Wir haben
so viele Fragen an Gott. Warum lässt er dies zu? Warum greift er dort nicht
ein? Warum lässt er sich so lange Zeit, unser Gebet zu beantworten? Wir
bombardieren Gott mit unseren Wünschen, Fragen und Anklagen und verpassen
dabei, auf das zu hören, was Gott uns zu sagen hat. Es lohnt sich, mal über
Gottes Fragen an uns nachzudenken.
Fragen an Gott mal aus einem anderen Blickwinkel anschauen. (Foto: iStockphoto)
Am Anfang der
Bibel stellt Gott den Menschen fünf Fragen. Natürlich stehen sie im
Zusammenhang mit der Geschichte zwischen Gott und den ersten Menschen der Erde.
Und dennoch sind diese Fragen auch heute noch toppaktuell. Es sind Fragen, die
zu einem Leben helfen sollen, wie Gott es für den Menschen vorgesehen hat. Wie
würden wir auf diese Fragen antworten?
1. Frage:
Wo bist du?
Es ist kurz
nach dem «Sündenfall», wo Adam und Eva glauben, dass sie selbst wissen, was gut
und was böse ist. Sie haben vom verbotenen Baum gegessen und erkennen, dass sie
nackt sind. Als Gott kommt, schämen sie sich und verstecken sich vor ihm. Und
Gott ruft: «Mensch, wo bist Du?» (Die Bibel, 1.Mose, Kapitel 3,Vers 9).
Auch heute
noch ruft Gott nach Dir. Wo bist Du? Ich möchte Gemeinschaft mit dir haben. Wo
stehst du in deinem Leben? Wo gehst du hin?
2. Frage:
Wer hat Dir das gesagt?
Als Adam sich
zu erkennen gibt und erklärt warum sie sich versteckt haben, fragt Gott: «Wer
hat dir gesagt, dass du nackt bist?» (Die Bibel, 1. Mose, Kapitel 3, Vers11).
Wir wissen, wer es war. Es war die Schlange, die sie verführt hatte vom Baum
der Erkenntnis zu essen. Von Gott hatte er diese Erkenntnis jedenfalls nicht.
Woher kommen
dein Gottesbild, dein Weltbild und deine Selbsteinschätzung? Von wem hast du
das, was du glaubst? Kommt es aus Gottes Wort? Oder sind es deine eigenen
Gedanken, Verletzungen und Vorstellungen? Von wem lässt du deine Gedanken
prägen und beeinflussen?
3. Frage:
Warum hast du das getan?
Nachdem Adam
die Schuld auf Eva geschoben hatte, fragt Gott die Frau: «Warum hast du getan?»
(Die Bibel, 1. Mose, Kapitel 3, Vers 13). Gott wusste, dass diese Tat für die
Menschen schlimme Konsequenzen hat. Doch er fragt nach dem Grund. Warum Eva?
Ging es Dir nicht gut bei mir? Hattest du Mangel?
Schuld trennt
von Gott. Aber Gott sieht nicht in erster Linie auf all das, was schief
gegangen ist. Er schaut auf dich und fragt: «Warum?» Warum betrügst du bei
deiner Steuererklärung, denkst du ich kümmere mich nicht genug um dich? Warum
behandelst du andere von Oben herab, glaubst du ich würde dich jemals
vergessen? Warum zerstörst du dich selbst, weißt du nicht, dass ich dich liebe?
4. Frage
Warum ärgerst du dich?
Ein Kapitel
später. Die beiden Söhne von Adam und Eva bringen Gott ein Opfer dar. Kain
opfert ein paar seiner Feldfrüchte, Abel gibt Gott die besten Fleischstücke
seiner erstgeborenen Lämmer. Gott schaut auf das Herz der beiden und nimmt
Abels Opfer an, Kains Gabe nicht. Als der sich ziemlich darüber ärgert, fragt
ihn Gott: «Warum bist du so zornig und blickst grimmig zu Boden?» (Die Bibel,
1. Mose, Kapitel 4, Vers 6).
Es ist Gott
nicht egal, wie du dich fühlst und was in dir vorgeht. Gott geht es nicht nur
um deine Worte und Taten, er interessiert sich, wie es dir wirklich geht.
Negative Gefühle sind sehr menschlich und nicht verboten. Gott ist nicht
oberflächlich, er möchte eine ehrliche und tiefe Beziehung mit dir.
5. Frage:
Wo ist dein Bruder?
Der
Brudermord. Kain erschlägt Abel. Und Gott fragt Kain: «Wo ist dein Bruder?»
(Die Bibel, 1. Mose, Kapitel 4, Vers 9) Gott weiss genau, was los ist. Trotzdem
fragt er. Beziehungen sind Gott wichtig. Es ist ihm nicht egal, dass wir in
Streit, Unversöhnlichkeit und Bitterkeit leben.
Gott fragt
auch dich: Wo ist dein Bruder? Was ist mit deinen kaputten Beziehungen? Mit
deinen Verletzungen, die du an andere weiter gibst? Was ist mit deinem Hass?
Deiner Gleichgültigkeit? Wo lebst du unversöhnt und verbittert? Gott möchte
dich und deine Beziehungen heil machen.