«Als bei mir Brustkrebs diagnostiziert wurde, war das einzige,
was mich durch die Angst, meine Brust zu verlieren, hindurchbrachte, Gottes
Worte, dass ich ein 'schönes Meisterwerk' bin», erinnert sich Kemi Olowe.
Kemi Olowe aus Essex erhielt im Jahr 2018 im Alter von
nur 33 Jahren eine niederschmetternde Diagnose: Brustkrebs im dritten Stadium. In
der Familie gab es keine entsprechende Vorgeschichte.
«Als Christin ist mir mein Glaube sehr wichtig, und es
gibt einen Bibelvers aus Epheser, Kapitel 2, Vers 10, in dem es darum geht, dass Gott sagt,
dass wir nach seinem Ebenbild geschaffen wurden und ein schönes Meisterwerk
sind.»
Daran hielt sich Kemi Olowe fest: «Ich bin ein
wunderschönes Meisterwerk, auch wenn man mir eine Brust entfernt – ich bin
trotzdem ein Meisterwerk.»
Beim Stillen Knoten gespürt
«Mein Mann und ich brauchten vier IVF-Behandlungen,
bis wir mit unserem Sohn Samuel schwanger wurden. Während ich ihn stillte,
spürte ich zum ersten Mal einen Knoten in meiner Brust. Zuerst habe ich nichts
unternommen, weil ich dachte, es handele sich um einen verstopften Milchkanal,
aber als die Schmerzen nicht nachliessen, nahm ich einen Termin bei meinem
Hausarzt.»
Der Arzt sagte, es gebe keinen Grund zur Sorge, denn «Krebsgeschwülste
tun nicht weh». «Das waren seine Worte. Er untersuchte mich und sagte, er könne
keinen Knoten finden, aber weil ich mich beschwert hatte, würde er mich zu
einer Untersuchung schicken.»
Bei der Untersuchung sagte man ihr, es wäre hormonell
bedingt – wahrscheinlich durch die Muttermilch. «Es könne bis zu 18 Monate
dauern, bis sich der Körper nach der Geburt wieder normalisiert hat, und so
schickte man mich wieder weg. Das war im Februar, aber im Juli spürte ich einen
Knoten in meiner Achselhöhle und dachte, dass etwas nicht stimmt.»
«Wir stehen das gemeinsam durch»
Eine Biopsie und eine Blutuntersuchung wurden durchgeführt.
Am nächsten Tag erfolgte eine Mammographie und ein Knochenscan – zwei Wochen
später folgte die Diagnose.
«Ich habe den ersten Abend geweint. Es war der 60.
Geburtstag meines Vaters, wir hatten eine grosse Überraschung für ihn geplant. Das
Fest wurde abgesagt. Alle kamen zu uns nach Hause. Sie sagten: 'Wir werden das
gemeinsam durchstehen', und wir beteten zusammen.»
«Wir werden es überstehen»
Die Pastorin ihrer christlichen Gemeinde habe etwas
sehr Wichtiges zu ihr gesagt: «Kemi, diese Krankheit führt nicht in den Tod,
wir werden sie überstehen.» Am nächsten Tag wachte Kemi auf, ging ins
Fitnessstudio «und ich weiss nicht, was passiert ist, aber es hat sofort Klick
gemacht».
Sie entschied, sich nicht selbst zu bemitleiden,
sondern es durchzustehen. «Und das war die ganze Zeit über meine Einstellung.
Ich erhielt buchstäblich den Frieden, dass ich es schaffen werde.»
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