«Der Glaube bringt Lebensfreude und Dankbarkeit»

Kraft und Freude tankt der Künstler, der kürzlich sein zweites Album publizierte, bei Gott: «Weil ich der Überzeugung bin das es einen Gott gibt der sich für mich interessiert und mir Leben, Hoffnung, Freude und Glaube schenkt.» Wir sprachen mit Michael Wespi über Gott, die Welt und Bon Jovi – den die US-Kultband veranstaltete ein Casting, der Sieger durfte als Vorgruppe in Zürich auftreten; Wespi stiess bis ins Finale vor.

Michael Wespi, sie buhlten darum, vor Bon Jovi auftreten zu können – was überwiegt, Ärger, dass jemand anderes nun dort spielte oder die Freude, zu den zehn Finalisten gehört zu haben?

Michael Wespi: Ich war erfreut, zu den zehn Finalisten zu gehören, die aus etwa 150 Bewerbern ausgewählt wurden. Das es dann nicht gereicht hat ist zwar schade, für meine weiteren Pläne aber nicht sonderlich relevant.

Sie kommen auch ohne Bon Jovi voran – die Presse ist des Lobes voll.

Nach mehr als einem Jahr Arbeit an «Hope» ist es unglaublich schön zu sehen, wie viele Menschen und Medien positiv auf meine Musik reagieren. Speziell freut es mich wie viele Leute das Album kaufen und bereit sind ihr Geld für meine Musik auszugeben.

«Hope» heisst ihr zweites Album, was muss man darüber wissen?

Wie der Name Hope – übersetzt Hoffnung – verrät, ist es ein von Hoffnung geprägtes Album. Die Songs entstanden in der Zeit als ich meinen Job kündigte um mich Vollzeit der Musik hinzugeben. Vertrauen, Glaube und Hoffnung sind es, die mir in dieser Zeit wichtig wurden und die Entstehung der CD prägten.

Als Songwriter dürfte ihnen der Inhalt wichtiger sein, als wenn sie einfach die Kompositionen von jemand anderem «ausführen» würden. Was ist Ihnen textlich wichtig und was Raffinessen und Finessen sind Ihnen im musikalischen Teil wichtig?

Grundvoraussetzungen oder Vorstellungen hab ich weder textlich noch musikalisch. Ich möchte mich auch nicht selbst Limitieren. Oft sind es persönliche Texte aus meinem Leben, oder Themen die mich Aktuell beschäftigen, wie zum Beispiel der Leistungsdruck unserer Gesellschaft denn ich im Lied «Symphony Of Love» aufgreife.

Stellen Sie doch einen oder zwei Ihrer Songs etwas näher vor ...

Der Song «No Passenger» enstand als ich mich Selbständig machte und ist für mich Ausdruck davon das ich nicht einfach den gewöhnlichen Weg einschlagen möchte, sondern meinen Weg gehen will. Mein Leben will ich nicht als Passagier unserer Gesellschaft verbringen, sondern eigene Wege gehen. Selbst wenn diese mehr Energie, Aufwand und Mut kosten. Dieser Song motiviert mich immer wieder an meinen Träumen und Zielen festzuhalten und mich nicht von den Meinungen und Vorstellungen anderer Leute abhängig zu machen.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?

Gottes Gnade und Güte.

Wie sind Sie Christ geworden?

Ich bin aufgewachsen in einem christlichen Elternhaus und habe mich in dieser Zeit entschieden, das auch ich ein Leben mit Gott gehen möchte. Es gab jedoch kein spezielles Ereignis welches denn Ausschlag dafür gab, sondern war vielmehr die Summe von Wissen, vorgelebtem Lebensstil und dem eigenen Glauben und Überzeugungen.

Warum sind Sie Christ?

Weil ich der Überzeugung bin das es einen Gott gibt der sich für mich interessiert und mir Leben, Hoffnung, Freude und Glaube schenkt.

Was bringt der Glaube an Jesus? Was macht den Unterschied aus?

Lebensfreude und Dankbarkeit.

Beschreiben Sie ein besonderes Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben:

Diesen Sommer hatte ich das Vorrecht mit meiner Frau einige Tage in den Alpen und in Süditalien zu verbringen. Die Schönheit und Vielseitigkeit der Natur beeindruckt mich und bestätigt mir immer wieder aufs Neue, dass es Gott gut mit uns meint.

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...

Gelassenheit und Geduld.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...

Unpünktlichkeit :-)

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?

Gottes Gerechtigkeit finde ich absolut faszinierend und berührend. So oft scheint meine Vorstellung von Gerechtigkeit jedoch meilenweit von Gottes Gerechtigkeit entfernt zu
sein.

Klagen Sie Gott manchmal an? Wenn ja: Wie und weshalb?

Ja es gibt solche Momente. Oftmals ist es ein Ringen mit Gott, da ich eine Situation nicht verstehen oder nachvollziehen kann oder auch ein flehen nach Veränderung.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...

Mach dir nicht selbst ein Gesetz. Du musst nicht jeden Tag Bibellesen. Es wird dir auch nicht vorgeschrieben, ob oder wie oft du die Bibel lesen sollst. Die Bibel beinhaltet aber aus meiner Sicht unglaublich wertvolle und auch notwendige Ansichten und Tipps für unser Leben das ich es jedem, ob Christ oder nicht, nur empfehlen kann, sich mit diesem Buch auseinanderzusetzen und sich davon inspirieren und verändern zu lassen.

Und für alle Lesemuffel gibt es ja die Bibel mittlerweile auch als Hörbuch. Gebet ist aus meiner Sicht, ein reger persönlicher Austausch mit Gott, wo Freude und Dankbarkeit aber auch Angst, Zorn und Sorgen Platz haben sollen. Etwas unglaublich natürliches.

Steckbrief

Zivilstand: Verheiratet
Beruf: Musiker
Wohnort: Bassersdorf ZH
Werdegang: Informatik Lehre
Hobbys: Musik hören, lesen, Zeit mit Freunden, spazieren, Videos schauen
Welche Gemeinde oder Kirche besuchen Sie? Im Moment keine
Lieblingsbibelstelle: «Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.» Hosea 6,6
Lieblingsmusiker: John Mayer, Lifehouse, Buddy Guy, Lenny Kravitz, Disciple und viele mehr