Zum Tod von Lee Young

Eine Tragik, die nicht das letzte Wort haben darf

Schauspieler Lee Thompson Young ist tot. Der Detektiv aus der TV-Serie «Rizzoli & Isles» hat sich das Leben genommen. Schwere Gefühle treffen viele, in der Schweiz erkrankt eine von fünf Personen einmal in ihrem Leben an Depression.
Lee Thompson Young

Als Lee Thompson Young nicht zu den jüngsten Dreharbeiten erschien, wurde nach ihm gesucht. Er wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Sein Sprecher bestätigt, dass es Suizid gewesen sei. «Alle sind am Boden zerstört, seit sie von Lee Thompson Youngs Tod erfahren haben», erzählt Produzentin Janet Tamaro laut der «Schweizer Illustrierten». Was den früheren «Disney»-Star dazu bewegte, ist noch unklar.

Young ist nicht der einzige, der mit schweren Lasten zu kämpfen hatte. Lasten, die vor keiner Gesellschaftsschicht halt machen. Oscar-Preisträgerin Catherine Zeta-Jones (43) lässt sich beispielsweise wegen manischer Depression in einer Klink behandeln. Nicht zum ersten Mal, bereits im Frühling 2011 erhielt sie in einer Nervenklinik im US-Bundesstaat Connecticut Hilfe.

Ein mutiger Schritt, denn nicht selten tut sich der Mensch schwer mit dem Gedanken, dass er Hilfe braucht. Die Ehefrau von Michael Douglas ist diesen Schritt gegangen.

In diesem Jahr erlag der Sohn des bekannten Pastors Rick Warren an Depression. Nun hat Warren angekündigt, gegen diese mentalen Krankheiten und dessen Stigma zu kämpfen.

«Schlimmer als Aids und Krebs»

Vor einiger Zeit hatte sich die Schauspielerin Silvia Seidel wegen Depressionen das Leben genommen. Gleich wie 1992 Seidels Mutter, als Silvia 22-jährig war. Seidel damals: «Sie litt unter einer Krankheit, die schlimmer als Aids und Krebs zusammen ist: unter Depressionen.»

In der Schweiz erkrankt eine von fünf Personen in ihrem Leben einmal an Depression. Was genau die jeweilige Depression auslöst, lässt sich nicht immer eindeutig bestimmen. Dies dokumentiert Samuel Pfeifer, Chefarzt der Klinik Sonnhalde, in einem Livenet-Dossier zum Thema Depression. Äussere und innere Faktoren würden einander beeinflussen und zu diesem Krankheitsbild führen. Was genau bei wem «durchschlägt», lasse sich auch nicht vorhersagen. «Der eine verfällt beim Tod eines lieben Angehörigen in eine Depression, ein anderer bleibt unter denselben Umständen davon verschont und bewältigt den Verlust.»

Atem für die Seele

Eine Depression kann jeden treffen. Die allermeisten Depressionen heilen aber wieder ab, weiss Samuel Pfeiffer. Beim Behandeln sei es wichtig, zwischen leichteren und schweren Depressionen zu unterscheiden. «Während bei leichteren Depressionen auf Medikamente verzichtet werden kann, sollte bei schwereren Formen immer ein Arzt konsultiert werden.»

Je nach Lage sieht ein Mensch im Dunkel selbst kaum noch eine nahezu schwarze Graustufe. Ein Lichtblick für die Seele kann hier auch der Ruf nach Gott sein. Das Innere sehnt sich nach Sein, nicht nach Nicht-Sein. Das Annähern, das In-Kontakt-Treten mit dem Schöpfer, kann eine Brise Morgenluft einströmen und die Seele atmen lassen.

Datum: 22.08.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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