu Gott, die in Jesus Christus, für Herz und Verstand begreifbar wird. Der bewusste Christ gewinnt dadurch als Persönlichkeit Fähigkeiten wie: Liebe (Agape), Vergebung, Dankbarkeit, Vertrauen. Lauter Begabungen, die ihn mit dieser spirituellen Kompetenz und mit seiner ganzen Vitalität zu einer integralen Persönlichkeit werden lassen. Weil Jesus Christus, Gottes Sohn und zugleich Modell des wahren Menschen ist, brauchen wir Menschen ihn, um integrale Persönlichkeiten zu werden. Autor: Dr. med. Heinz Gottschall/ gekürzt und bearbeitet von Antoinette Lüchinger Vollständiger, unbearbeiteter Artikel: www.ivcg.de/artikel-download/200309gottschall.pdf Die Entwicklung unserer Persönlichkeit
Der spirituelle Quotient
Gott füllt unsere Defizite
Integrale Persönlichkeitsentfaltung Partiale Persönlichkeitsentwicklung Bezug auf den Mitmenschen Bezug auf sich selbst Bezug zu Gottes Autorität in Jesus Christus Trugschluss: Autonomie, Humanismus Sinnfindung und Sinngebung als Lebensprinzip Lustprinzip: Hedonismus
Sinnlosigkeit des Lebens „Existenzial-Philosophie“Christozentrische Ethik:
Mensch wie Gott ihn meint:
liebt Gott - erkennt die WeltSituationsethik:
säkularer Mensch:
diskutiert über Gott und die WeltStabilität in der Identität als ein von Gott
geliebtes Geschöpfkreist um sich selbst mit Ersatzreligionen/Esoterik „integraler“ Mensch: ganzheitliches Menschsein
in der Wechselwirkung von
Leib-Psyche-Gottes Geist „lebendige Seele“partialer Mensch: vermeintliche Selbstverwirklichung unter dem Einfluss des Weltgeistes „tote Seele“ Die vorgeburtliche Prägung
Kollektive Strukturen
Ein in Gott zentriertes Leben
Datum: 09.10.2003
Quelle: Reflexionen