Lana Schmidt ist erst 30, als ihr Mann plötzlich stirbt. Jetzt steht
sie mit zwei kleinen Kindern alleine da. Der Schmerz ist untragbar. In ihrem
Leid ringt sie mit Gott. Doch dann erlebt sie, wie er sie trägt und tröstet.
Lana Schmidt
Wir waren fast zehn Jahre verheiratet. Haben zwei Kinder bekommen.
Waren glücklich. Bis zu diesem Moment, der alles veränderte. Es war ein Tag vor
Heilig Abend. Als mein Mann morgens das Haus verliess, war noch alles in
Ordnung. Dann rief mich ein Arbeitskollege an und sagte, dass er ins
Krankenhaus gebracht wurde, weil es ihm nicht gut ging. Kurz vor elf Uhr
teilte mir das Krankenhaus mit, dass mein Mann einen Herzinfarkt erlitten hat.
Die Strassen waren voll, wir standen im Stau, es war eine ganz
furchtbare Fahrt. Während ich im Auto sass, war es, als würde jemand zu mir
sagen: «Andreas ist tot.» Eine unbeschreibliche Angst überfiel mich.
Endlich im Krankenhaus angekommen, wartete ich zwischen Hoffen und
Bangen auf irgendeine Information. Dann ging die Tür auf und eine junge Ärztin
kam herein. Schon an ihrem Blick sah ich es sofort. «Ist er tot?», fragte ich.
Und sie nickte nur. Es war unbegreiflich und surreal. Immer wieder sagte ich:
«Nein!», aber die Ärztin antwortete: «Doch.»
Plötzlich Witwe
Von einer Minute auf die andere war nichts mehr wie es einmal war. Ich
war 30, plötzlich Witwe und alleinerziehende Mutter. Dann dachte ich an meine
Kinder, was das für sie bedeutet und das brach mir mein Herz. Sie waren gerade
vier und sechs Jahre alt. Wie sollte ich ihnen so etwas sagen? Ich hatte
wahnsinnige Angst davor. Schliesslich setzte ich mich auf ihr Bett, nahm beide
in den Arm und meinte, dass Gott wohl da oben ein Scherzkeks gefehlt hat, denn
mein Mann war sehr humorvoll. Und deswegen habe er den Papi zu sich
genommen. Er sei jetzt im Himmel.
Neben meinem Schmerz auch noch meine Kinder so leiden zu sehen, zerriss
mir mein Herz. Meine Vierjährige verstand nicht, warum der Papi nicht mehr
wiederkommt. Jeden Abend wartete sie auf ihn. Vor lauter Schock und Sehnsucht
konnte sie nicht mehr schlafen und ich konnte es auch nicht mehr. Am
schlimmsten waren die Fragen: «Wo ist mein Papi, wann kommt er wieder?»
Manchmal dachte ich, von meinem Herzen bleibt nichts mehr übrig.
Im Zwiegespräch mit Gott
Ich machte Gott sehr viele Vorwürfe. Und habe ihn immer wieder
gefragt: Warum soll ich bei dir bleiben? Du hast das Schlimmste in meinem Leben
nicht verhindert. Was haben diese Kinder getan, dass sie so etwas Schreckliches
erleben müssen? Ich fühlte mich beraubt und bestraft und das habe ich Gott auch
gesagt: Warum hast du das nicht verhindert?
Trotzdem wusste ich tief in meinem Inneren: Selbst wenn ich jetzt von
Gott weglaufe, ist er doch das Ziel, der Vater, der mit offenen Armen auf mich
wartet. Und wenn ich Umwege gehe, bin ich nur viel zu lange unterwegs. Und ohne
ihn habe nicht den Beistand und Trost, den ich ja auch bekommen und erfahren
habe, wie ich es nicht beschreiben kann. Ich wusste, dass ich mich selbst
berauben würde, wenn ich mich gegen Gott entscheide. Das war es, was mich
angehalten hat, trotzdem bei Gott zu bleiben. Und er war es, der mich
letztendlich durch diese Zeit getragen hat.
Ich habe erlebt, das Gott da ist. Im schlimmsten Leid und Schmerz habe
ich Gott trotzdem gesehen. In der tiefsten Dunkelheit ist er wirklich das
einzige Licht. Das habe ich erlebt und das macht mir Mut. Denn ich weiss: Egal,
was passiert, Gott ist da und er wird mich niemals verlassen!
Hier erzählt Lana Schmidt ihre Geschichte, ein Beitrag von ERF Medien: