30 Jahre für besten Freund gebetet

«Plötzlich fand er Jesus einfach unglaublich»

Kein Mensch ist zu weit weg, als dass Gott ihn nicht erreichen könnte. Das hat Pastor Francis Chan erlebt – nach 30 Jahren Gebet für seinen besten Freund. Und deshalb ermutigt er, Gott unaufhörlich um das zu bitten, was kein Mensch schaffen kann.
Francis Chan

Ich erinnere mich noch, als ich das erste Mal in eine Höhle kletterte. Bis zu dem Augenblick hatte ich keine Ahnung, was «stockdunkel» wirklich bedeutet. Ich hörte die Stimme meines Freundes neben mir, aber ich konnte ihn nicht sehen. Egal, wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte noch nicht einmal meine Hand vor Augen sehen. Dann machte mein Freund seine Taschenlampe an – alles veränderte sich. Die Dunkelheit war verflogen, die wunderschöne Höhle wurde sichtbar.

Menschliche Bemühungen bringen nichts

Genau das beschreibt Paulus in 2. Korinther, Kapitel 4, Verse 3-6: «Wenn das Evangelium, das wir verkünden, trotzdem wie mit einer Decke verhüllt ist, dann ist das bei denen der Fall, die verloren gehen, weil sie der Wahrheit keinen Glauben schenken. Der Gott dieser Welt hat sie mit Blindheit geschlagen, sodass ihr Verständnis verfinstert ist und sie den strahlenden Glanz des Evangeliums nicht sehen, den Glanz der Botschaft von der Herrlichkeit dessen, der Gottes Ebenbild ist – Christus. (…) Denn derselbe Gott, der gesagt hat: 'Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!', der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, sodass wir in der Person von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen.»

Wir alle laufen in kompletter geistlicher Dunkelheit herum, bis Gott sich entscheidet, sein Licht auf uns strahlen zu lassen. Und wenn Gott sein Licht im Herzen eines Menschen scheinen lässt, sieht dieser sofort die Schönheit des Evangeliums. Keine menschliche Bemühung schafft das; Rettung ist ein Wunder Gottes!

«Ein blinder Mensch kann keinen Sonnenuntergang geniessen»

Wie oft wurde ich schon gebeten, mit den noch ungläubigen Freunden von Personen zu sprechen, die glaubten, dass meine Worte einen Unterschied machen würden. Und viel zu oft habe ich eingewilligt und verzweifelt versucht, die perfekten Worte hervorzubringen, damit sich diese Leute in Jesus verlieben. Sehen Sie, wie absurd das ist? Paulus schreibt im Vers 4, dass Satan diese Menschen mit Blindheit geschlagen hat.

Wenn Gott nicht an ihnen wirkt, macht es keinen Sinn, dass wir jemanden anflehen, Jesu Schönheit zu erkennen, so wie es sinnlos ist, einen blinden Menschen zu bitten, einen Sonnenuntergang zu geniessen… Deshalb müssen wir unser Flehen direkt an Gott richten!

30 Jahre gebetet

Jesus sagt uns im Gleichnis vom Richter und der Witwe, dass wir «unablässig beten sollten» ohne uns entmutigen zu lassen (Lukas, Kapitel 18, Vers 1). Im beharrlichen Gebet steckt unglaubliche Kraft. Gott ist nicht wie wir: Ihn stört es nicht, wenn seine Kinder immer und immer wieder um dasselbe bitten. Er freut sich vielmehr über den Glauben, der sich dadurch zeigt, wenn wir immer wieder für jemanden bitten, dass er gerettet wird.

Mein bester Freund von der Uni entschied sich damals, dass er Jesus nicht folgen möchte. Das brach mir das Herz. Ken und ich gingen getrennte Wege, aber ich hörte nie auf, für ihn zu beten – ich konnte es gar nicht. Jedes Mal, wenn ich an Ken dachte, war das Gebet wie ein natürlicher Reflex.

Vor zwei Jahren sprach ich in Seattle, wo Ken lebt. Ich lud ihn zu der Veranstaltung ein, um uns nach 30 Jahren endlich mal wieder zu sehen… Und nach 30 Jahren des Gebets entschied Gott, sein Licht in Kens Herz scheinen zu lassen. Plötzlich fand er Jesus einfach unglaublich und konnte gar nicht begreifen, wie er das all die Jahre nicht gesehen hatte. Wenige Wochen später flogen Ken und seine Frau nach San Francisco und ich taufte beide. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was für ein Geschenk das für mich war. Er ist einer der wenigen Menschen, für den ich dreissig Jahre lang ständig gebetet habe – ein geringer Preis im Vergleich dazu, dass ich die nächsten dreissig Millionen Jahre mit ihm verbringen werde…

Niemand ist zu weit weg

Kein Mensch ist zu weit gelaufen, als dass Gott ihn nicht zurückholen könnte. Kein Herz ist zu hart, als dass Gott es nicht erweichen könnte. Niemand ist zu verloren, als dass Gott ihn nicht retten könnte. Beten Sie weiter zu Gott, damit er das tut, was nur er tun kann. Bis heute habe ich immer noch Fragen dazu, wie sich der Wille Gottes mit der Effektivität meiner anhaltenden Gebete verflechtet. Aber ganz abgesehen davon bin ich bereit, zu gehorchen und zu beten. Ich weiss zwar nicht, wie es funktioniert, aber ich habe gesehen, dass es funktioniert. Denken Sie mit mir über Lukas, Kapitel 18 nach, vertrauen Sie den Worten Jesu und beten Sie aufrichtig und mit einer Erwartungshaltung.

Zum Thema:
«Du und dein Haus...»: Von einer lesbischen Rapperin und einer Mutter, die nicht aufgab
Frust beim Gebet: Gott antwortet nicht – soll ich trotzdem weiterbeten?
Nach drei Jahren Gebet: Ermordete Kopten endlich in Ägypten begraben

Datum: 30.11.2018
Autor: Francis Chan / Rebekka Schmidt
Quelle: Desiringgod.org / Übersetzung: Livenet

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service