Seine geistig behinderte Mutter wurde im Alter von 18
Jahren mit ihm schwanger, als sie auf dem Weg zur Arbeit von fünf Männern
vergewaltigt wurde. Trotz des Drucks, das Kind abzutreiben, entschied sie sich
für das Leben.
Seine Mutter lebte in einer Nervenheilanstalt, der
Übergriff geschah, als sie gerade von dort zur Arbeit ging. Sie verschwieg die
Vergewaltigung, bis sie sichtlich schwanger war, aber es wurde nie eine Anzeige
bei der Polizei erstattet.
Trotz des zunehmenden Drucks, ihr Kind abzutreiben,
kämpfte die Frau dafür, ihm das Leben zu schenken. Steventhen Holland: «Meine Mutter, Glenda Sue, stand
vor unüberwindbaren Hindernissen. Sie wusste, dass mein Leben einen Sinn hatte,
aber sie hatte keinen Zugang zu Ressourcen und keine Unterstützung. Sie ging in
ein Frauenhaus, lief da aber wieder weg und lebte obdachlos in einem Pappkarton.
Aber sie hat nicht aufgegeben.»
Gefunden
Eines Tages ging ein 16-jähriger Junge an dem Karton
vorbei und sah, wie dieser sich bewegte. Als er hineinschaute, entdeckte er die
verängstigte, hochschwangere Frau. Er nahm sie mit nach Hause, wo er und seine
Eltern sie aufpäppelten.
«Dieser junge Mann war ein Geschenk Gottes», sagt
Holland. «Er versuchte, meiner Mutter zu helfen und sich um mich zu kümmern,
als sie aus dem Krankenhaus nach Hause kam. Doch seine Familie war verarmt und
konnte es sich nicht leisten, mich angemessen zu ernähren. Also brachte mich
dieser 16-jährige Junge mit der Erlaubnis meiner Mutter zum Sozialamt, wo ich
die nötige Hilfe bekam.»
Suche nach der Mutter
Er wurde in einer Pflegefamilie platziert, die ihn
schliesslich adoptierte. Längere Zeit erhielt er kein vollständiges Bild seiner
Geburt und seiner Mutter.
Als Holland 27 Jahre alt war, arbeitete er als
Jugendpastor und gründete die Organisation «Broken Not Dead». Aber etwas
fehlte in seinem Leben: Die Antwort auf die Frage, warum seine Mutter ihren
Sohn aufgegeben hatte.
«Eines Tages sagte mir der Heilige Geist, dass es an
der Zeit sei, nach meiner Mutter zu suchen. Ich war verheiratet und wir hatten
zwei Babys verloren. Ich wollte zumindest Informationen über meine
Vorgeschichte erhalten. Aber vor allem wollte ich ihr sagen, dass ich sie liebe
und ihr danken, dass sie mir das Leben geschenkt hat.»
Holland fand heraus, dass seine leibliche Mutter fünf
Geschwister hatte, die alle geistig behindert waren und entweder in Waisenhäusern
oder staatlichen psychiatrischen Einrichtungen lebten – mit Ausnahme eines
Onkels, der als professioneller Magier auftrat. Holland nahm über die Webseite
des Onkels Kontakt zu ihm auf.
Mutter lebt noch
«Mein Onkel verriet mir, dass meine Mutter noch lebt
und in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht ist. Er organisierte eine
Zaubershow für die Bewohner, was mir die perfekte Gelegenheit gab, sie
kennenzulernen.»
Das lang erwartete Treffen mit seiner Mutter Glenda
Sue, war ergreifend. Holland erinnert sich, dass er sich gezwungen fühlte, mit
ihr «Amazing Grace» zu singen. Als er die erstaunliche Geschichte über den Mut
und die Liebe seiner Mutter erfuhr, füllte sich Hollands Herz mit Mitgefühl und
Dankbarkeit.
«Mir wurde klar, dass es ein Wunder war, dass ich lebe. Meine Mutter hat sich für das Leben entschieden, obwohl sie nicht in der
Lage war, für mich zu sorgen. Es war ein grosser Akt der Liebe, mich gehen zu
lassen, damit ich die Chance bekam, aufzuwachsen.»
«Ich kann nicht schweigen»
Glenda Sue verstarb einige Jahre nach dem Wiedersehen.
Holland ist heute Vater von drei Töchtern. Und er setzt sich für das Leben ein:
«Ich kann niemals schweigen. Ich sollte eigentlich nicht hier sein, aber eine
Frau, die obdachlos, arbeitslos und geistig behindert war, hat sich für das
Leben entschieden. Wenn sie die schwierigsten Umstände überwinden kann, dann
glaube ich, dass auch andere das können.»
Und weiter: «Ich werde meine Botschaft der Hoffnung
und Wiederherstellung verkünden, bis Gott mich nach Hause ruft.»