Monroe-Double

Heilung nach sexuellem Missbrauch

Suzie Kennedy trat international als Marilyn-Monroe-Double auf. Doch während fast 20 Jahren lebte sie unter dem dunklen Schatten von sexuellem und häuslichem Missbrauch.
Suzie Kennedy (Bild: Instagram)

Suzie Kennedy aus London war gewohnt, mit dem Privatjet zu Prominentenveranstaltungen geflogen zu werden. «Mein erster Job war die Rolle der Marilyn Monroe in der 'After Eight'-Werbung mit Stephen Fry und Naomi Campbell.»

Suzie wurde in Kalifornien geboren, wohin ihre Eltern aus dem Vereinigten Königreich gezogen waren, um den «amerikanischen Traum» zu verfolgen. «Mein Vater fand ihn bei einer anderen Frau. Er liess meine Mutter mit meiner älteren Schwester und mir allein, und wir zogen zurück nach Grossbritannien. Wir lebten mittellos in einer rauen Sozialsiedlung in Peckham, Südlondon.»

In der Sekundarschule mussten die Jugendlichen ein Praktikum machen, «aber ich wollte nicht wie die anderen Schüler in einer Arztpraxis oder einem Anwaltsbüro arbeiten. Ich mochte die Strassenkünstler, die ich in Covent Garden sah, also bewarb ich mich an der 'Urdang Academy of Ballet and Performing Arts' und sie sagten ja!»

Gefangen in missbräuchlicher Beziehung

Ihre Mutter lernte einen neuen Mann kennen, als Suzie fünf war. «Er kaufte mir immer Geschenke, wodurch ich mich geliebt fühlte. Als ich zwölf Jahre alt war, missbrauchte er mich sexuell. Er sagte, es sei meine Schuld und dass ich es wollte. Er warnte mich davor, es jemandem zu erzählen und ich war so verwirrt, dass ich es nicht weitersagte.» Noch im selben Jahr trennte sich die Mutter von ihm.

Damals dachte Suzie, dass niemand ihr glauben würde. «Er erzählte mir all diese Lügen, zum Beispiel, dass meine Mutter mich nicht wirklich lieben würde. Er sagte, wenn ich das jemandem erzählte, würde ich nach Amerika zurückgeschickt, weil ich dort geboren und amerikanische Staatsbürgerin sei. Mit 16 sagte ich, dass ich ganztägig bei meinem Stiefvater leben wollte. Mutter war untröstlich, dachte aber, dass ich wirklich einen Vater wollte. Meine Mutter wohnte in der Nähe, aber wenn sie zu Besuch kam, sagte er ihr, ich wolle sie nicht sehen.»

Flucht unter Todesangst

Als sie 18 war, sagte ihr Stiefvater, er wolle sie heiraten. «Im Nachhinein denke ich, er wollte seine Spuren verwischen.» Suzie lebte weiter unter diesem Missbrauchsregime, bis sie 27 war.

«Er sagte mir, er würde mich umbringen, sollte ich jemals versuchen zu fliehen. Er grub sogar Löcher im Garten, um mich wissen zu lassen, dass ich darin landen würde, wenn ich weglaufen würde. Aber eines Tages konnte ich es einfach nicht mehr ertragen und versuchte zu entkommen. Er hielt sein Wort und versuchte mich zu töten. Die Nachbarn riefen die Polizei, weil ein so heftiger Streit ausgebrochen war. Er hatte mir das Gesicht eingeschlagen. Nach dieser Nacht bin ich nie wieder in das Haus gegangen, und er wurde verurteilt und kam ins Gefängnis.» Dort nahm er sich das Leben.

«Ich mochte Christen nicht»

Suzies Mutter ist jüdischer Abstammung, aber sie war Christin und Suzie und ihre Schwester besuchten als Kinder die Sonntagsschule. «Ich mochte die Christen nicht wirklich, weil sie mir immer sehr verurteilend vorkamen. Aber ich habe Jesus geliebt.» Sie wisse, dass Gott immer bei ihr war, «weil es Zeiten gab, in denen ich sterben wollte und es auch versucht habe, aber Gott wollte mich nicht gehen lassen».

Ihre erste Erfahrung mit Jesus machte Suzie, als sie sich im Krankenhaus einer Strahlentherapie wegen Gebärmutterhalskrebs unterzog. «Ich war auf einem Höhenflug und drehte Filme wie 'Blade Runner 2049' und 'The Theory of Everything'. Plötzlich wurde bei mir Gebärmutterhalskrebs im zweiten Stadium diagnostiziert und ich bekam eine Strahlentherapie. Drei Monate später kam der Krebs zurück, er befand sich in meinen para-aortalen Lymphknoten. Eines Tages war ich allein in der Strahlentherapie-Einheit als ich eine echte Berührung spürte und jemand sagte: 'Mach dir keine Sorgen, ich bin bei dir und du wirst wieder gesund.' Später fragte ich, wer die Krankenschwester war, die zu mir gesprochen hatte – doch man sagte mir, dass niemand bei mir gewesen sei! Ich erinnere mich, dass es das beste Gefühl war, das ich je hatte. Ich wusste, dass es Gott war.»

Durch diese Erfahrung wuchs Suzies Glaube stark. Heute ist sie von Krebs geheilt. «Ich weiss, dass Gott mich geheilt und in allem beschützt hat. Deshalb ist es wichtig, dass ich meine Geschichte erzähle.»

Begeistert von Jesus

Suzie ist leidenschaftlich von Jesus begeistert und nutzt jede Gelegenheit, um von ihrem Glauben zu sprechen. Bei einem Theaterstück in Hollywood fragte sie am ersten Drehtag die Darsteller («alles Drag Queens und ehemalige Pornostars»), ob es ihnen etwas ausmache, wenn sie vor dem Beginn für alle betet. Zu ihrer Überraschung machten alle mit. Bald wurde das Gebet zu einem wichtigen Teil der Vorbereitung. «Sie sagten Dinge wie: 'Du erinnerst mich an meine Kindheit in der Baptistenkirche. Ich bin abgedriftet, aber danke, dass du Gott mit diesen Gebeten wieder zu uns zurückholst.'»

Auf ihren sozialen Plattformen berichtet sie, wie Gott ihr Leben verändert hat. «Jemand schrieb: 'Ich mochte Sie, weil Sie wie Marilyn aussehen. Aber jetzt, wo ich weiss, dass Sie mit Christus sind, liebe ich Sie, weil Sie mich dazu gebracht haben, die Bibel in die Hand zu nehmen.' Wir leben in einer oberflächlichen Welt und fühlen uns zu dem hingezogen, was wir als 'Schönheit' betrachten. So hat Gott mich geschaffen, und ich nutze mein Leben, um andere zu ermutigen und Gott die Ehre zu geben.»

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Datum: 04.03.2022
Autor: Tola Doll Fisher / Daniel Gerber
Quelle: Woman Alive / Übersetzung: Jesus.ch

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