Angela Braniff ist achtfache (Adoptiv-)Mutter. In jungen Jahren dachte sie, dass das Glück darin besteht, ein
Haus, zwei Kinder und einen Hund zu haben … doch Gott hatte einen anderen Plan.
Angela Braniff, Mutter von acht (teils Adoptiv-)Kindern,
ist mit ihrer Highschool-Liebe Christopher verheiratet. Das Paar betreibt unter
anderem den YouTube-Kanal «This Gathered Nest».
In ihrer Kindheit wollte sie es immer allen recht
machen. «Ich war ein sehr zerbrechliches Kind, das wollte, dass mich jeder mag.
Und ich dachte, dass wenn ich alles richtig mache, ich glücklich und erfüllt sein
werde.»
Zwar sei dies nicht grundsätzlich schlecht gewesen. «Aber
es hat mich leider oft davon abgehalten, selbst zu denken und zu erkennen, was ich will und was mir Freude macht, weil ich so viel Zeit
damit verbracht habe, es allen um mich herum recht zu machen.» Wenn man sein Leben mit diesem Ziel führt, wird das so gut wie immer im Scheitern enden, so Angela
Braniff.
«Ich habe etwas anderes für dich»
Als sie begann, ihren Lebensstil zu hinterfragen, war es, als
würde Gott ihr sagen: «Das ist nicht, was ich für dich geplant habe. Ich will, dass du mir folgst.» Das führte zu einem Umdenken. «Ich begann auf
Gott zu hören, auf das, was er für mich hatte und was er für mein Leben wollte. Das
führte mich auf einen Weg, mit dem ich nie gerechnet hätte.»
Sie stellte auch fest, dass Gottes Berufung für ihr
Leben anders aussehen könnte als die Vorstellung, mit der viele in ihrer Nation
aufwachsen. «Diese besagt, dass man heiratet, zwei Kinder bekommt, ein kleines
Haus und einen Hund hat und dies dann das Glück ist.»
Zunächst schien dies der eingeschlagene Weg zu sein,
«ich war glücklich verheiratet, wir kauften ein Haus, wir bekamen zwei Töchter
und ich dachte, dass ich nun diese Erfüllung spüren würde.» Die Erfüllung
sollte jeden Moment kommen. «Doch sie kam nicht. Ich hatte das Gefühl,
dass ich Gott vielleicht falsche verstanden habe.»
Zusammenbruch am Ostermorgen
Dann brach sie an einem Ostermorgen zusammen: «Wir
gingen in die Kirche und dort wurde ein Video über die letzten
Momente im Leben von Jesus gezeigt. Ich sass da, mir liefen die Tränen übers
Gesicht und ich dachte nach: Da war diese Lichtshow um mich herum und der
Parkplatz war voller Geländewagen. Wir sassen alle in wunderschönen
Osteroutfits da und sahen uns dieses Video von Jesus an. Ich überlegte: 'War es
das, wofür er all das ertragen hat, damit wir alle diese materiellen Dinge
haben können? Und wenn es wirklich das ist, wofür er gestorben ist, warum sind
diese materiellen Dinge dann nicht für jeden auf der Welt möglich?'»
Zu Hause betete sie, dass Gott ihr seine Sicht der
Dinge zeigt. «Brich mein Herz für das, was deines bricht. Wenn es mehr in diesem
Leben gibt, musst du es mir zeigen.»
«Alle sind einzigartig»
Sie spürte, dass sie sich für Waisen und gefährdete
Kinder einsetzen sollte. Das Paar begann Kinder aus verschiedenen Kulturen zu
adoptieren. Mit der Zeit wuchs die Familie auf acht Kinder.
«Alle haben unterschiedliche Geschichten und alle Kinder
sind einzigartig. Das hat mir die Augen dafür geöffnet, dass Liebe Liebe
ist und ich habe auch gelernt, dass ich nicht alle ihre Wunden heilen kann.»
Gleichzeitig weiss sie: «Die Kleinen werden aufwachsen
und Fragen haben, Dinge, die ich nicht beantworten kann und Dinge, die ich
beantworten kann. Und es gibt Wunden, die ich in meiner Menschlichkeit nicht
heilen kann, egal wie sehr ich sie als Mutter liebe. Aber das Einzige, was ich
tun kann, ist auf Jesus hinzuweisen, der sie liebt und der diese Wunden
für sie heilen kann.»
Gegen nichts eintauschen
Die Liebe und die Erfahrungen dieser Jahre möchte sie
gegen nichts eintauschen. «Wenn ich zurückblicke, denke ich, wenn ich
meine 'glückliche Lebensreise' fortgesetzt hätte, wohl alles in Ordnung gewesen
wäre. Aber ich hätte wohl nie dieses Glück und diese Freude erreicht, die ich
nun habe.»
Dadurch erkenne sie, dass Gott weiss, was das Beste
für uns ist. «Und auch wenn wir glauben, wir wüssten, was wir wollen, weiss er,
was das Beste für uns ist. Das Vertrauen in seinen Plan ist so viel besser
als alle Pläne, die wir jemals für uns selbst gemacht hätten oder die Geschichten,
die wir für uns selbst geschrieben hätten. Seine Geschichten sind kompliziert
und schön. Und genau da möchte ich sein, in seiner Geschichte für mich.»