Er kann nicht laufen – und evangelisiert in den Bergen Mexikos
Mit zwei Jahren litt José Benítez an ersten
Anzeichen von Kinderlähmung, wodurch seine Beinmuskeln sich nicht entwickelten.
Infolgedessen kann der Mexikaner nicht laufen. Trotzdem suchte er nach einer
Möglichkeit, abgelegene Bergdörfer mit dem Evangelium zu erreichen. Heute hat
er bereits eine erste Gemeinde gegründet.
Pastor José Benitez
Als Kind nutzte José
Benitez ein Skateboard zum Fortbewegen, das er mit den Händen anschob. Auch
heute noch braucht er einen Roller als Fortbewegungsmittel. Später wurde er
Pastor. Schon immer war es Josés Leidenschaft, anderen Menschen von Jesus zu
erzählen, insbesondere in den abgelegenen Dörfern seines Bundesstaates von Mexiko. Ohne
Auto und ohne laufen zu können, war dies scheinbar unmöglich. Doch er gab nicht
auf, bis er die Möglichkeit erhielt, regelmässig übers Radio ein Programm
auszustrahlen.
Erste Früchte
Eusebia und ihr Enkel Jonathan
Und sein Programm hatte
Auswirkungen: Vor etwa 20 Jahren hörte Eusebia am Radio zum ersten Mal von
Jesus – durch José Benitez Programm. Sie wohnt in La Laguna, in den
nordwestlichen Bergen Mexikos. Neugierig geworden, schrieb Eusebia Pastor José Benitez einen Brief. Über das Radioprogramm antwortete der Pastor der Frau und sagte ihr, dass er für sie bete und ihr eine Bibel bringen wolle.
Doch, so der Pastor über die Radiowellen, sie müsse nicht warten, um Jesus ihr
Leben zu übergeben. Sie könne das direkt jetzt tun und auch anderen von ihm
erzählen.
Das tat Eusebia, doch die
Arbeit war hart. Über die Jahre wuchs die Anzahl gläubiger Dorfbewohner auf
gerademal vier. Doch vor zwei Jahren besuchte Pastor José das Dorf und brachte den
Kindern in Zusammenarbeit mit der christlichen Hilfsorganisation «Samaritan's Purse»
Weihnachtsgeschenke. Zudem erzählte er den Kindern die Weihnachtsgeschichte –
und viele Kinder beteten, um ihr Leben Jesus zu übergeben, so auch Eusebias
elfjähriger Enkel Jonathan. «Ich dachte früher, dass Jesus nur zu Erwachsenen
redet», berichtet der Junge. «Aber ich habe erfahren, dass Jesus auch Kinder
liebt. Ich habe gelernt, wie man betet – und ich mag das.» Auch mehrere Eltern
dieser Kinder nahmen Jesus in ihr Leben auf.
Ein Treibhaus des Glaubens
Pastor José Benitez betet mit den Kindern von La Laguna.
Seither hat Eusebia bei
sich zu Hause einen Bibelkreis begonnen; eine Kirche gibt es in ihrem Dorf
noch nicht. Die meisten Familien haben durch das Weihnachtsprogramm jetzt eine
Bibel und viele von ihnen treffen sich regelmässig zum Bibellesen bei Eusebia.
Pastor José Benitez hofft, dass aus diesem Bibelkreis mit der Zeit eine kleine
Gemeinde wird, die über die Generationen hinweg besteht. «Kinder
und ihr Glaube sind wie ein Treibhaus», erklärt der Pastor. «Sie sind die
Zukunft der Kirche, weil sie von Gott hören, ihn in ihrem Leben aufnehmen und
ihren Eltern von ihm erzählen.» Der zehnjährige Ramon etwa lernte bei dem
Weihnachtsevent, wie man betet. «Jetzt bringe ich meiner ganzen Familie bei,
wie man betet, damit wir ihn bitten können, dass er jeden Tag bei uns ist», so Ramon.
Trotz aller körperlichen
Schwierigkeiten reist Pastor José so oft wie möglich in das mehrere Stunden
entfernte La Laguna, um die neuen Christen zu begleiten. Dabei unterstützen ihn die Mitglieder seiner Heimatgemeinde in Tecuala, denn er selbst hat kein Auto. Nun
möchte er weitere Bergdörfer Mexikos mit dem Evangelium erreichen. «Wir haben
die Mission in den Bergen, die mit La Laguna begonnen hat. Wenn die Menschen
Gott annehmen und sein Wort weitergeben, verbreitet sich die Botschaft.»