Als sein Vater sich
entschied, Muslim zu werden, wurde das Leben des Jugendlichen Tariq (Name
geändert) entscheidend verändert. Doch er fand wieder Hoffnung und sagt heute:
«Gott lässt seine Kinder nie im Stich!»
Ein Junge der «Hope School» (Symbolbild)
«Ich erinnere mich noch an den Moment, als ein Mann zu
meinem Vater kam und ihm sagte: 'Wenn du zum Islam konvertierst, wirst du
ein reicher Mann sein und eine andere Frau heiraten.' Mein Vater war ein
einfacher und ungebildeter Portier, der auf dem Markt arbeitete, aber er war der Versorger
unserer fünfköpfigen Familie», erinnert sich Tariq.
«Wir waren eine
sehr arme Familie, die darum kämpfte, mit dem wenigen Geld durchzukommen, das
mein Vater während eines langen und anstrengenden Tages verdiente. Er trug die Taschen
und Produkte, die die Leute auf dem überfüllten Markt gekauft hatten, zum nächsten
Taxi oder Fahrzeug.»
Das unmoralische Angebot
Die «Hope School» hilft jungen Palästinenser und bringt Hoffnung.
«Wir lebten in
einem Dorf, in dem 99 Prozent der Bevölkerung Muslime waren, während unsere
christliche Familie kaum die Kirche besuchte oder dem Wort Gottes folgte.»
Unter diesen Umständen war Vater überzeugt, dass er reicher werden und von der
Gesellschaft unterstützt würde, wenn er seine Religion wechselt.
Doch damit wurde
die Familie ins Unglück gestürtzt: «Meine Mutter weigerte sich, die Entscheidung zu
akzeptieren. Sie nahm mich mit und floh zurück zum Haus ihrer Eltern. Mein
älterer Bruder blieb bei meinem Vater. Fünf Monate später bekam meine Mutter ein neues
Baby. Mein Vater heiratete sofort eine muslimische Frau, während meine
Mutter vier Jahre später einen christlichen Mann heiratete. Mein
Stiefvater lehnte meine Schwester und mich ab, also wurden wir zwei getrennten
Waisenhäusern anvertraut.»
«Warum bin ich hier?»
«Während dieser
Zeit schwebten viele Fragen in meinem Kopf herum, ohne dass ich klare oder
vernünftige Antworten fand: Warum bin ich hier? Warum stehe ich nicht unter der
Obhut meines Vaters oder meiner Mutter? Warum bin ich allein, während die anderen
bei ihren Eltern wohnen?» Dann geschah eine Tragödie: Sein Vater kam, um Tariq zu sich
zu holen. Auf dem Weg zum Dorf hielt er an, um einzukaufen. Als er die Strasse
überquerte, fuhr ihn ein Auto an und er starb sofort.
Tausende Fragen
quälten Tariq – er fragte sich, ob das der Wille Gottes gewesen war. Oder eine
Art Bestrafung. Oder ein Fluch des Teufels.
Tariq wurde in
die Obhut eines Priesters gebracht, der versuchte, ihn in seinem Beruf auszubilden. Das passte Tariq aber nicht, er lehnte sich auf, bis er
rausgeworfen wurde. Nun waren für ihn alle Türen verschlossen.
Der Rückstand
Schüler an der «Hope School»
Völlig verloren
wurde er von jemandem angesprochen und auf
die «Hope School» gebracht.
«Hier wurde mir klar, dass ich ein neues Leben beginnen würde. Sie ermutigten
mich, wieder von vorne anzufangen, und ich wurde in die 8. Klasse aufgenommen.»
Allerdings gestaltete sich das zunächst schwierig, da Tariq vom Alter her zwar in
die 8. Klasse gehörte, aber gerade erst die 2. Klasse beendet hatte.
Eine
Kursänderung erfolgte. «Mit Hilfe der Schule begann ich zu lernen und nebenher
auch in einem nahegelegenen Berufsbildungszentrum neue Fähigkeiten zu erwerben,
im Olivenholzhandwerk, Kochen und Landbau.» Dem Direktor
gelang es, Tariqs älteren Bruder ebenfalls an die Schule zu holen und auch ein
Treffen mit der Mutter konnte eingefädelt werden.
«Gott lässt seine Kinder nie im Stich»
«Mein Vater ist
zum Islam übergetreten und wir sind nicht reich geworden. Er konvertierte zum
Islam und unser Leben wurde auf den Kopf gestellt. Eine Lüge hat das Leben
unserer ganzen Familie verändert. Mein Vater ist gestorben, meine Mutter hat
wieder geheiratet und lebt von ihren Kindern getrennt, ihre Tochter lebt in einem
Waisenhaus.»
Doch an der «Hope School» hat Tariq wieder Hoffnung gefunden. «Ich glaube, dass Gott seine
Kinder nie im Stich lässt, und ich habe immer noch Hoffnung im Herzen. Ich erhalte Hilfe von meinen Mitschülern und den Mitarbeitern der Schule.»