Florence Weber

«Ich wollte immer die Kontrolle behalten»

Auf der Suche nach Gott begegnete ihr der Schöpfer des Universums in Form eines vierblättrigen Kleeblatts! Doch Gott ist für Florence Weber weit mehr als ein Glücksfaktor. Er ist ihr zum Lebensinhalt geworden.
Florence Weber

Florence Weber wird 1970 in Lausanne geboren. Als Schülerin erlebt sie eiserne Disziplin. Florence erinnert sich: «Bei geringstem Widerstand bekamen wir eins mit dem Metallmassstab auf die Finger.» Balsam für die Kinderseele ist in jener Zeit das lauwarme Zuckerwasser, das ihr die Grossmutter  ans Bett bringt, bevor sie mit dem Mädchen betet. Florence ist acht, als sich ihre Eltern scheiden lassen. Mutter und Tochter ziehen nach Kilchberg im Kanton Zürich. Mit dem (Schweizer)-Deutsch kommt Florence schnell klar. Auch in der Schule hat sie keine Probleme.

Die Welt erobern

Als Teenager wird sie aufmüpfig, haut mehrmals von zuhause ab, kostet das Leben aus: mit Partys, Jungs und Alkohol. Nach der Lehre in einem Reisebüro gelangt Florence über einen Freund ins Verlagswesen, verkauft erfolgreich Anzeigen. Mit 27 lernt sie den Internet-Crack Rolf Weber kennen. Hin und weg von «George Clooney Nummer 2», macht sich Florence bald auf und davon – reist mit Rolf und Rucksack ein Jahr um die Welt. Nach diesem Abenteuertrip sind die beiden reif für den Traualtar, geben sich am 21. Februar 2001 in Kilchberg das Jawort.

Einladung der besonderen Art

Rolf arbeitet inzwischen in der Kommunikation eines aufstrebenden IT-Unternehmens im Zürcher Oberland. Eines Tages kommt er mit einer für Florence sonderbaren Botschaft nach Hause: «Schatz, ich habe heute Jesus in mein Leben eingeladen.» Florence ist stark irritiert. Dass im Betrieb ihres Mannes vor Meetings gebetet wird, ist ihr bekannt. Von einer persönlichen Beziehung mit Jesus hat sie jedoch noch nie gehört. Sie bleibt skeptisch. Bis ihr ein heute guter Freund vorschlägt, Gott eine Aufgabe zu stellen. Würde er handeln, solle auch sie sich für ihn entscheiden.

Ein Bekenntnis und ein Baby

An einem verregneten Nachmittag streift Florence mit ihrem damals vierjährigen Sohn Eric und ihrem Hund durch eine Wiese voller Klee. Spontan bittet sie Gott, er möge ihr ein vierblättriges Kleeblatt zeigen: «Wir wollten schon nach Hause gehen, als ich es auf einmal sah. Das Gras ringsherum war niedergedrückt, und in der Mitte ragte dieser eine Stiel mit den vier Blättern heraus. Ich war baff und dachte: 'Wow, ich Würmchen auf diesem Erdball bin Gott wichtig. Er interessiert sich für mich persönlich'!» Kurze Zeit später erleidet Florence eine Eileiterschwangerschaft, hat innere Blutungen. Auf dem Spitalbett vor der OP sieht sie den Moment gekommen, Jesus in ihr Leben einzuladen. Bevor Rolf mit ihr betet, räumt Florence vor Gott mit ihrer wilden Vergangenheit auf. Am nächsten Morgen erwacht sie mit einem Eileiter weniger. Damals ist sie 38 und die Chance auf ein zweites Kind gering. Dennoch geschieht das Wunder. 2008 kommt Mia zur Welt.

Frei von Angst und Alpträumen

Florence, die stets «Vollgas unterwegs» war, um im Leben nichts zu verpassen, wird gelassener. Durch Online-Predigten und Gespräche mit anderen Christen lernt sie Gott immer besser kennen. Auch ihr Vertrauen ihm gegenüber wächst. Dazu Florence: «Ich hatte immer versucht, die Kontrolle über mein Leben zu behalten.» Der Preis dafür war hoch. Florence litt jahrelang unter Angstattacken und Alpträumen. Urplötzlich wurde ihr schwindlig und übel, das Herz raste. Als Florence Gott bittet, sie von diesem Leiden zu befreien, greift er ein. Die Attacken werden seltener und sind heute kein Thema mehr. Florence ergänzt: «Ich habe mich bewusst gegen die Angst entschieden. Will sie mich wieder packen, dann bete ich. Bei Gott fühle ich mich sicher, er beschützt mich jeden Tag.»

Menschen begleiten und stärken

Die Freude am Leben strahlt bei Florence aus allen Poren: «Mein Vater im Himmel beschenkt mich so reich. Ich kann ihm alles anvertrauen. Er sorgt für mich. Ich muss nichts leisten. Ich darf einfach ich selbst sein und aus seiner Liebe heraus leben und Kraft schöpfen. So kann ich heute 'Vollgas' für ihn unterwegs sein.» Florence ist überzeugt, dass sie in ihrem Leben keinem Menschen zufällig begegnet, dass immer ein Grund dahinter steckt. Regelmässig lädt sie mit ihrer besten Freundin Leute ein, tauscht sich über Lebens- und Glaubensfragen aus. «Ich liebe es, Frauen zu begleiten und zu ermutigen. Mädchen im Teenager-Alter liegen mir besonders am Herzen. Es ist so wichtig, ihnen zu versichern, dass sie in Gottes Augen wertvoll und wertgeachtet sind. Niemand – kein Mann und keine Modelagentur – kann ihnen diese Wahrheit streitig machen.»

Zur Webseite:
Florence Webers Geschichte auf MyStory.me

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Datum: 16.12.2015
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch

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