Thyatira und die Verführerin

Jesus, der Auferstandene, hat Augen «wie Feuerflammen»: Er blickt durch alle Masken und Mauern. Er liebt die Gemeinde in Thyatira. Sie lebt im Glauben und wächst, lässt sich nicht beirren auf ihrem Weg und zeichnet sich aus durch Liebe und Hilfsbereitschaft. Jesus sieht und schätzt dies alles.

Doch die Gemeinde hat sich nicht getrennt von einer Frau, die sich als Prophetin gebärdet, Gottes Willen zu lehren behauptet und dabei eine selbstgefällige, verführerisch lustorientierte Spiritualität verströmt. Sie gleicht Isebel, der heidnischen Frau des israelitischen Königs Ahab, die fremde Götter ins Land brachte, und wird darum mit diesem Namen bezeichnet. Jesus hatte die Frau bereits aufgefordert, von ihrem unzüchtigen Tun zu lassen – vergeblich. Sie wird seine Strafe erfahren, mit allen, die weiter ihre Spiele mitmachen. «Isebels» Kinder werden sterben.

An Thyatira werden alle Gemeinden erkennen, dass Jesus, dem Herrn, nichts verborgen bleibt. Weil er seine Gemeinden liebt, geht er mit ihren Gliedern gesondert um. Er belohnt und straft sie den jeweiligen Taten entsprechend. Jene Christen in Thyatira, die sich von «Isebel» ferngehalten und ihre Lehre abgelehnt haben, sollen den überlieferten Glauben bewahren. «Was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme.»

Alle sollen hören, was der Heilige Geist den Gemeinden sagt. Die Schwäche der Christen in Thyatira, die sich der Frau nicht erwehren können, hält Jesus nicht von einer grandiosen Zusage ab: «Wer den Sieg erringt und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht geben über die Völker… und den Morgenstern» (Offenbarung 2,18-29).

Der Brief an die Gemeinde von Thyatira ist eines von sieben Schreiben. Es findet sich in der Bibel, im Buch der Offenbarung, Kapitel 2, Verse 18-28.

In dieser Reihe:
Schreiben an Ephesus
Schreiben an Smyrna
Schreiben an Pergamon
Schreiben an Sardes
Schreiben an Philadelphia
Schreiben an Laodicea