Religion stärkt die Gesellschaft

Christlicher Glaube hat über eine spirituelle Bedeutung hinaus ungemein praktische Konsequenzen. Wer sich an christliche Gebote hält, der kommt besser durchs Leben.
Wer sich an christliche Gebote hält, der kommt besser durchs Leben.

Gesellschaftliche Gruppen, die sich an die Zehn Gebote halten, – beispielsweise: «Was Du nicht willst, das Dir man tu, das füg auch keinem anderen zu» – haben mehr Erfolg als andere. Neue statistische Erhebungen zeigen diese Erkenntnisse immer deutlicher, so auch der «European Social Survey» oder die Langzeitstudie «Leben in Deutschland», in der Wissenschaft «Sozio-oekonomisches Panel» (SOEP) genannt.

Wer regelmässig einen Gottesdienst besucht, hat einen grösseren Freundeskreis und pflegt mehr Kontakte zu seinen Nachbarn als nichtreligiöse Menschen, hat auf Basis der SOEP-Daten der Sozialwissenschaftler Richard Traunmüller herausgefunden, der am Lehrstuhl für Vergleichende Politik der Universität Konstanz tätig ist.

Protestanten engagieren sich häufiger ehrenamtlich und in Vereinen als Katholiken und Moslems. Danach erleichtert die evangelische Kirche mit ihren flachen Hierarchien breites gesellschaftliches Engagement. Katholiken und Moslems hingegen knüpfen eher informelle Netzwerke, das heisst, sie setzen eher auf Verwandtschaft und Freundschaft.

Positiver Effekt von Religion

«Die Kirche bietet eine organisatorische Plattform für vielfältige Aktivitäten. Ob Chor, Elternkreis oder Schuldnerberatung – das wirkt positiv in die Gesellschaft und fördert das, was man als das ,Soziale Kapital’ eines Menschen beziehungsweise einer Gesellschaft bezeichnet», sagt Traunmüller. Diese positiven Effekte von Religion gelten allerdings in dieser Form nur für die grossen Glaubensgemeinschaften, nicht aber für religiöse Splittergruppen oder Sekten.

Man muss allerdings eingestehen, dass die christlichen Kirchen zwar den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, aber die Kluft zwischen arm und reich, zwischen gebildet und weniger gebildet, wird auch hier nicht überwunden, denn in den Gemeinden finden sich nicht nur Gleichgesinnte, sondern auch Gleichgestellte zusammen.

Studie: Richard Traunmüller, Religion als Ressource sozialen Zusammenhalts? Eine empirische Analyse der religiösen Grundlagen sozialen Kapitals in Deutschland, SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research, No. 144, Berlin 2008.

Datum: 07.01.2009
Quelle: UNSERE KIRCHE

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