Simea Schwab hat eigene Grenzen

«Jeder braucht es, dass er gebraucht wird!»

Simea Schwab kam ohne Arme zur Welt. Den grössten Teil des Alltags meistert sie aber allein - und sie hat viel zu geben.
«Dankbarkeit ist einer der Schlüssel»: Simea Schwab.

Simea Schwab ist Erwachsenenbildnerin und freischaffende Theologin. Ihr Leben ist komplizierter als das anderer Menschen, aber die Freiburgerin versinkt nicht in Selbstmitleid. Im Gegenteil. «Meine Eltern standen von Anfang an zu mir und zeigten mir, dass ich in Ordnung bin, so wie ich bin. Ich durchlief die normale Schule und schloss die kaufmännische Ausbildung ab.» Dies hat ihr aber nicht gefallen, und so erarbeitete sie vor 15 Jahren einen Theologieabschluss.

Kämpfe austragen

«Ich habe schon meine Kämpfe mit Gott auszutragen. Nicht, weil ich dringend mit Armen auf die Welt hätte kommen wollen. Aber er hat mich so zugelassen, obwohl er es mir hätte einfacher machen können.» Doch Simea Schwab sagt das mit einem Lächeln.

«Klar möchte ich manchmal anders sein. Ich sehe, wie andere ohne "Einschränkungen" machen können, was sie wollen. Klar, das ist eine Illusion. Niemand kann machen, was er will. Aber Körperpflege oder Ferienreisen sind für andere einfacher.»

Vom Typ her ist Simea Schwab eigentlich eher pessimistisch. «Dem habe ich aber den Kampf angesagt. Mir ist es wichtig, das Glas halb voll zu sehen und nicht halb leer. Ein Schlüssel dazu ist die Dankbarkeit. Zum Beispiel bewusst dankbar sein für das, was man hat. Zudem freue ich mich sehr über die Schöpfung.»

Keine Hektik

Simea Schwab sieht ihre Grenzen auch positiv. «Ich arbeite 50 Prozent. Von mir verlangt niemand ein hektisches Leben, wie ich es bei Gleichaltrigen sehen. Andere Menschen helfen mir, damit decke ich ein Bedürfnis ab. Jeder braucht's, dass er gebraucht wird.» Von Montag bis Freitag ist die Spitex jeweils rund zwei Stunden bei ihr. «Die Frauen sagen, dass sie gerne zu mir kommen, denn sie würden auch etwas erhalten; ein offenes Ohr oder ein guter Rat.»

Gott bereitet es keine Probleme, wenn man ihm Enttäuschung oder Wut vorträgt, ist Simea Schwab überzeugt. «Er kann das gut aushalten, er kennt unsere Gedanken von weitem, wie die Bibel beschreibt.* So kann ich ihm sagen, was in meinem Herzen ist. Für ihn ist es viel schlimmer, wenn wir uns abwenden. Jesus aber versteht mich, wenn ich frustriert bin. Denn das hat er ja auch erlebt.»

* Die Bibel, Psalm 139, Vers 2: «Ob ich sitze oder stehe - du weisst es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke.»

Datum: 02.04.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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